Energievision des Landkreises München unter Hochspannung
Die ambitionierten Ziele können nur gemeinsam erreicht werden
Im kommenden Jahr entwickelt der Landkreis München gemeinsam mit Bürgerschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik einen ambitionierten Plan für Energiewende und Klimaschutz. Bei dieser Weiterentwicklung der Energievision sind alle gefragt, sich mit ihren konkreten Ideen und Möglichkeiten einzubringen. Gelegenheit dazu gibt es unter anderem in einem Jugendkongress, bei Workshops und als Teil von Freilichtprojektionen im Landkreis.
Große Themen stehen dieser Tage wieder auf der Agenda der Weltklimakonferenz COP21 in Paris. Nichts Geringeres als die Rettung der Welt ist das erklärte Ziel. Die Umsetzung liegt jedoch nicht nur bei den Spitzenpolitikern, sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern und der Wirtschaft vor Ort: Klimaschutz und Energiewende finden auf allen Ebenen statt, und nationale und globale Ziele sind nur erreichbar, wenn auch lokale Handlungsmöglichkeiten genutzt werden. Dieser lokalen Verantwortung wird der Landkreis München 2016 mit der Neuentwicklung seiner Energievision gerecht. Bürger- und Wirtschaftsbeteiligung stehen von Beginn an dabei im Mittelpunkt.
Landkreis München beim Klimaschutz kein Anfänger
Die 2006 gestartete "Energievision" des Landkreises hat die Zeichen der Zeit erkannt: Bereits vor 10 Jahren hatte der Kreistag beschlossen, seinen Energieverbrauch um 60% zu reduzieren und den verbleibenden Rest mit erneuerbaren Energien zu decken. Ziele, die aufgrund des starken wirtschaftlichen Wachstums des Kreises immer schwieriger zu erreichen sind. Der Landkreis und seine Kommunen haben zwar in den vergangenen Jahren erhebliche Anstrengungen zur Nutzung erneuerbarer Energien unternommen, beispielsweise bei der tiefen Geothermie, in Sachen Energieeinsparung kommt der Landkreis aber nicht so recht voran. Und dies auch deshalb, weil sich für eine wirksame Reduzierung des Energieverbrauchs im Landkreis alle gesellschaftlichen Gruppen und Akteure beteiligen müssen.
Zusammenarbeit mit Green City soll nun neuen Schwung bringen
Um dies in Zukunft besser zu erreichen, wurde vom Landkreis ein Prozess zur Überarbeitung seiner Energievision ausgeschrieben. Diesen Wettbewerb hat Green City für sich entscheiden können. Nun müssen das Landratsamt München und Green City gemeinsam die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft vor Ort und die politischen Vertreter/-innen dafür gewinnen, sich mit den Möglichkeiten der ganz eigenen Energiewende auseinanderzusetzen. Hierzu werden im kommenden Jahr verschiedenste Veranstaltungen im öffentlichen Raum stattfinden.
Landrat Göbel macht Klimawende zur Chefsache
"Dabei geht es nicht darum, dass sich Politiker und Experten zusammensetzen und entscheiden, was passieren soll" so Landrat Christoph Göbel (CSU). "Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen alle mitentscheiden, was möglich und machbar ist, und bei der Umsetzung entsprechend mitwirken." Besonders hervor hebt Göbel dabei die Vielfältigkeit der Maßnahmen. "Egal ob Jugendkongress, eine wandernde Kunstinstallation mit Lichtprojektion, das Einbinden von Vereinen und Verbänden oder das Zusammenbringen der wirtschaftlichen Leistungsträger an runden Tischen - wir können uns auf ein Jahr freuen, in dem jeder im Landkreis die Energievision mitgestalten kann." Dass diese Bemühungen letztlich doch in die globale Klimapolitik einfließen, zeigt ein Vergleich: Mit ca. 12 t CO2-Ausstoß sind die jährlichen Emissionen pro Einwohner des Landkreises bedeutend höher als der eines Großteils der übrigen Weltbevölkerung. Allgemein werden 2 - 2,5 t CO2 Ausstoß pro Erdbewohner als gerade noch ökologisch verträglich angesehen. Der Landkreis München kann hier mit seinem Energiewende-Prozess beitragen, ein kohlenstoffarmes Wirtschaftsmodell der Zukunft mit zu entwickeln.