Kontaktpersonen-Nachverfolgung künftig mit SORMAS
Landkreis muss ab Freitag auf die Erfassungs- und Meldesoftware SORMAS umstellen – funktionierende Schnittstellen fehlen weiterhin
Am Freitag, 30. April 2021, wird das bislang bayernweit zur Nachverfolgung der Kontaktpersonen von „Corona-Infizierten“ genutzte Programm BaySIM endgültig
abgeschaltet. Die Gesundheitsämter müssen dann die bundeseinheitliche Erfassungs- und Meldesoftware SORMAS einsetzen, obwohl hinreichend funktionstaugliche Schnittstellen zur Meldesoftware der Labore (DEMIS) sowie zu SurvNet, das für die Erfassung, Auswertung und Weitermeldung an übergeordnete Stellen eingesetzt wird, bis dato nicht zur Verfügung stehen. Ursprünglich sollte die Anbindung an die Programme bereits Mitte April erfolgen, der Zeitpunkt wurde jedoch stets aufs Neue hinausgeschoben. Auch der letzte Termin zur Implementierung der Schnittstellen Anfang kommender Woche wurde dem Landratsamt erneut abgesagt.
Mitarbeiter sind geschult
Eigentlich hätte die bayernweite Umstellung auf die Erfassungs- und Meldesoftware SORMAS schon im Februar über die Bühne gehen sollen. Das Landratsamt München hatte dafür bereits Ende letzten Jahres entsprechende Vorkehrungen getroffen und die Software installiert. Sämtliche mit der Kontaktdatenerfassung und Positivermittlung betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Landratsamt wurden für den Gebrauch von SORMAS geschult. Aufgrund der noch immer nicht funktionierenden Schnittstellen wurde die Umstellung von BaySIM auf SORMAS von übergeordneten Stellen immer wieder verschoben. Nachdem jedoch das Programm BaySIM vom Freistaat Bayern Ende April endgültig abgeschaltet wird, muss nun eine Umstellung ohne funktionierende Schnittstellen vollzogen werden.
Vorübergehend händische Erfassung
Bis die Schnittstellen zur Verfügung stehen, werden die Personendaten zunächst händisch in SORMAS erfasst und nach Bearbeitung ebenfalls händisch in SurvNet übertragen. Das Landratsamt hat deshalb das Team, das mit der Datenerfassung und -verarbeitung betraut ist, für die nächste Zeit entsprechend aufgestockt. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Verzögerungen bei der Meldung kommen kann.
Wann ausreichend funktionsfähige Schnittstellen zur Verfügung stehen, ist derzeit nicht absehbar. Ebenso wenig kann prognostiziert werden, ob die dann nötige weitere Umstellung reibungslos verlaufen oder vorübergehend eine mindere Datenqualität nach sich ziehen wird.