Hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit
Bezirk Oberbayern, Landkreise und kreisfreie Städte gründen Bezirksarbeitsgemeinschaft Sozialplanung zum gegenseitigen Austausch
+++ Eine Pressemitteilung des Bezirks Oberbayern +++
Fachlichen Austausch pflegen, soziale Landschaften gestalten: Die oberbayerischen Landkreise und kreisfreien Städte sowie der Bezirk Oberbayern wollen künftig enger zusammenarbeiten. Deshalb haben sie jetzt die Bezirksarbeitsgemeinschaft Sozialplanung gegründet. Ziel der Zusammenarbeit ist, die bedarfsgerechte Weiterentwicklung der sozialen Landschaft in Oberbayern – mit passgenauen Hilfen für Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Zwischen dem Bezirk Oberbayern als überörtlichem Sozialhilfeträger sowie den 20 Landkreisen und drei kreisfreien Städten als örtlichen Trägern gibt es zahlreiche Verbindungs- und Nahtstellen der Zusammenarbeit. Mit der Bezirksarbeitsgemeinschaft Sozialplanung entsteht nun ein Forum für den gegenseitigen Austausch beispielsweise zu den Hilfen für Menschen mit Behinderung, wohnungslose Menschen und Personen mit Pflegebedarf. Wichtige Themen sind darüber hinaus, die Beratung vor Ort zu verbessern, bezahlbaren Wohnraum zu beschaffen sowie die Versorgung in Zeiten des Fachkraftmangels zu sichern. Diese vielfältigen Herausforderungen sind nicht gänzlich neu für Kommunen und Kommunalpolitik; neu sind jedoch die Dimensionen, in denen diese auftreten. Deshalb besteht bei den Teilnehmenden eine hohe Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
„Wir wünschen uns, dass wir damit unsere Aktivitäten besser vernetzen und die Leistungen aufeinander abgestimmt weiterentwickeln können“, sagte Timo Neudorfer, Leiter der strategischen Sozialplanung im Bezirk Oberbayern als einer der beiden gleichberechtigten Vorsitzenden des neuen Gremiums. „So können wir perspektivisch die Planungen der örtlichen und überörtlichen Ebenen zusammenführen und vielleicht sogar Synergieeffekte erzielen.“ Neudorfer stellte zudem klar: „Synergie heißt für uns nicht, dass wir sparen wollen, sondern dass wir allen Klientinnen und Klienten möglichst passgenaue Hilfen anbieten möchten.“
Zu seiner zweiten gleichberechtigten Vorsitzenden wählte das Gremium die Sozialplanerin im Landratsamt Ebersberg, Hanna Kohlert. „Wir werden in der Bezirksarbeitsgemeinschaft einen engen fachlichen Austausch zwischen allen Beteiligten aufbauen, von dem alle Seiten profitieren“, umriss Kohlert die Pläne. „Nur gemeinsam können wir die proaktive Ausgestaltung neuer Lösungen und Qualitäten in der Steuerung sozialer Aufgaben erreichen.“
Die konstituierende Sitzung der Bezirksarbeitsgemeinschaft Sozialplanung fand Ende Januar im Bezirk Oberbayern statt. Die Landkreise und kreisfreien Städten Oberbayerns sowie der Bezirk Oberbayern entsenden jeweils Vertretungen in das neue Arbeitsgremium. Sie sollen eng miteinander kooperieren und sich mindestens zweimal pro Jahr treffen. Der gemeinsame Vorsitz setzt sich aus jeweils einer Vertretung des Bezirks Oberbayern und der Landkreise beziehungsweise der kreisfreien Städte zusammen. Der Vorsitzende der Landkreise und kreisfreien Städte wird für drei Jahre gewählt. Im Bezirk Oberbayern übernimmt den Vorsitz Sozialplaner Timo Neudorfer.
Neben den jährlichen Treffen sollen zu spezifischen Themen Arbeitsgruppen gebildet werden. Von diesen gemeinsamen Aktivitäten erhoffen sich die Beteiligten Impulse, um den Grundsatz „Hilfen wie aus einer Hand“ zu leben. „Damit gelingt es uns, die Hilfeangebote in den Versorgungsregionen zum Wohl der Leistungsberechtigten qualitativ weiterzuentwickeln“, sagte Neudorfer.
Landrat Christoph Göbel begrüßt die Initiative des Bezirks:
„Ich freue mich sehr über die Gründung der Arbeitsgemeinschaft und setze große Hoffnung in sie. Viel zu wenig haben wir bislang in Fragen der Sozialplanung und Versorgung über die Landkreisgrenzen hinaus geschaut. Über den professionellen Austausch von Zahlen und die Abstimmung mit den Partnern in der Arbeitsgemeinschaft können wir für die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München die Bedarfe für die Zukunft noch besser erkennen und zukunftsfähige Angebote schaffen. Meine Hoffnung“, so Landrat Christoph Göbel weiter, „ist es, das Richtige am richtigen Ort zu realisieren und Doppelstrukturen zu vermeiden.“