Alles Banane?
Keineswegs! Fair gehandelte Bananen sind nur ein Produkt unter vielen, mit denen man den fairen Handel unterstützen kann. Der Landkreis München ist auf dem besten Weg, „Fairtrade Landkreis“ zu werden.
Unter dem Motto "Faire Bananen für faire Fahrer" verteilten die Mitglieder der Steuerungsgruppe Fairtrade Landkreis München auf dem EBERMUC-Festival am vorletzten Juliwochenende fair gehandelte Bananen an alle, die an der Aktion Stadtradeln teilgenommen hatten. Doch nicht nur die Sportler kamen beim ersten Energietag der Energieagentur Ebersberg München, dem EBERMUC-Festival, zahlreich an den Stand der Fairtrade-Steuerungsgruppe, auch viele andere Besucher informierten sich über die Bedeutung des fairen Handels und wie man durch bewusstes Einkaufen selbst einen Beitrag dazu leisten kann, die Lebenssituation von Bauern und Plantagenhändlern im globalen Süden zu verbessern.
Fairtrade und mehr
Der Landkreis München setzt sich unter der Devise "regional - fair - bio im Landkreis München" (siehe auch Infokasten) unter anderem für fair gehandelte Produkte ein und hat sich im vergangenen Jahr auch zum Ziel gesetzt, offizieller "Fairtrade Landkreis" zu werden. Mit der Zertifizierung soll auf Landkreisebene ein Zeichen für gerechtere Handelsbeziehungen gesetzt werden, um Produzenten die Verbesserung von Lebens- und Arbeitsbedingungen zu ermöglichen und damit Armut in den Ursprungsländern langfristig zu bekämpfen. Um diesen offiziellen Titel tragen zu dürfen, muss jedoch erst einer Reihe von Anforderungen entsprochen werden.
Zwei von fünf Kriterien auf dem Weg zum "Fairtrade Landkreis" sind bereits erfüllt: Zum einen hat sich der Kreistag letzten Herbst dafür ausgesprochen, dass sich der Landkreis München aus Überzeugung zum fairen Handel bekennt und bei sämtlichen öffentlichen Sitzungen des Kreistags und der Ausschüsse sowie im Büro des Landrats nur mehr fair gehandelter Kaffee und Tee ausgeschenkt wird. Der zweite Prüfstein konnte erst kürzlich unter Mitwirkung von Mitarbeitern der Landkreis-Klimainitiative 29++ durch die Gründung einer Steuerungsgruppe aus zahlreichen ehrenamtlichen Mitstreitern erlangt werden. Diese Steuerungsgruppe koordiniert nun die Aktivitäten des Landkreises München auf dem Weg zum "Fairtrade Landkreis" und trägt den fairen Gedanken in die Landkreiskommunen.
Wo werden faire Produkte vertrieben? - Bitte melden!
Beim jüngsten Treffen der Steuerungsgruppe am 25. Juli im Landratsamt haben es sich die Mitglieder zur Aufgabe gemacht, an der Erfüllung des dritten und vierten Kriteriums zu arbeiten. 45 Einzelhändler und Floristen sowie mindestens 23 Gastronomiebetriebe müssen gefunden werden, die mindestens zwei Produkte aus fairem Handel anbieten. Anerkannt werden dabei alle gängigen Siegel des fairen Handels. Des Weiteren müssen jeweils zwei Schulen, Vereine und Kirchengemeinden im Landkreis gefunden werden die faire Produkte verwenden und (Bildungs-) Aktivitäten zum fairen Handel durchführen. Das können zum Beispiel ein Fußballverein sein, der am Sonntag zum Spiel fairen Kaffee an die Zuschauer ausschenkt und mit fair produzierten Fußbällen kickt, oder eine Pfarrgemeinde, die sich dem Thema nach dem Gottesdienst bei fairer Schokolade und fairem Tee annimmt. Der Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt.
Die Steuerungsgruppe macht sich nun auf die Suche nach Betrieben und Institutionen, die das heute schon tun oder die sich der Initiative anschließen wollen. Dennoch sind das Landratsamt und die Ehrenamtlichen auf Hilfe aus der Bevölkerung angewiesen.
Wer kennt (Einzel-) Händler oder Wirte im Landkreis, die mindestens zwei fair zertifizierte Produkte, wie z. B. Kaffee und Tee, anbieten? Auch die Filialen der großen Supermarktketten und gängigen Lebensmitteleinzelhändler gehören dazu, denn rund 90 Prozent der fairen Produkte laufen über die Theken der großen Händler. Wer kennt Institutionen (Vereine, Schulen, Kirchen), die sich dem Thema annehmen?
Wer selbst Händler oder Gastronom ist und bereits zwei faire Produkte im Angebot hat oder zukünftig anbieten will, ist ebenfalls herzlich willkommen, sich zu melden!
Immer aktuelle Infos im Klimadialog
Das geht ganz einfach und unkompliziert per E-Mail unter 29plusplus [at] lra-m.bayern.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail". Telefonisch steht die Koordinatorin für Fairtrade im Landratsamt München, Evelyn Reisner, jederzeit gerne unter 089 / 6221-1970 für Auskünfte zu Verfügung. Die Informationen werden im Landratsamt gesammelt und dann im nächsten Schritt der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen zum "Fairtrade Landkreis" sowie der Klima- und Energieinitiative 29++ gibt es auch immer auf der neuen Plattform des Landkreises, dem Klimadialog: klimadialog.landkreis-muenchen.de.
regional - fair - bio im Landkreis München
Mit unserer Ernährungsweise und unseren Konsumentscheidungen nehmen wir - bewusst oder unbewusst - gesundheitlichen, ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Einfluss. Was wir essen, hat bedeutende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, die Umwelt und das Klima. Aus diesen Gründen wurde 2017 die Produktqualitätskampagne "regional - fair - bio im Landkreis München" ins Leben gerufen. Mit der Kampagne will der Landkreis München Bewusstsein für eine klimafreundliche Ernährung schaffen und die Verwendung von regionalen, biologischen und fair gehandelten Lebensmittel unterstützen.