Fast 1.300 neue Azubis stehen in den Startlöchern

Fassbender: „Noch viele Chancen auf Lehrstellen im Landkreis“

+++ Eine Pressemitteilung der IHK für München und Oberbayern +++

Zu Anfang September treten insgesamt 1.289 Jugendliche und junge Erwachsende im Landkreis München ihre Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres ist dies ein Minus von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Nach zwei Jahren des Wachstums fällt die Zahl der neuen Ausbildungsverträge heuer wieder niedriger aus. Wir bewegen uns aber weiterhin im mehrjährigen Durchschnitt. Den Jugendlichen und ihren Ausbildungsbetrieben wünschen wir in jedem Fall viel Erfolg auf dem Weg bis zur Abschlussprüfung“, sagt Rene Fassbender, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses München (Landkreis).

Die Wirtschaft im Landkreis hatte wie in ganz Oberbayern auch heuer große Mühe, zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Mehr als ein Drittel der oberbayerischen Ausbildungsbetriebe klagten in einer aktuellen IHK-Umfrage darüber, dass sie nicht alle Ausbildungsplätze besetzen konnten, weil zumeist keine oder keine geeigneten Bewerbungen vorlagen.

Auch im Landkreis sind aktuell noch 811 Lehrstellen frei, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht, die auch Lehrstellen im Handwerk und in den freien Berufen berücksichtigt. Demnach bleiben bislang ein Drittel der seit Jahresbeginn gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Zahl der verfügbaren Lehrstellen stieg im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,8 Prozent auf 2.422 Angebote. Fassbender ermutigt deswegen bislang erfolglose Bewerber, auch weiter ihre Chance zu suchen. „Wenn das Interesse für die Arbeit da ist und die Qualifikation passt, stellen viele Unternehmen auch zwischen September und Dezember noch Azubis ein. In praktisch allen Branchen wird noch gesucht, die jungen Leute können für ihre berufliche Bildung aus dem Vollen schöpfen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses.

Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe im Landkreis sind Kaufleute für Büromanagement, Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Einzelhandelskaufleute, Fachinformatiker für Systemintegration und Verkäufer. Insgesamt absolvieren im Landkreis Jugendliche in 97 verschiedenen IHK-Berufen eine Lehre.

Auch 110 Geflüchtete gehören zu den neuen Auszubildenden in Industrie, Handel und Dienstleistungen. Insgesamt verzeichnet die IHK damit im Landkreis 308 Azubis aus fluchtwahrscheinlichen Herkunftsländern. „Die Integration kommt voran, auch wenn Sprachprobleme und stellenweise rechtliche Hürden nach wie vor große Stolpersteine sein können. Immer mehr Betriebe sehen in den Flüchtlingen zukünftiges Fachkräftepotenzial“, so Fassbender. Laut einer IHK-Umfrage geben mittlerweile fast die Hälfte der befragten Betriebe an, dass Flüchtlinge für eine Ausbildung im Unternehmen geeignet seien – vor einem Jahr sagte das erst ein knappes Drittel. Fast zwei Drittel der befragten Betriebe wollen in Zukunft Geflüchtete ausbilden oder beschäftigen.

Insgesamt gibt es im Landkreis aktuell 924 IHK-zugehörige Ausbildungsbetriebe. Sie stehen für knapp 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse. Freie Lehrstellen mit sofortigem Ausbildungsbeginn sind noch unter www.ihk-lehrstellenboerse.de zu finden.