Der Fairtrade-Ball kommt ins Rollen

Bei der Erfüllung der Fairtrade-Kriterien kommt der Landkreis gut voran / Nächstes Treffen der Steuerungsgruppe am 18. Februar 2019 / Faire Gastronomen gesucht

Der Landkreis nähert sich mit großen Schritten seinem Ziel, Fairtrade Landkreis zu werden. Vier der benötigten fünf Kriterien sind bereits erfüllt, zahlreiche Aktionen und Maßnahmen wurden im vergangenen Jahr angestoßen und umgesetzt. Nun liegt der Fokus vor allem darauf, das bereits Erreichte zu verfestigen und zu erweitern sowie weitere Mitgestalter und Unterstützer auf dem Weg zum Fairtrade Landkreis anzuwerben.

Großes Interesse am fairen Landkreis – weitere Partner gesucht

Im vergangenen Jahr konnten bereits 80 Einzelhändler, Gastronomiebetriebe, Schulen, Vereine und Kirchen als Fairtrade-Partner gewonnen werden. Sie haben sich verpflichtet, mindestens zwei gesiegelte Produkte aus fairem Handel anzubieten bzw. faire Produkte in ihrem Wirkungsbereich zu verwenden und entsprechende Bildungsprojekte durchzuführen. Der Landkreis arbeitet aber weiterhin mit Hochdruck daran, weitere Fairtrade-Partner zu akquirieren.

„Wir freuen uns sehr, dass unsere Idee des fairen Landkreises in kurzer Zeit bereits auf so große Resonanz gestoßen ist“, sagt Evelyn Reisner, Projektleiterin aus dem zuständigen Sachgebiet Energie und Klimaschutz des Landratsamts. Dennoch sei noch Luft nach oben. „Besonders im Bereich der Gastronomiebetriebe ist es uns wichtig, noch weitere Partner zu gewinnen“, so Reisner.

Faire Gastronomiebetriebe dringend gesucht – Helfen Sie mit!

In der deutschen Lebensmittelindustrie erfährt der moralisch unbedenkliche Konsum zunehmende Beliebtheit. Der Umsatz mit Fairtrade-Produkten steigt in Deutschland seit Jahren kontinuierlich an. „Die Konsumenten legen immer mehr Wert auf faire Produkte. Diesen Wettbewerbsvorteil sollten die Gastronomen für sich nutzen und dies auch an Ihre Kunden kommunizieren“, erläutert Evelyn Reisner.

Zahlreiche Restaurants und Cafés hätten Fairtrade-Produkte bereits fest im Angebot. Um diese ausfindig zu machen, sei man jedoch auf die lokale Akquise durch Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger vor Ort sowie der Betriebe selbst angewiesen. So können Gäste beispielsweise vor einem Besuch der örtlichen Gastronomie das Formular herunterladen und ausdrucken. Vor Ort notiert man dann, welche fair gehandelten Produkte verwendet werden. Dies lässt man sich kurz vom Betrieb abzeichnen und schickt das Formular anschließend per E-Mail (29plusplus@lra-m.bayern.de) oder postalisch ans Landratsamt (Landratsamt München, Sachgebiet Energie und Klimaschutz, Frankenthaler Str. 5-9, 81539 München).

In der Summe wird der Landkreis so zum fairen Landkreis und trägt dazu bei, die Nachfrage an fairen Produkten kontinuierlich weiter zu steigern. Das Formular sowie weitere Informationen zum Fairtrade-Landkreis sowie zu Klima- und Energieinitiative 29++ finden Sie auch auf der Beteiligungsplattform des Landkreises, dem Klimadialog: klimadialog.landkreis-muenchen.de.

Aktuell fehlen noch 16 Gastronomiebetriebe, um die vorgeschriebene Mindestanzahl für die Zertifizierung zu erreichen. Bei allen anderen Bereichen ist das Soll zwar bereits erfüllt, weitere Partner sind aber immer gern willkommen, auch, weil der Landkreis kontinuierlich wächst – und damit auch die Anforderungen an den fairen Handel. „Wir freuen uns über jeden Hinweis und stehen selbstverständlich gerne für Fragen zur Verfügung“, sagt Evelyn Reisner.

Gastronomen oder Wirte, die bereits faire Produkte, wie z. B. Kaffee, Tee, Orangensaft, Eiscreme oder Zucker, im Sortiment führen oder dies zukünftig vorhaben, können sich auch direkt ganz unkompliziert per E-Mail an 29plusplus@lra-m.bayern.de oder per Telefon unter 089/6221-1970 bei Evelyn Reisner melden. Die fairen Akteure werden dann gesammelt in einem fairen Einkaufsführer für den Landkreis München gelistet und den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt.

Faire Bälle für fairen Sport

Ein weiteres großes Projekt wurde im vergangenen Jahr mithilfe des Ausschusses für Bauen und Schulen auf den Weg gebracht. Die Kreisräte sprachen sich im Herbst 2018 einstimmig dafür aus, Fairtrade-Bälle für den Sportunterricht für die kreiseigenen sowie Zweckverbandsschulen zu beschaffen. Die Schulleitungen wurden entsprechend angewiesen, bei Neu- oder Ersatzanschaffungen nur noch fair produzierte und gehandelte Bälle zu erwerben.

Treffen der Steuerungsgruppe am 18. Februar – Interessenten willkommen

Das nächste Treffen der Steuerungsgruppe Fairtrade findet am Montag, 18. Februar 2019, um 17:00 Uhr, in der Außenstelle des Landratsamts in der Frankenthaler Str. 5-9, Raum 3.47 (3. Stock) statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die gerne Teil der Steuerungsgruppe werden möchten oder sich generell für das Thema interessieren, können sich per E-Mail unter 29plusplus@lra-m.bayern.de anmelden.

Der Weg zum Fairtrade Landkreis

Insgesamt fünf Kriterien gilt es für eine Zertifizierung bei dem gemeinnützigen Verein TransFair Deutschland e. V. zu erfüllen. Grundlage für alle weiteren Kriterien ist die Herbeiführung eines entsprechenden Kreistagsbeschlusses zur Teilnahme, wie im vergangenen Herbst im Landkreis München geschehen. Im Anschluss muss eine lokale Steuerungsgruppe ins Leben gerufen werden. Weitere Ziele, die auf dem Weg zum Fairtrade Landkreis erreicht werden müssen, betreffen die Verwendung von Fairtrade-Produkten in Einzelhandel und Gaststätten sowie in Schulen, Vereinen und Kirchen. Zudem müssen entsprechende Medienberichte über die unternommenen Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town nachgewiesen werden.