Gute Aussichten für ein Gymnasium in Sauerlach
Schülerprognosen übertreffen die Erwartungen
So richtig überrascht war eigentlich niemand, als die mit der Fortschreibung des Schulbedarfsplanes beauftragten Gutachter am Dienstag, 6. Februar, im Ausschuss für Bauen und Schulen die Prognosen für ein eventuell neu zu gründendes Gymnasium in der Gemeinde Sauerlach vortrugen. Mehr als 1.100 Schülerinnen und Schüler könnten nach den Berechnungen des Instituts für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) einmal in Sauerlach die gymnasiale Schulbank drücken - vielleicht ein wenig mehr als sich das eine oder andere Ausschussmitglied vorgestellt hatte, an der Realisierbarkeit hatte jedoch niemand gezweifelt.
Die Bevölkerung des Landkreises wird weiter wachsen - durch Zuzug, aber auch durch eine erhöhte Geburtenrate. Auch die Wiedereinführung des G9 lässt die absoluten Schülerzahlen an den Gymnasien weiter ansteigen.
Kein Risiko für Gymnasien in der Nachbarschaft
Trotz der Attraktivität des möglichen Standortes im südlichen Landkreis München, würde ein neues Gymnasium in Sauerlach keine einzige benachbarte Schule in ihrem Bestand gefährden. Das ist auch eine der Rahmenbedingungen des Kultusministeriums für eine Neugründung. Vielmehr würden die gewünschten Entlastungseffekte für die ohnehin am Rande ihrer Kapazitätsgrenzen arbeitenden Gymnasien der Umgebung eintreten. Das gilt insbesondere für die Schulen in Unterhaching und Oberhaching, aber auch für die am nächsten liegenden Gymnasien der Nachbarlandkreise Miesbach und Bad Tölz/Wolfratshausen in Holzkirchen, Icking und Geretsried.
Allein aus dem Landkreis München rechnen die Gutachter mit rund 900 Schülern in der Endausbaustufe, die Anfang bis Mitte der 2030er Jahre erreicht sein würde. Weitere 200 kämen aus den umliegenden Landkreisen. Dort begrüßt man die Planungen des Landkreises München ausdrücklich. Darüber gab ein gemeinsames Gespräch mit den Landräten Wolfgang Rzehak (Miesbach) und Josef Niedermaier (Bad Tölz/Wolfratshausen) noch im Dezember vergangenen Jahres Aufschluss. "Wir können das Projekt Gymnasium Sauerlach also in guter Freundschaft und Partnerschaft mit unseren Nachbarn weiterverfolgen", kommentierte Landrat Christoph Göbel den Austausch mit seinen Amtskollegen.
Wichtig wäre jetzt, so die Empfehlung der Gutachter, sich intensiv mit der fachlichen Ausrichtung der neuen Schule auseinanderzusetzen. Auch damit könne man auf die ganz konkreten Entlastungseffekte für andere Schulen noch einmal Einfluss nehmen.
Bevor die Planungen von Seiten des Landkreises weiter vorangetrieben werden, steht zunächst die Entscheidung in der Gemeinde Sauerlach an. Doch auch von dort kommen positive Signale. "Wir sind im guten Dialog mit der Gemeinde", so Göbel.