Internationaler Besuch aus der Nachbarschaft
Schülerinnen der Berufsintegrationsklasse der Armen Schulschwestern zu Gast im Landratsamt
Seit September letzten Jahres bereiten sich 19 junge Frauen aus sieben Nationen an der Fachakademie für Sozialpädagogik am Mariahilfplatz auf einen Einstieg in das deutsche Ausbildungs- und Berufsleben vor. Am 23. Januar 2017 statteten die aus ihren Heimatländern geflüchteten Frauen ihrem "Nachbarn", Landrat Christoph Göbel, einen Besuch im Landratsamt ab.
Sie kommen aus Afghanistan, dem Irak und Iran, aus Syrien, Plästina, Eritrea und Nigeria und haben klare Ziele vor Augen: eine Berufsausbildung als Krankenschwester, Altenpflegerin oder Erzieherin oder auch ein Medizin- oder Jurastudium. Einige der jungen Frauen, die seit 1. September 2016 die Berufsintegrationsklasse an der Fachakademie für Sozialpädagogik der Armen Schulschwestern besuchen, bringen bereits einen Schul- oder Ausbildungsabschluss aus ihrem Heimatland mit, andere haben nur wenige Jahre die Schule besucht oder wurden zu Hause unterrichtet.
Im Fokus: Deutschlernen
Allen gemeinsam ist eine hohe Motivation, in Deutschland Fuß zu fassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Auf dem Stundenplan der Berufsintegrationsklasse stehen Handarbeit und Hauswirtschaft, Musik und Sport, Kunst und Mathematik, Landes- und Lebenskunde. An erster Stelle steht aber das Erlernen der deutschen Sprache. Dass sie in den wenigen Monaten schon große Fortschritte gemacht haben, bewiesen die Frauen eindrucksvoll in der Unterhaltung mit dem Landrat.
Begleitet von Schulleiterin Schwester M. Gisela berichteten die zwischen 16 und 25 Jahre alten Schülerinnen von ihrem Schulalltag und dem Leben in Deutschland. Sie sammeln praktische Erfahrung und lernen im Unterricht auch viel über die unterschiedlichen Religionen. Große Kraft schöpfen die jungen Frauen dabei auch in der gemeinsamen Trauer, denn immer wieder sind sie mit dem Verlust ihnen nahe stehender Menschen in der Heimat konfrontiert.
Landrat Göbel ermutigte die Schülerinnen, ihren nicht einfachen Weg fortzusetzen. Er betonte, dass der große Zuzug von Flüchtlingen für alle Seiten eine Herausforderung sei. "Ich sehe aber in den Menschen, die aus allen Teilen der Welt zu uns kommen, vor allem eine große Chance für unsere Gesellschaft." Bereits heute leben mehr als 60.000 Menschen im Landkreis München, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Dies trage ganz wesentlich zu einem weltoffenen Klima in der Gesellschaft bei, so der Landrat