Großmessaktion der TUM verschafft den Blick in die Tiefe
Grundwasserforschung im Großraum München
+++ Eine Pressemitteilung der TU München +++
Im Ballungsraum München erlauben kurzzeitige Messungen an mehreren tausend Stellen einen einmaligen Blick ins Grundwasser. Ziel der Messungen ist eine Momentaufnahme der Grundwassersituation im Tertiär (tieferer Untergrund). Es ist die zweite Messkampagne dieser Art in der Region und ein Höhepunkt des Forschungsprojekts GeoPot der TU München, indem es um eine effizientere Nutzung der reichhaltigen Grundwasserressource im Untersuchungsgebiet geht. Dieses beinhaltet die Landkreise Fürstenfeldbruck, Dachau, Freising, Erding, Landsberg a. Lech, Starnberg, Ebersberg, München, sowie das Stadtgebiet München. Geologen der TUM führen die Kampagne durch. Als Ergänzung zur Messung des oberflächennahen Grundwassers im Jahr 2014, soll nun das Wasser im tieferen Untergrund möglichst genau aufgenommen werden.
Tiefe Bauwerke, Brauereibrunnen oder auch die thermische Nutzung des Untergrundes und Grundwassers benötigen für eine erfolgreiche wirtschaftliche und ökologisch vertretbare Umsetzung eine möglichst detaillierte Kenntnis über die Grundwassersituation im tieferen Untergrund. Daher werden im GeoPot-Projekt über 20.000 Bohrpunkte ausgewertet und an über 3.000 Grundwassermessstellen und Brunnen zeitgleich Messwerte erhoben, in welcher Tiefe das Grundwasser anzutreffen ist. In Computermodellen werden aus diesen Messungen dreidimensionale Grundwasserkörper erstellt, in denen das Wasservolumen, die Strömungsrichtung und die jeweilige Temperatur in der Tiefe dargestellt wird. Dieses Modell soll zukünftig als Grundlage für ein modernes Untergrundmanagement dienen.
Am 09. April ist der Startschuss. Dann beginnen die Messungen des Wasserstandes und der Grundwassertemperatur für fünf Tage an etwa 3.000 Messstellen. Tatkräftige Unterstützung kommt von den Mitarbeitern des Bayerischen Landesamts für Umwelt. Des Weiteren sind unter anderem die Wasserwirtschaftsämter, die Landeshauptstadt München, die Stadtwerke München und Ingenieurbüros der Region, sowie alle örtlichen Wasserversorger an den Messungen beteiligt. Die Forschungsarbeiten werden vom Bayerischen Staatministerium für Umwelt und Verbraucherschutz mit 1.400.000 € gefördert.