Achtung, Amphibienwanderung
Rücksicht im Straßenverkehr gefordert
Mit dem Ende des Winters beginnt ein beeindruckendes Naturschauspiel: Die alljährliche Wanderung von Fröschen, Kröten und Molchen zu ihren Laichgewässern. Besonders in den Abendstunden und bei feuchtem Wetter begeben sich zahlreiche Amphibien auf ihre gefährliche Reise – oft über Straßen, die von Autos stark frequentiert sind. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises München appelliert daher an alle Verkehrsteilnehmer, in den kommenden Wochen besonders vorsichtig zu fahren und auf die gekennzeichneten Wanderstrecken zu achten.
Hohe Gefahr für Tiere und Verkehrsteilnehmer
Erdkröten, Gras- und Springfrösche und Molche sind besonders gefährdet, da sie langsam die Straßen überqueren und von Autofahrern oft zu spät erkannt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass bereits ein Verkehrsaufkommen von 60 Fahrzeugen pro Stunde ausreicht, um fast alle wandernden Amphibien zu töten.
Doch nicht nur die Tiere sind betroffen: Auch freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich für den Amphibienschutz einsetzen, arbeiten oft in den Dämmerungsstunden an Straßenrändern. Hier ist besondere Rücksichtnahme erforderlich.
Maßnahmen zum Schutz der Amphibien
Um die Tiere zu schützen, werden im Landkreis München in den kommenden Wochen Straßenabschnitte mit hoher Amphibienaktivität über Nacht gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar sein. Zahlreiche Ehrenamtliche betreuen Schutzzäune, sammeln Amphibien ein und tragen sie sicher über die Straße. Sobald die Paarungszeit vorbei ist, werden die Schutzmaßnahmen wieder aufgehoben.
Was können Verkehrsteilnehmer tun?
- Tempo reduzieren: Besonders zwischen 19:00 Uhr und 7:00 Uhr ist es wichtig, langsam zu fahren, um die Tiere nicht zu gefährden.
- Beschilderung beachten: In vielen betroffenen Gebieten weisen Schilder auf Amphibienwanderungen hin – hier ist besondere Vorsicht geboten.
- Rücksicht auf Helfer nehmen: Ehrenamtliche Helfer setzen sich für den Schutz der Tiere ein und arbeiten oft in dunklen Bereichen – bitte besonders achtsam fahren.
- Ungesicherte Wanderstrecken melden: Falls Sie Straßenabschnitte entdecken, an denen viele Amphibien gefährdet sind, melden Sie dies bitte an die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises oder den Bund Naturschutz.
Hausbesitzer können helfen
Auch Hausbesitzer können zur Rettung der Amphibien beitragen. Kellerschächte und andere tiefe Gruben stellen oft tödliche Fallen für die Tiere dar. Das Landratsamt bittet daher darum, solche Schächte regelmäßig zu kontrollieren oder mit geeigneten Abdeckungen zu versehen.
Helfer gesucht!
Ohne den Einsatz freiwilliger Helfer ist der Schutz der Amphibien kaum zu bewältigen. Wer sich engagieren möchte, kann sich an die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes München oder den Bund Naturschutz wenden. Auch in der Landeshauptstadt München gibt es Anlaufstellen für engagierte Bürgerinnen und Bürger.
Kontakt für Helfer:
Landratsamt München – Untere Naturschutzbehörde
Telefon: 089 / 6221-2367
E-Mail: naturschutz [at] lra-m.bayern.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"
Bund Naturschutz – Kreisgruppe München
Telefon: 089 / 5156760
E-Mail: info [at] bn-muenchen.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"
Landeshauptstadt München
naturschutz.rku [at] muenchen.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"
Derzeit gibt es im Landkreis München 17 bekannte Amphibien-Wanderwege:
- Aying - Zornedinger Straße
- Helfendorf – M 8
- Kirchstockach – Brunnthaler Str. beim Golfplatz
- Gräfelfing – Pasinger Straße und Starnberger Straße im Bereich Heitmeier Siedlung
- Grasbrunn – Staatsstraße 2079 beim Forstwirt
- Grasbrunn – Leonhard-Stadler-Straße
- Höhenkirchen-Siegertsbrunn – M 11 (Luitpoldstraße zw. St 2078 und Wächterhofstraße; nächtliche Vollsperrung)
- Hohenbrunn – M 24 (bei MUNA zwischen M 11 und Werksausfahrt Katastrophenschutz)
- Ottobrunn – Ottostraße
- Planegg – Jörg-Tömlinger-Straße
- Straßlach-Dingharting und Oberhaching – Römerstraße (nächtliche Vollsperrung)
- Straßlach-Dingharting – St 2071 (Beigarten, nächtliche Vollsperrung)
- Straßlach-Dingharting – St 2072 (Tölzer Straße)
- Unterföhring – Zufahrt zum Poschinger Weiher
- Oberschleißheim – Hackerstraße zwischen Badersfeld und Hackermoos
- Taufkirchen – Hohenbrunner Weg in Höhe des Berghamer Weihers
- Taufkirchen – Bachmüllerweg entlang der Wiesen