Der PV wächst weiter
Rottach-Egern tritt dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) bei
+++ Der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München informiert +++
Die Mitglieder des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München (PV) haben auf ihrer Verbandsversammlung den Beitritt der Gemeinde Rottach-Egern (Landkreis Miesbach) beschlossen. Die Versammlung fand gestern in Eching im Landkreis Freising statt. Geschäftsführer Christian Breu ging in seinem Bericht auf das Wachstum und die kommunale Entwicklung in der Region München ein. Beim Fachthema drehte sich alles um die Radschnellwege in der Region München: Landrat Christoph Göbel, Landkreis München, Florian Paul, Radverkehrsbeauftragter der Landeshauptstadt München, und Mobilitätsexpertin Birgit Kastrup vom PV informierten über den aktuellen Status und künftige Planungen.
Rottach-Egerns Zweiter Bürgermeister Josef Lang präsentierte seine Gemeinde auf der Verbandsversammlung. Der PV soll die rege Bautätigkeit steuern. "Die Attraktivität als Urlaubsort muss bestehen bleiben", betonte Lang. Vor allem benötigt die Gemeinde fachliche Beratung bei ihren Bebauungsplänen - derzeit 16 aktuelle Verfahren. Ein erster Auftrag zur Erstellung eines Bebauungsplans liegt bereits vor.
Mit dem Beitritt Rottach-Egerns wächst der PV weiter über die Grenzen der Planungsregion München hinaus und verzeichnet jetzt vier Mitglieder aus dem Landkreis Miesbach: Neben Rottach-Egern sind bereits Holzkirchen, Schliersee und Weyarn dabei. Ab sofort zählt der Verband 162 Mitglieder, darunter 153 Städte, Märkte und Gemeinden, die acht Landkreise der Region München und die Landeshauptstadt München.
Auch die Region wächst
PV-Geschäftsführer Christian Breu beleuchtete, wie sich die Region München in den vergangenen fünf Jahren entwickelte: So sind etwa 190.000 Einwohner hinzugekommen und 270.000 Erwerbstätige, die in der Region arbeiten. Mit knapp 59.000 fertiggestellten Wohnungen kann der Wohnungsmarkt nicht Schritt halten. Der Wohnungsbau sei eine entscheidende Stellschraube, nicht nur der Verkehr. Wer hier arbeitet, solle auch eine Wohnung hier finden. Breu lobte die PV-Mitgliedsgemeinden im ländlichen Raum, die er derzeit besucht: "Was ich so sehe, macht mir Mut. Die Gemeinden schaffen es trotz der Schwierigkeiten, Bauland zu entwickeln."
Freie Fahrt! Radschnellwege in der Region München
Nach dem formellen Teil der Verbandsversammlung folgten drei Vorträge zum Thema "Freie Fahrt! Radschnellwege für die Region München". Einig sind sich die Experten, dass die nächsten Schritte auf der Agenda folgende sind: Definition von Standards etwa für Beleuchtung, Fahrbahnmarkierung und Beschilderung, die Einbettung der Schnellwege in ein regionales Gesamtkonzept für den Radverkehr, die Untersuchung weiterer radialer und tangentialer Verbindungen in den Landkreisen wie auch innerhalb der Stadt München. Besonderes Augenmerk liegt auf der Finanzierung und einer möglichen Förderung durch Freistaat und Bund.
Landrat Christoph Göbel informierte über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen im Landkreis München. Neben der feststehenden Pilotstrecke von München nach Garching mit Abzweigung nach Unterschleißheim möchte der Landkreis drei weitere Korridore auf den Weg bringen, im Münchner Osten, Süden und im Südwesten. Die Gesamtkosten für die Pilotstrecke bezifferte Göbel mit 34 Millionen Euro. Göbel warb dafür, gemeinsam weitere Korridore - auch tangential - zu untersuchen.
Ringschluss für die Landeshauptstadt
Der Radverkehrsbeauftrage der Landeshauptstadt München, Florian Paul, erläuterte die Situation in der Stadt. Hier geht es vor allem darum, die Pilotstrecke aus dem Landkreis München im Norden in die Innenstadt hineinzuführen und Streckenvarianten zu prüfen und zu bewerten. Hinsichtlich tangentialer Radschnellverbindungen innerhalb der Stadt München sind eine Potenzialanalyse und vertiefte Machbarkeitsuntersuchungen geplant. Pauls Wunsch für die Zukunft ist "eine Art Außenring" für Radschnellwege in der Stadt.
Anschließend gab Birgit Kastrup, Mobilitätsexpertin im PV, einen Überblick, was sich sonst noch in Sachen Radschnellwege in der Region tut. Sie stellte auch die Initiativen der Gemeinden im Westen (Landkreis Fürstenfeldbruck) und im Landkreis Freising vor. Kastrup betonte, wie wichtig es für die Entwicklung eines regionalen Radverkehrsnetzes ist, die Radschnellwege mit den kommunalen und Landkreis-Fahrradnetzen sowie dem ÖPNV zu verknüpfen.
Zum Thema Radschnellwege hat der PV am 14. November 2017 eine Informationsbroschüre veröffentlicht. Diese sowie weitere Informationen sind verfügbar unter: www.pv-muenchen.de/radschnellwege.
Die Vorträge zum Fachthema stehen zum Download bereit unter:
http://www.pv-muenchen.de/verbandsversammlung-2017.