Keferloher Festzelt voller Musikanten aus dem Landkreis
Gänsehaut pur zum Beginn des 14.Tages der Blasmusik – Prälat Obermeier lässt Deutsche und Polen gemeinsam Kirchenlieder singen
Jedes Jahr wieder ist der Tag der Blasmusik ein Highlight für alle Musikbegeisterten. Und der Landkreis München, dieses Jahr alleiniger Ausrichter, hat sich wieder etwas Neues einfallen lassen. Gleich zum Auftakt hat die als Gast geladene Blaskapelle Prien Domkapitular Prälat Obermaier und die Teilnehmer der heiligen Messe von der Ägidiuskapelle zum Festzelt musikalisch begleitet.
Auch erhielten die Blaskapellen erstmalig Unterstützung von einigen hochkarätigen Volksmusikgruppen, die mit Ihren einerseits traditionellen, andererseits witzigen und teilweise frechen Darbietungen durchaus die Veranstaltung ergänzten.
Volksmusik als Kulturschatz Europas
Im Mittelpunkt jedoch standen am Sonntag ganz klar wieder die Blaskapellen aus dem Landkreis München. Musiker der Blaskapellen aus den Gemeinden Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Aschheim, Feldkirchen und Unterschleißheim sowie das Orkiestra Lira Niepolomice aus dem polnischen Partnerlandkreis Wieliczka zeigten, wie gut sie ihre Instrumente beherrschen.
Landrat Christoph Göbel lobte daher auch die "Volksmusik als einen Kulturschatz Europas, deren Erhalt und Pflege großen Aufwand rechtfertige". Jacek Juszkiewicz, Landrat des polnischen Landkreises Wieliczka dankte für die Einladung und richtete allen Gästen herzlichste Grüße aus seiner Heimat aus.
Gänsehaut pur!
Dann Gänsehaut pur: Prälat Obermeier bittet die Gäste im Festzelt gemeinsam ein Kirchenlied zu singen. Männer und Frauen stehen auf und singen gemeinsam "Lobet den Herrn". Das, was dann aber die polnischen Gäste boten, war anrührend und beeindruckend zugleich. Bühnenreif, mit festen, klaren Stimmen und Verve sangen Sie gemeinsam das polnische Kirchenlied "Barka", das Lieblingslied von Papst Johannes Paul II. Schöner geht es kaum.
Die Stimmung war also bereits fantastisch, als Landrat Christoph Göbel alle Takt- und Rhythmusinstrumente nach vorne an die Bühne bat und endlich ansetzte, seinen Lieblingsmarsch, den "Bozener Bersteigermarsch" zu dirigieren. Über zweihundert Musiker spielten gemeinsam auf, und der Landrat genoss das "Taktgeben" sichtlich.
Der polnische Landrat stand seinem bayerischen Kollegen da aber nicht nach. Kurzerhand zückte er einen Kugelschreiber aus seiner Lederjacke und dirigierte "Mein Heimatland" auf sanfte, fast tänzerische Weise.
Das Publikum war begeistert, die Volksmusikfreunde belohnten Musiker und Dirigenten mit großem Applaus.
"Gratulation an alle Musikerinnen und Musiker, die die Märsche perfekt gespielt haben, obwohl die beiden Landräte auf der Bühne standen" bedankte sich Christoph Göbel witzelnd.
Anschließend wechselten sich die Blaskapellen aus dem Landkreis München mit den Volksmusikgruppen ab und boten mitreißende Hörerlebnisse. Ein insgesamt gelungener Nachmittag, der wieder einmal gezeigt hat, wie völkerverbindend Volksmusik sein kann und wieviel Spaß sie doch macht.