Dem Verkehrskollaps entgegenwirken
Landkreis München ebnet Weg für Beteiligung an interkommunalem Verkehrskonzept für das nördliche Münchner Umland
Der Landkreis München beteiligt sich an der kreisübergreifenden Erarbeitung eines Verkehrskonzepts für den Raum München Nord und stellt dafür 75.000 Euro zur Verfügung. Das haben die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Schulen einstimmig beschlossen. In den kommenden rund eineinhalb Jahren wollen 40 Städte und Gemeinden aus dem Münchner Norden gemeinsam daran arbeiten, ein integriertes Gesamtverkehrskonzept mit konkreten Maßnahmen und Projekten sowie mögliche Formen der künftigen Zusammenarbeit in der Planung und Umsetzung dieser Projekte zu entwickeln. Koordiniert wird die Erarbeitung des Verkehrskonzepts vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München, die Federführung des Projekts übernimmt der Landkreis Dachau.
Verkehrskollaps droht - im Norden des Landkreises sind 90.000 Bürger betroffen
Nicht nur die Landeshauptstadt erstickt zunehmend im Verkehr - auch im Münchner Umland droht mehr und mehr der Kollaps. Allein im Norden des Landkreises München sind rund 90.000 Bürgerinnen und Bürger von den sich täglich nach München hinein- und herauswälzenden Blechlawinen betroffen -mehr als ein Viertel der Landkreisbevölkerung. In den Landkreisen Dachau und Freising sieht es nicht besser aus, und auch die nördlichen Stadtbezirke Münchens ächzen unter der Last des Verkehrs. Die Straßen in und um die Landeshauptstadt sind am Limit angekommen, doch Besserung ist nicht in Sicht. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Raum München weiter prosperiert und die Probleme nicht geringer werden", betonte Landrat Christoph Göbel. Gerade im Norden der Landeshauptstadt sei in den vergangenen 25 Jahren ein überdurchschnittliches Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum zu beobachten, mit weiterem Wachstum sei zu rechnen. Eine interkommunale Herangehensweise sei das einzig Richtige und müsse künftig noch viel intensiver genutzt werden. Wachstum, Mobilitätsprobleme und Wohnungsknappheit orientierten sich schließlich nicht an Landkreisgrenzen, so Göbel weiter. Entsprechend begrüßte der Landrat auch den Entschluss zur Zusammenarbeit mit den Kreisen Freising und Dachau sowie sechs Stadtbezirken der Landeshauptstadt.
Verkehrskonzept als erster Baustein dauerhafter interkommunaler Zusammenarbeit
Die Erstellung eines Verkehrsgutachtens für den nördlichen Münchner Raum sowie die darauf aufbauende Entwicklung von Maßnahmen und Projekten soll ein erster Baustein in der interkommunalen Zusammenarbeit der Städte und Gemeinden im Münchner Norden sein. Gemeinsam werden die beteiligten Kommunen nun zunächst eine Ausschreibung zum Projekt "Verkehrskonzept Raum München Nord" erarbeiten. In insgesamt vier Schritten soll dann ein integriertes Konzept erarbeitet werden. Die Grundlage bildet eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation, darauf aufbauend sollen Entwicklungsziele formuliert, mögliche Szenarien durchgespielt und ihre potenzielle Wirkung ermittelt werden. Am Ende soll dann ein konkretes Handlungskonzept stehen, das in die Praxis umgesetzt werden kann. Die Kosten für die Studie teilen sich die drei beteiligten Landkreise sowie die sechs Stadtbezirke zu gleichen Anteilen. Der Freistaat Bayern fördert das Projekt ebenfalls mit 75.000 Euro.