Der Countdown läuft: In 365 Tagen geht die erste MVV-Regionalbuslinie mit Elektrobussen in Betrieb
+++ Eine Pressemitteilung des MVV +++
Drei Batteriebusse werden den Betrieb auf der MVV-Regionalbuslinie 232 in der Gemeinde Unterföhring ab dem Fahrplanwechsel in einem Jahr übernehmen. Mit der Linie 232 verkehrt dann die erste, rein elektrisch betriebene Linie im MVV-Regionalbusverkehr. MVVGeschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch bedankt sich bei allen Beteiligten: „Die Umstellung der MVV-Regionalbuslinie 232 auf Elektrobusse ist ein großer und wichtiger nächster Schritt für den öffentlichen Personennahverkehr in München und der Region. Wir freuen uns, dass der Landkreis München und die Gemeinde Unterföhring uns die Möglichkeit eröffnen, Erfahrungen mit dem Einsatz von Elektromobilität außerhalb des Stadtverkehrs zu sammeln und so zugleich den Weg für weitere Projekte dieser Art zu bereiten.“
Das Landratsamt München ließ vor einiger Zeit alle Buslinien auf dem Landkreisgebiet auf ihre Eignung für den Betrieb mit Elektrobussen hin untersuchen. Die MVV-Regionalbuslinie 232 stellte sich dabei als besonders geeignet heraus, da nur kleinere Anpassungen in der Einsatzplanung der Fahrzeuge erforderlich werden, um den gewohnten Fahrplan mit der bisherigen Anzahl von Bussen bedienen zu können. Sowohl dem Landkreis München als auch der Gemeinde Unterföhring liegen Umweltschutz, nachhaltige Mobilität und damit der Umstieg auf Elektromobilität am Herzen, weshalb sie sich bereit erklärten, das Projekt gemeinsam weiter voranzutreiben. „Wir haben unseren Ortsbus sehr gerne als Pilotlinie für Batteriebusse zur Verfügung gestellt, weil wir davon überzeugt sind, dass wir im öffentlichen Nahverkehr dringend eine Antriebsalternative zum Diesel benötigen“, sagt der Unterföhringer Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer. Im Frühjahr 2016 beauftragten dann Landkreis und Gemeinde die Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH, die Umstellung der MVVRegionalbuslinie 232 in die Wege zu leiten. Da Elektromobilität im regionalen Busverkehr noch mit vielen Herausforderungen verbunden ist, arbeiteten neben Gemeinde, Landkreis und MVV auch externe Berater an diesem Projekt. Anders als bei Linien mit konventionellen Dieselbussen müssen bei Batteriebussen noch zusätzliche rechtliche und technische Rahmenbedingungen beachtet werden. Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur an der Strecke und im Betriebshof müssen genau aufeinander abgestimmt werden, um einen verlässlichen Betrieb sicherstellen zu können. Besonders die langen Reiseweiten außerhalb der Stadt stellen die verantwortlichen Planer im Regionalbusverkehr noch vor Herausforderungen. „Mit der Unterföhringer Elektrobuslinie schlagen wir ein neues Kapitel im Regionalbusverkehr auf – nicht nur im Landkreis München, sondern im gesamten MVV-Raum. Weitere Linien sollen schnellstmöglich folgen. Dafür hat sich der Kreistag in seiner Dezembersitzung einstimmig ausgesprochen und wichtige Weichen gestellt“, so Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München.
Auf Basis der detaillierten Untersuchungen und Planungen wurde Ende des vergangenen Jahres die Betriebsleistung der MVV-Regionalbuslinie europaweit ausgeschrieben. Mit der Verkehrsbetrieb Ettenhuber GmbH aus Feldkirchen bei München setzte sich ein bewährtes mittelständisches
Unternehmen aus der Region und langjähriger Partner im MVVRegionalbusverkehr gegen weitere Bewerber durch. Gemeinsam mit der Firma Ettenhuber wurde dann die Beschaffung der drei benötigten Elektrobusse mittels einer weiteren Ausschreibung in die Wege geleitet. Der polnische Bushersteller Solaris erhielt den Zuschlag. Busse dieses Herstellers sind im MVV bereits in großer Zahl – sowohl im Stadtverkehr als auch in der Region – unterwegs. Zudem ist Solaris einer der führenden Anbieter von Elektrobussen auf dem europäischen Markt. Lieferung und Installation der Ladeinfrastruktur – sowohl am Betriebshof der Firma Ettenhuber wie auch an der Strecke – wird im Sommer 2019 erfolgen, die Lieferung der Busse ist für den Spätsommer vorgesehen. „Wir werden als erstes privates Busunternehmen die Fahrgäste im MVV mit Elektrobussen befördern“ freut sich Josef Ettenhuber. Im Herbst wird es einen Probebetrieb geben, in dem das Zusammenspiel aller Komponenten getestet und auch das Personal umfangreich geschult wird, bevor pünktlich zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2019 der reguläre Betrieb startet.