Garchinger Asylbewerberunterkunft bald bezugsfertig

Rund 300 Bürgerinnen und Bürger erkundeten die Container-Anlage in Garching, die vorübergehend Platz für 100 Asylsuchende bietet.

Auf drei Containermodule sind die 50 Doppelzimmer und Gemeinschaftsräume aufgeteilt.

Landrat Christoph Göbel (li.) und Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann erläutern interessierten Bürgern und Pressevertretern Details zur neu errichteten Unterkunft.

Noch sind die Zimmer leer, aber schon bald werden hier Menschen einziehen, die ihre Heimat verlassen mussten.

Binnen eines Monats konnte das Landratsamt die Öffentlichkeit zum zweiten Mal einladen, einen Blick hinter die Kulissen einer neu errichteten Asylbewerberunterkunft zu werfen. Während das Haus in Unterhaching nun
schon zum Teil bezogen ist, sind in Garching noch letzte Bauarbeiten in Gang. Doch Betten, Wäsche, Schränke und Geschirr warten in den 50 Doppelzimmern bereits auf die Ankunft der Asylbewerber.

Landrat Christoph Göbel hob in seiner Begrüßung den konstruktiven Dialog
zwischen Landratsamt und der Stadt Garching hervor. "Wenn das hier und auch sonst im Landkreis nicht so wäre, könnten wir die sportliche Aufgabe, in diesem Jahr rund 3000 Asylbewerber aufzunehmen, niemals bewerkstelligen." Der Landkreis München hat nach der Landeshauptstadt mit einer Quote von 7,2 % aller in Oberbayern ankommenden Asylsuchenden den höchsten Zustrom.

Höherwertiger Bau wird die blauen Container ablösen

Göbel dankte auch der katholischen Kirche, die das Grundstück zur Verfügung gestellt hat - sowohl für die aktuelle Interimsunterkunft, die für rund ein Jahr Asylsuchende beherbergen wird, als auch für den auf längere Sich ausgelegten Bau, der in unmittelbarer Nachbarschaft in höherwertiger Ausführung entstehen soll. Hier können dann neben Asylbewerbern auch rund 50 Menschen wohnen, die als Flüchtlinge erkannt wurden und deshalb eigentlich aus der Asylbewerberunterkunft ausziehen müssten. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich die meisten sehr schwer tun, schnell eine eigene Bleibe zu finden. Böte man hier keine Hilfestellung, würden die Menschen in die Obdachlosigkeit entlassen.

Helferkreis in den Startlöchern

Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann, der am Unsinnigen
Donnerstag die Bürger mit abgeschnittener Krawatte in der Unterkunft
willkommen hieß, bekräftigte die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und
Landkreis und freute sich vor allem über die Zusage des Landrates, auch
weiterhin nur im guten Einvernehmen mit der Kommune Unterkünfte zu planen. Begeistert zeigte sich Gruchmann auch über die große Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Es hat sich bereits ein großer Helferkreis formiert, der nur auf die Ankunft der Asylbewerber wartet. Dies wird jedoch nicht vor Anfang März der Fall sein.

Die rund 300 Bürgerinnen und Bürger aus Garching, die bei der Eröffnung einen ersten Blick in die Unterkunft geworfen haben, hatten viele Fragen - zum Asylverfahren, zu Arbeitserlaubnis und Schulpflicht. Besonders wichtig war ihnen jedoch, dass die Neuankömmlinge ausreichend Hilfestellung erhalten und gut betreut werden.

Als Ansprechpartner wird rund um die Uhr ein Objektbetreuer zur Verfügung
stehen. Außerdem kümmert sich eine Sozialbetreuerin des Landratsamtes
sowohl vor Ort, als auch aus dem Landratsamt um die Belange der Bewohner. Die Integrationsbeauftragte der Gemeinde und der Helferkreis sind ebenfalls wichtige Säulen im Betreuungskonzept.

Fürs erste drei Containermodule errichtet

Auf rund 1.400 Quadratmetern werden schon bald 100 Neu-Garchinger leben. Die 50 Wohnräume sind auf drei Containergebäude aufgeteilt. In jedem gibt es einen Gemeinschaftsraum, eine Gemeinschaftsküche, einen
Waschmaschinenraum mit Trocknern sowie Waschräume mit Duschen und WCs. Für den Objektbetreuer und die Sozialbetreuerin steht jeweils ein weiterer Raum zur Verfügung.

Momentan stehen die blauen Container noch in einer weißen Schneelandschaft. Wenn es die Witterung zulässt und man im Landratsamt weiß, welche Bewohner in Garching einziehen werden - Einzelpersonen, Familien mit kleinen oder größeren Kindern - kann auch die noch unbebaute Fläche entsprechend gestaltet werden, z.B. mit Spielgeräten und Sitzplätzen.