Kaiserwetter für hunderte Musiker
17. Tag der Blasmusik als Abschluss und musikalischer Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten in Kirchheim, Heimstetten und Hausen
Es kann kaum keinen schöneren Platz geben, als den Maibaum einer Gemeinde, um einmal so richtig zünftig aufzuspielen. Die Gemeinde Kirchheim zeigte sich als ausgezeichneter Gastgeber für den mittlerweile zur Tradition gewordenen Tag der Blasmusik und bot gleich drei Maibäume.
Denn die Landkreisgemeinde Kirchheim feierte gemeinsam mit Heimstetten und dem Ortsteil Hausen ein großartiges Jubiläum: "40 Jahre Miteinander" und richtete am Sonntag den Tag der Blasmusik des Landkreises München gleich mit aus. Die Standkonzerte wurden also an den jeweiligen Maibäumen geplant, musizierend sollte dann aus den drei Richtungen ins Festzelt marschiert werden. Gefolgt von Vereinen sowie Zuschauerinnen und Zuschauern. "Das klappt nie", war man sich im Kirchheimer Rathaus um den Ersten Bürgermeister Maximilian Böltl einig.
Umso größer war die Gänsehaut, als sich die fast dreihundert Musiker der elf Kapellen samt der polnischen Gäste aus dem Partnerlandkreis Krakau trafen und zu einem Zug verschmolzen, um in das Festzelt einzumarschieren, beschrieb der junge Rathauschef seine Gefühle, nachdem alles wie am Schnürchen geklappt hatte.
Kirchheimer Jubiläum ein "einzigartiger Erfolg"
Landrat Christoph Göbel begrüßte alle Gäste und bedankte sich bei dem Festkomitee, das ein einzigartig schönes Festwochenende organisiert hatte. Er gratulierte Maximilian Böltl, allen Bürgerinnen und Bürgern und allen Ortsteilen zum Geburtstag ihres "gemeinsamen Miteinanders". "Ein einzigartiger Erfolg, den ich euch auch für die Zukunft wünsche", betonte der Landrat, um dann das Motto noch einmal aufzugreifen. "Alle zusammen - miteinander, das ist auch eine gute Tradition auf dem Tag der Blasmusik - diesmal heißt es jedoch zusammen - miteinander aber hintereinander", erklärte er den Ausfall des geplanten gemeinsamen Standkonzertes aller Musiker wegen Platzmangels verschmitzt und bat voller Vorfreude auf das Dirigieren alle Schlag- und Taktinstrumente vor die Bühne.
Landrat überzeugt mit seinem Taktgefühl
"Den Bozener Bergsteigermarsch hat er ja wirklich perfekt drauf", raunt ein Trommler einem anderen zu, als Landrat Christoph Göbel mit sichtlicher Freude und großem körperlichen Einsatz seinen Lieblingsmarsch dirigiert. Und diese Freude steckt an, die Zuschauer lassen sich vom Rhythmus mitreißen und klatschen im Takt mit.
Das können die Polen aber auch und schicken den musikalischen Leiter des Orkiestra "Deta Sygnal", Wojciech Kwiatek, auf die Bühne, der dann gemeinsam mit der Stadtkapelle Unterschleißheim den "Olympiamarsch" zum Besten gibt.
Kneifen gilt nicht und so muss auch Maximilian Böltl ran: Bei der Bayernhymne darf er, unterstützt von der zweiten Bürgermeisterin Marianne Hausladen und dem dritten Bürgermeister Gert Kleiber und der Stadtkapelle Unterschleißheim, die in diesem Jahr ebenfalls ihr 40-jähriges Bestehen feiert, erstmals auf dem Tag der Blasmusik den Taktstock schwingen. Selbstverständlich singen in Bayern alle mit.
Der Krakauer Landrat Wojciech Palka bedankte sich in einer kurzen Rede bei Landrat Christoph Göbel und allen Organisatoren für die jahrelange gute Zusammenarbeit der beiden Landkreise auf kulturellem und wirtschaftlichem Gebiet, lobte das tolle Programm und machte die Bühne für die jungen Musikerinnen und Musiker seiner Region frei. Diese boten ein flottes Kontrastprogramm zum bayerischen Kulturgut. Mit Begeisterung spielten sie polnische Weisen, Oldies und internationale Hits, die eine Tanzfläche vermissen ließen.
Dass der Tag der Blasmusik erneut ein unvergessliches Erlebnis wurde, dafür sorgten auch die Blasmusik Aschheim, die Musikkapelle Kirchheim, die Feldkirchener Blaskapelle, das sinfonische Blasorchester Grünwald, die Blaskapelle Höhenkirchen-Siegertsbrunn, das Blasorchester Ismaning, die Blaskapelle Oberscheißheim, die Schleißheimer Schlosspfeiffer sowie die Gastkapelle Wolpertswende aus Baden-Württemberg und die Hausner Big Band.