Dreifachturnhalle in Planegg wird zur Notunterkunft
Vorübergehende Unterbringung von 200 Asylbewerbern
Um den Zustrom von derzeit 90 Asylsuchenden pro Woche zu bewältigen, muss der Landkreis München nun auch auf eine Dreifachturnhalle in Planegg zurückgreifen. Die Halle auf dem Gelände am Feodor-Lynen-Gymnasium wird vorübergehend 200 Asylbewerbern Unterkunft bieten. Voraussichtlich ab 22. Juni werden die ersten Zufluchtsuchenden eintreffen.
Die Kapazitäten für Asylbewerber in Einzel- wie in Sammelunterkünften sind erschöpft. Solange dem Landratsamt keine geeigneten, kurzfristig nutzbaren Unterkünfte bzw. Grundstücke zur Bebauung mit größeren Objekten angeboten werden, die ausreichend Platz für die vielen Menschen schaffen, kann das Landratsamt seine Pflicht nur erfüllen, indem es Notunterkünfte einrichtet.
"Wir hoffen, den Zeitraum der Belegung der Dreifachturnhalle möglichst kurz halten zu können", so Landrat Christoph Göbel. "Doch wir stehen in der Pflicht, die dem Landkreis München zugewiesene Quote zu erfüllen."
Für den Ersten Bürgermeister Heinrich Hofmann ist wichtig, für den ausgewählten Standort ein funktionierendes Miteinander entstehen zu lassen: "Wir werden uns bemühen, das Zusammenleben auf dem Gelände am Feodor-Lynen-Gymnasium für den Schulbetrieb und die Asylsuchenden so zu organisieren, dass der Schulbetrieb ohne größere Einschränkungen funktionieren wird und sich auch die Asylsuchenden gut untergebracht und aufgenommen fühlen."
Turnhallenbelegung nur Übergangslösung
Eine Lösungsmöglichkeit, um mittelfristig nicht mehr auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen, sind sogenannte Traglufthallen. Erste dieser schnell zu errichtenden Unterkünfte werden voraussichtlich schon ab Juli im Landkreis München aufgestellt. Auf diese Weise soll der Nutzungszeitraum der Dreifachturnhalle auf ein Minimum zu begrenzt werden. Die Traglufthallen sollen im Rahmen des Landkreiskonzeptes eine Art Drehscheibenfunktion übernehmen. Das heißt, neu ankommende Asylbewerber werden zunächst in den Hallen untergebracht. Von dort werden sie dann, sobald neue Unterkünfte errichtet sind oder einzelne Plätze in bestehenden Häusern freiwerden, weiterverteilt.
Ansprechpartner vor Ort
Bis es allerdings soweit ist, muss der Landkreis weiterhin auf Turnhallen zurückgreifen. Die Turnhalle in Planegg wird bereits für die Ankunft der Asylbewerber hergerichtet. Die Belegung wird daraufhin recht schnell erfolgen. Ein Caterer wird die Menschen mit Essen versorgen, Objektbetreuer stehen rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Sozialbetreuung des Landkreises wird sich vor Ort und am Mariahilfplatz um die Belange der Ankommenden kümmern
Den Verantwortlichen ist bewusst, dass die Situation weder für die Schüler, die Anwohner noch für die Asylbewerber zufriedenstellend ist. Bei Fragen oder Anliegen stehen die Mitarbeiterinnen der Koordinierungsstelle Asyl, Frau Brodback und Frau Sternstein-Böttcher, unter den Telefonnummern 089/6221-2129 bzw. -2907 oder unter der E-Mailadresse asylbewerberunterbringung [at] lra-m.bayern.de###EMAIL### zur Verfügung.
In der Gemeinde Planegg können Sie sich gerne an Herrn Schaudig (Tel. 089 / 89926-205, schaudig [at] planegg.de###EMAIL###) oder an Herrn Götz (Tel: 089 / 89926-103, goetz [at] planegg.de###EMAIL###) wenden. Auch sie stehen für Fragen gerne zur Verfügung.