Bereit für den Impfstart

Erste Impfstoff-Lieferung für 26. Dezember angekündigt / Terminvereinbarung online und telefonisch möglich / Fokus auf Alten- und Pflegeeinrichtungen

Am vergangenen Montag hat die EU-Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht für die Zulassung des ersten Impfstoffs gegen Covid-19 in der Europäischen Union gegeben. Die EU-Kommission hat noch am selben Abend die bedingte Marktzulassung erteilt. Damit steht einem Impfbeginn unmittelbar nach den Feiertagen zumindest theoretisch nichts mehr im Weg. Voraussichtlich im Lauf des 26. Dezembers soll auch den Landkreis München die erste kleine Charge an Impfdosen erreichen. Die ersten Impfungen sollen dann planmäßig zum bayernweiten Impfstart am 27. Dezember beginnen. Im Landratsamt und vor Ort in den Impfzentren stehen alle Kräfte bereit, um ohne Verzögerung mit den Impfungen starten zu können. Zur Terminvergabe wurde unter anderem eine Webanwendung für den Landkreis programmiert. Begonnen werden soll mit den Impfungen aber in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis.

Terminvereinbarung voraussichtlich ab 27. Dezember möglich / Priorisierung von Alten- und Pflegeeinrichtungen

Bereits seit dem 15. Dezember sind die aktuell drei Impfzentren im Landkreis München in Haar, Oberhaching und Unterschleißheim einsatzbereit. In einer gemeinsamen Kraftanstrengung haben Landkreis, die Betreiber BRK, Johanniter und Malteser und die beteiligten Kommunen in Windeseile alle Voraussetzungen geschaffen, um mit den Impfungen beginnen zu können, sobald der erste Impfstoff ausgeliefert wird.

Die ersten Immunisierungen werden in den Alten- und Pflegeeinrichtungen im Landkreis München vorgenommen. Hier wurden in den vergangenen Tagen bereits in Zusammenarbeit mit den Einrichtungen Impfwille und Impfeignung abgefragt, so dass dort ohne weiteren Vorlauf mit den Impfungen begonnen werden kann. Ziel ist es, dieser besonders vulnerablen Gruppe möglichst zeitnah einen umfassenden Schutz zu ermöglichen. Da zu Beginn der Impfungen voraussichtlich zunächst nur kleinere Mengen des Impfstoffs zur Verfügung stehen werden, werden in den ersten Tagen die an die Impfzentren angegliederten mobilen Impfteams hauptsächlich Impfungen in den genannten Einrichtungen vornehmen.

Sobald der Impfstoff in größeren Mengen verfügbar sein wird, sollen dann auch Schritt für Schritt die Kapazitäten für Einzel-Impftermine freigeschalten werden. Schon seit einiger Zeit laufen im Landratsamt dazu die Vorbereitungen für eine Software zur Online-Terminvereinbarung, mit der bis zur Fertigstellung der bayernweiten Software BayIMCO die Terminvergabe gesteuert werden soll. "Cotema" nennt sich die Webanwendung, mit der bis auf weiteres Termine in den drei Impfzentren im Landkreis koordiniert werden sollen. Unter

landkreis-muenchen.impfzentrum.bayern

können voraussichtlich ab 27. Dezember die ersten Impf-Termine vergeben werden. Voraussetzung zur Nutzung ist lediglich ein Internetzugang.

Zur Impfung anmelden können sich über die Software dann zunächst ausschließlich Landkreisbürgerinnen und -bürger, die nach der Impfverordnung des Bundes der Gruppe derer angehören, denen höchste Priorität zugewiesen wurde.

Mit höchster Priorität sollen folgende Gruppen geimpft werden:

  • Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet haben
  • Personen, die in stationären Einrichtungen zur Behandlung, Betreuung oder Pflege älterer oder pflegebedürftiger Menschen behandelt, betreut oder gepflegt werden oder tätig sind,
  • Personen, die im Rahmen ambulanter Pflegedienste regelmäßig ältere oder pflegebedürftige Menschen behandeln, betreuen oder pflegen,
  • Personen, die in Bereichen medizinischer Einrichtungen mit einem sehr hohen Expositionsrisiko in Bezug auf das Coronavirus SARS-CoV-2 tätig sind, insbesondere auf Intensivstationen, in Notaufnahmen, in Rettungsdiensten, als Leistungserbringer der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, in den Impfzentren im Sinne von § 6 Absatz 1 Satz 1 sowie in Bereichen, in denen für eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 relevante aerosolgenerierende Tätigkeiten durchgeführt werden,
  • Personen, die in medizinischen Einrichtungen regelmäßig Personen behandeln, betreuen oder pflegen, bei denen ein sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besteht, insbesondere in der Onkologie oder Transplantationsmedizin

Zur Terminvereinbarung ist je nach Wohnort zuerst das jeweilige Impfzentrum auszuwählen. Anschließend werden Anrede, Vor- und Nachname, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Postleitzahl abgefragt, um den Impfanspruch zu verifizieren und eine Buchungsbestätigung zusenden zu können. Sind die Merkmale zur Vereinbarung eines Impftermins erfüllt, gelangt man zur Terminauswahl und kann den gewünschten Termin buchen. Nach Buchungsabschluss erhält der Buchende per E-Mail eine Terminbestätigung sowie einen Link, um ggf. die Buchung stornieren zu können.

Terminbuchung auch telefonisch möglich

Auch ohne Internetzugang ist selbstverständlich eine Terminvereinbarung möglich. Dazu wurden eigene Telefonnummern für jedes Impfzentrum eingerichtet. Die Impfzentren sind unter den folgenden Kontaktdaten zu erreichen:

Impfzentrum Haar
Tel.: 089/24 88 06 660
E-Mail: corona-impfzentrum.haar [at] malteser.org###EMAIL### title="E-Mail schreiben" class="link__mail" 

Impfzentrum Oberhaching
Tel.: 089/24 88 61 960
E-Mail: termin.oberhaching [at] johanniter.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"

Impfzentrum Unterschleißheim
Tel.: 089/31 20 344-22
E-Mail: impfung [at] izu-brk.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"

Impfzentren an sieben Tagen von 8 bis 18 Uhr geöffnet

Die drei Impfzentren im Landkreis München sollen unter Volllast an sieben Tagen die Woche von 8 Uhr bis 18 Uhr geöffnet sein. Voraussetzung dafür ist, dass ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Im Landratsamt München rechnet man daher damit, dass zunächst nicht durchgehend Termine stattfinden können. Eine Terminvereinbarung ist aber jeweils in diesem Zeitkorridor möglich. Die Öffnungszeiten gelten auch an Feiertagen.

So läuft die Impfung vor Ort ab

Das Impfzentrum darf nur nach vorheriger Terminvereinbarung betreten werden. Zum Impftermin sind ein gültiger Personalausweis sowie, falls vorhanden, ein Impfpass mitzubringen. Falls vorhanden, sollten auch wichtige Unterlagen wie ein Herzpass, ein Diabetikerausweis oder eine Medikamentenliste mitgebracht werden. Darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger bereits zur Vorbereitung die Einwilligungserklärung in die Schutzimpfung gegen COVID-19 sowie das Aufklärungsmerkblatt zur Schutzimpfung gegen COVID-19 herunterladen und die Hinweise zur Impfaufklärung sowie die Datenschutzinformation der Digitalen Impfverwaltung Bayern lesen. Alle Dokumente sind herunterzuladen unter www.stmgp.bayern.de/coronavirus/impfung/. Bei der Anmeldung im Impfzentrum gleicht das medizinische Personal die persönlichen Daten ab. Sofern nicht bereits der ausgefüllte Aufklärungsbogen mitgebracht wurde, muss dieser vor Ort ausgefüllt werden. Danach bespricht der Arzt mit dem Patienten die medizinische Vorgeschichte und informiert ausführlich über die Impfung. Nachdem die Einverständniserklärung unterzeichnet wurde, wird die Impfung vorgenommen. Zur medizinischen Überwachung verbleiben geimpfte Personen noch rund eine halbe Stunde in einem Beobachtungsraum. Danach kann die Heimreise angetreten werden.

"Ich bin sehr froh, dass wir nun endlich mit der Impfung gegen Covid-19 beginnen und den Bürgerinnen und Bürgern auch im Landkreis München damit eine Perspektive bieten, dass die Maßnahmen im kommenden Jahr Stück für Stück zurückgefahren werden können. Voraussetzung dafür ist und bleibt die Bereitschaft möglichst vieler, sich impfen zu lassen. Gleichzeitig appelliere ich an alle Mitbürger, sich weiterhin konsequent an die bestehenden Maßnahmen zu halten, auch wenn es immer schwerer fällt. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Kraftanstrengung, der es in den kommenden Wochen und Monaten noch einmal bedarf, einen großen Schritt in Richtung Rückkehr zu der Normalität, die sich viele von uns so ersehen, machen werden", sagt Landrat Christoph Göbel und ergänzt: "Mein herzlichster Dank gilt einmal mehr allen, die sich in den vergangenen Monaten so intensiv auf unterschiedlichste Weise dafür eingesetzt haben, das Coronavirus beherrschbar zu halten und die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München so effektiv wie möglich zu schützen."

Alle Informationen rund um die Covid-19-Impfung im Landkreis München, den Link zur Terminvereinbarung sowie weitere Informationen rund um Corona finden Sie stets aktuell auf www.landkreis-muenchen.de/coronavirus.