2. Zukunftswerkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung und Lerneinschränkungen
Leidenschaftliche Diskussion und klare Forderungen
Wahlprogramme in Leichter Sprache oder dichtere Takte des öffentlichen Nahverkehrs um Wohnheime: Bei einem zweiten Workshop mit Menschen mit geistiger Behinderung und Lerneinschränkungen am Samstag, den 28. Februar 2015, im Löhe-Haus der Offenen Behindertenarbeit - evangelisch, kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Wort. Ziel war es, die aus dem ersten Treffen im Januar gewonnenen Anregungen und Erkenntnisse zu vertiefen und einen konkreten Maßnahmenkatalog für den Aktionsplan des Landkreises München, auf Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention, zu erarbeiten.
Anliegen mit Engagement vorgetragen
"Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement und mit welcher Klarheit Menschen mit geistiger Behinderung ihre berechtigten Forderungen vorgetragen haben", so Aleksandar Dordevic, Behindertenbeauftragter des Landkreises München. Teilgenommen hatten an der Zukunftswerkstatt Menschen aus Wohngruppen und Werkstätten der Lebenshilfe München und des Heilpädagogischen Centrum Augustinum sowie der Offenen Behindertenarbeit - evangelisch in München.
Einige Themenkomplexe waren den Teilnehmerinnen und Teilnehmern besonders wichtig: Im Themenfeld "gehört werden" bemängelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass Menschen mit geistiger Behinderung oft kein Gehör finden. Als Maßnahme wurde eine jährlich stattfindende Konferenz für Menschen mit geistiger Behinderung und Lernschwierigkeiten vorgeschlagen, bei der die Teilnehmer aus dem Landkreis ihre Anliegen vorbringen können.
Vorschlag: Rundbrief in Leichter Sprache
Welche Informationen für Menschen mit geistiger Behinderung und Lernschwierigkeiten aus dem Landratsamt und den Kommunen sind interessant? Und wie sollten diese Informationen veröffentlicht werden? Ein Lösungsvorschlag lautete, einen regelmäßigen Rundbrief in Leichter Sprache anzubieten, der über die Lebenshilfe München und das Heilpädagogische Centrum Augustinum und die Offene Behindertenarbeit - evangelisch in München verteilt wird. Besonders innovativ und zukunftsweisend war der Vorschlag, Menschen mit geistiger Behinderung künftig mit dem Prüfen und Redigieren von Publikationen in Leichter Sprache zu betrauen. Als Interessensgebiet nannten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem Veranstaltungen im Landkreis und in den kreisangehörigen Kommunen.
Zu den geäußerten Wünschen zählten auch Diskussionsrunden mit politisch Verantwortlichen und vor Wahlen Informationen der Parteien in Leichter Sprache. Ein dichterer Takt der Busse rund um die Wohnheime und die Werkstatt in Putzbrunn oder Fahrpläne des ÖPNV in Leichter Sprache lauteten die Forderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer schließlich im Bereich "Mobilität".
"Die gezeigte Begeisterung motiviert uns, solche Diskussionsrunden in Zukunft wieder zu veranstalten" freute sich Dordevic.