"In der Krise muss man sich kennen"
Landrat Göbel und Polizeipräsident Andrä betonen bei Empfang für neue Polizisten im Landkreis den Wert der vertrauensvollen Zusammenarbeit
Ob es darum geht, den Schulweg in einer Gemeinde sicherer zu machen, einen psychisch kranken Menschen in die Klinik einzuweisen, ein Kind in Obhut zu nehmen oder gar eine Katastrophenlage zu bewältigen - Polizei und Landratsamt haben unzählige Berührungspunkte und Schnittstellen, an denen sie eng zusammenarbeiten.
Je mehr man über die Strukturen und Arbeitsweisen des anderen weiß, umso besser funktioniert die Zusammenarbeit. Kennen sich darüber hinaus die handelnden Personen auch persönlich, klappt die Verständigung zumeist noch besser. Zwischen den Führungsebenen der beiden Behörden gibt es seit jeher einen regen Austausch; auch langjährige Mitarbeiter kennen ihre Ansprechpartner häufig persönlich. Wer jedoch als Polizeibeamter neu in den Landkreis kommt, muss sich erst einen Überblick über die unterschiedlichen Anlaufstellen und Ansprechpartner im Landkreis und auch im Landratsamt München verschaffen.
Einladung zum persönlichen Kennenlernen
Die Anregung für einen Besuch neuer Einsatzkräfte aus den verschiedenen Inspektionen des Landkreises München im Landratsamt kam aus den Reihen der Polizei selbst. Polizeipräsident Hubertus Andrä begleitete am vergangenen Dienstag, 10. April 2018, rund 30 neu im Landkreis eingesetzte junge Polizeibeamte nebst ihrer Dienststellenleiter zu einem Empfang im Landratsamt.
Landrat Christoph Göbel sprach in seinem Begrüßungsvortrag wichtige Herausforderungen an, mit denen sich der Landkreis aktuell beschäftigt und die auch Auswirkungen auf die Polizeiarbeit der Zukunft haben werden - wie zum Beispiel die Entwicklungen im Bereich der Mobilität. Vor allem aber rückte er die Schnittstellen der Zusammenarbeit zwischen den Behörden in den Vordergrund und stellte den Polizeibeamten wichtige Ansprechpartner im Landratsamt vor. "Wir schätzen uns glücklich, dass die Zusammenarbeit mit Ihnen in allen Dienststellen des Landkreises und mit dem Polizeipräsidium München auf einer solch vertrauensvollen und professionellen Basis erfolgt. Vor allem aber sind wir dankbar, mit welch hohem persönlichen Engagement Sie sich für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis einsetzen - und das, obwohl Sie extremen Belastungen und häufig auch für Sie selbst gefährlichen Situationen ausgesetzt sind."
Polizeipräsident Andrä freute sich über die entgegengebrachte Wertschätzung und unterstrich noch einmal die hohe Arbeitsbelastung auf der einen, aber auch die extrem hohe Einsatzbereitschaft der Beamten auf der anderen Seite. Einen Beweis für die sehr gute Sicherheit und damit die professionelle Arbeit der Polizei liefere auch der jüngst vorgestellte Sicherheitsbericht. Trotz steigender Einwohnerzahlen sei die Anzahl an Straftaten gesunken, gleichzeitig sei die Aufklärungsquote gestiegen. Dass im Landkreis München sowie in ganz Bayern die Sicherheitslage weit besser ist als in anderen Bundesländern führt Andrä auch auf die enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden untereinander, aber auch mit dem Ehrenamt zurück. Im Landkreis München funktioniere diese besonders gut. Vor allem in Extremsituationen sei es für eine reibungslose Zusammenarbeit entscheidend zu wissen, wer der richtige Ansprechpartner ist und wie die einzelnen Organisationen funktionieren. "In der Krise muss man sich kennen", so das Credo des Polizeipräsidenten.
Andrä hofft indes auch, dass der Landkreis München im Zuge des Sicherheitskonzepts der Staatsregierung, das auf eine personelle Verstärkung der Polizei setzt, ebenfalls Stellen auf den Landkreis München entfallen. Problematisch sei für neu in den Raum München kommende Polizeibeamte jedoch die Wohnungssituation. An die Adresse potenzieller Vermieter appellierte der Polizeipräsident deshalb auch, bei einer Neuvergabe von Wohnungen doch einmal aktiv an Polizeibeamte zu denken.