Erste Asylbewerber ziehen in Fischerhäuser ein
Ab nächster Woche wird zudem die Osterfeldhalle in Ismaning als vorübergehende Notunterkunft belegt
26 Asylbewerber sind gestern bereits in das fertig renovierte Haus in der Freisinger Straße 77 gezogen. Weitere zehn werden in den nächsten Tagen eintreffen.
Die Männer und Frauen kommen aus dem Irak, Afghanistan, Nigeria, Pakistan, Somalia, Mali, dem Senegal, Uganda, Kongo, Eritrea und aus Kuba.
In den Nachbarhäusern mit den Nummern 75, 79 und 81 können in den darauffolgenden Wochen nach Beendigung der Renovierungsarbeiten zusätzlich 68 Personen längerfristig Unterkunft finden.
In den Häusern sind insgesamt 16 Wohnungen untergebracht. Jede Wohnung ist mit einer Küche und einem Bad ausgestattet. Zwei Personen teilen sich jeweils ein Zimmer.
Viele Interessierte bei Besichtigungstermin
Rund 80 Bürgerinnen und Bürger haben am vergangenen Mittwoch die Gelegenheit genutzt, sich das Haus in der Freisinger Straße 77 in Fischerhäuser anzusehen. Auch die Informationsveranstaltung in der Stockschützenhalle des SC Grüne Heide, die im Anschluss stattfand, war gut besucht.
Es herrschte eine gute Stimmung, als der Stellvertreter des Landrates, Otto Bußjäger, von seiner multinationalen Familie erzählte und aus seiner Heimatgemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn berichtete, die bereits seit Anfang der 90er Jahre gute Erfahrungen mit den Flüchtlingen macht.
Auch der sehr engagierte Helferkreis, der sich in Ismaning gebildet hat, wusste viel Positives über die rund 30 Asylbewerber zu berichten, die von den Ehrenamtlichen bereits betreut werden. Viele der jungen Männer aus Eritrea seien sehr offen, um Integration bemüht und würden bereits an zahlreichen gemeindlichen oder privaten Veranstaltungen teilnehmen. Der Integration der neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Hilfe der Ismaninger Bürgerinnen und Bürger steht also nichts im Wege.
Der Flüchtlingsstrom reißt jedoch nicht ab. Bis weitere Kapazitäten in festen Unterkünften geschaffen werden können, kann das Landratsamt seine Unterbringungspflicht nur erfüllen, indem es Notunterkünfte einrichtet.
Der Landkreis muss daher auch auf die Osterfeldhalle in Ismaning zurückgreifen. Ab nächster Woche werden zunächst 90 Asylbewerber, die dem Landkreis derzeit wöchentlich von der Regierung von Oberbayern zugewiesen werden, in der Ostfeldhalle eine vorübergehende Unterkunft finden. Insgesamt sollen dort bis maximal 250 Asylbewerber übergangsweise untergebracht werden.
Ein Caterer wird die Menschen mit Essen versorgen, Objektbetreuer stehen rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Sozialbetreuung des Landkreises wird sich vor Ort und am Mariahilfplatz um die Belange der Ankommenden kümmern.
Befürchtungen der Ismaninger Bürgerinnen und Bürger, die Halle könnte über die Sommerferien hinaus benötigt werden, konnten Ismanings Bürgermeister Dr. Alexander Greulich und Otto Bußjäger schnell beseitigen.
"Bis spätestens Ende August sind die Asylbewerber dort wieder ausgezogen, damit die Turnhalle nach den Sommerferien wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht, versprach deshalb Otto Bußjäger, der Landrat Christoph Göbel bei der Informationsveranstaltung vertrat.
Eine Lösungsmöglichkeit, um mittelfristig nicht mehr auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen, sind sogenannte Traglufthallen. Die erste von insgesamt sieben Traglufthallen, die jeweils bis zu 300 Personen aufnehmen können, wird der Landkreis München bereits Ende Juli in Taufkirchen belegen.