Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn erster Kulturpreisträger des Landkreises München
Kulturförderpreis geht an die Filmemacher moviejam und die Oberlandler Theaterjugend
Als „wichtiger Botschafter für den Landkreis“ erhält die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn den Kulturpreis des Landkreises München. Neben dem jahrzehntelangen Engagement auf dem Gebiet der Volks- und Blasmusik sowie unzähligen, sogar internationalen Konzertreisen ist es vor allem die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, die die Jury beeindruckt hat. Das zeige sich vor allem in der stetig steigenden Zahl aktiver Musiker. Dabei präsentiert die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn mit ihren unterschiedlichen Besetzungen unterschiedliche Musikgenres. „Das Abbilden von Volksmusikbesetzungen bis hin zu Kammermusikbesetzungen ist eine kulturelle Besonderheit in der Blasmusikszene“, so der Kulturreferent des Landkreises und Jurymitglied Rainer Klier.
Anstoß gesamtgesellschaftlicher Diskussionen
Der Kulturförderpreis, der ebenfalls zum ersten Mal verliehen wird, geht zum einen an die jungen Filmemacher von moviejam und zum anderen an die Oberlandler Theaterjugend.
Alexander Spöri, Colin Maidment, Luca Zug, Leon Golz, Paul Schweller und Vitus Rabe von moviejam stehen für ein ganzheitliches audiovisuelles Konzept. Von der Idee über die Umsetzung bis hin zur Aufführung und Vermarktung der Dokumentarfilme organisiert die aus Taufkirchen und Unterhaching stammende Gruppe alles selbst. Mit ihren preisgekrönten Werken wie „Olympia 72“, „Unvergessen“ oder „Grau ist keine Farbe“ greifen sie sozialpolitische Themen auf und rücken sie in den Fokus der Öffentlichkeit. Dadurch stößt moviejam gesamtgesellschaftliche Diskussionen an. Die Jury ist davon überzeugt, dass von dieser Gruppe noch viel zu erwarten ist.
Interkommunales Kulturprojekt
Auch bei der Oberlandler Theaterjugend konnte das ganzheitliche Konzept die Jury überzeugen. Sie schreiben die Stücke selbst, kümmern sich um das Bühnenbild und stehen als Schauspieler auf der Bühne. Für ihre Stücke bedienen sie sich bei heimatgeschichtlichen Begebenheiten und setzen diese um. Dies ist ein wertvoller Beitrag für die Theaterlandschaft im Landkreis München. Die Oberlandler Theaterjugend steht für kulturellen Austausch über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg. Zudem leisten sie mit ihren Aufführungen einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der bairischen Sprache.
„Sowohl Moviejam als auch die Oberlandler Theaterjugend haben uns als Jury in ihrer Gesamtheit so begeistert, dass wir es nicht fair gefunden hätten, nur eine der beiden Gruppen auszuzeichnen“, erklärt Kulturreferent Klier. Der Ausschuss für Sport Kultur und Partnerschaften des Landkreises München hat in seiner Sitzung am 14. Oktober 2021, die Auswahl, die die Jury vorab aus den 23 fristgerecht eingegangenen Vorschlägen gewählt hat, einstimmig bestätigt.
Kulturpreis und Kulturförderpreis
„Gerade in Corona-Zeiten merken wir ganz intensiv, wie wichtig Kunst und Kultur für unser gesellschaftliches und soziales Leben sind. Künstler und Kulturschaffende sind eine tragende Säule unserer Gemeinschaft und unseres Zusammenlebens im Landkreis. Ich freue mich, dass wir mit der Einführung eines Kulturpreises ein Zeichen für die Bedeutung von Kunst und Kultur setzen und dieses wertvolle Engagement entsprechend würdigen können“, erklärte Landrat Christoph Göbel beim Beschluss zur Schaffung der Auszeichnungen im April.
Mit dem Kulturpreis würdigt der Landkreis München hervorragende Leistungen auf kulturellem, künstlerischem und wissenschaftlichem Gebiet. Der Kulturförderpreis soll talentierte Landkreisbürgerinnen und Bürger motivieren, sich dauerhaft kulturell zu engagieren. Die Preise werden künftig alle zwei Jahre verliehen. Dotiert ist der Kulturpreis mit einem Preisgeld von 1.000 Euro, der Kulturförderpreis mit 500 Euro.
Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Fachjury. Diese besteht derzeit aus dem Kulturreferenten des Landkreises München, Rainer Klier, der Kreisheimatpflegerin des Landkreises München, Dr. Christine Heinz, dem Kreisvolksmusikpfleger des Landkreises München, Hubert Zellner, dem Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege, Dr. Rudolf Neumaier, dem Popularmusikbeauftragten des Bezirks Oberbayern, Matthias Fischer, sowie dem Moderator und Volkskundler Stefan Semoff. Die Fachjury hatte vorab über die Vorschläge beraten und eine Empfehlung für den Ausschuss für Sport, Kultur und Partnerschaften vorbereitet, der anschließend nichtöffentlich die Vergabe der Preise beschloss.
Weitere Informationen sowie die Vergaberichtlinien finden Sie hier.