Kreisausschuss informiert sich über geplante Radschnellverbindung
Von der Landeshauptstadt nach Garching und Unterschleißheim – Bürgerbeteiligung Anfang 2017
Die Machbarkeitsuntersuchung zur Radschnellverbindung nach Garching und Unterschleißheim nimmt immer konkretere Züge an. Erstmals befasste sich daher auch der Kreisausschuss des Landkreises München am 24. Oktober 2016 mit den Zwischenergebnissen.
Die beauftragten Planer hatten über den Sommer eine Vielzahl der als möglich erachteten Streckenführungen abgefahren und dabei sehr detailgenau die Voraussetzungen für die Einrichtung einer Radschnellverbindung vor Ort ermittelt.
Auf dieser Grundlage konnten sie für jeden Streckenabschnitt präsentieren, ob eine Radschnellverbindung an dieser Stelle möglich wäre und wie sie aussehen könnte - zum Beispiel, ob ein Weg mit höchstem Ausbaustandard (4 m im Zweirichtungsverkehr plus 2,5 m Fußweg) realisiert werden könnte oder ob z.B. eine Fahrradstraße das Mittel der Wahl wäre.
Nach dem Ausschlussprinzip
Aufgrund der vertieften Untersuchung empfahlen die Planer, bestehend aus dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München und dem Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen, einige Streckenführungen nicht weiterzuverfolgen, sei es, weil sich auf ihnen bautechnisch kein Radschnellverbindungsstandard realisieren ließe, weil wichtige Ziel- und Quellpunkte nicht ausreichend angebunden wären oder weil sie schlichtweg einen zu großen Umweg für die Radfahrer bedeuten und damit aller Voraussicht nicht gut genug angenommen werden würde.
Die zunächst vier ins Auge gefassten Netzvarianten, die nach Ansicht der Experten die größten Potenziale und Vorteile für die Umsetzung einer Radschnellverbindung aufwiesen, wurden Anfang Oktober von den Mitgliedern eines aus Vertretern von Landkreis, den betroffenen Kommunen und der Landeshauptstadt bestehenden Lenkungskreises auf zwei reduziert. Die beiden durch den Berglwald bei Oberschleißheim führenden Varianten wurden aufgrund zu erwartender Nutzungskonflikte zwischen Erholungssuchenden und schnellfahrenden Radlern ausgenommen.
Daher konzentriert sich die weitergehende Untersuchung nun auf die folgenden zwei Varianten. Variante eins führt von der Landeshauptstadt München (Neuherberg) entlang der B13 nach Unterschleißheim sowie über Garching Hochbrück bis zur St 2350 im Bereich des Forschungszentrums der TU München in der Stadt Garching. Variante zwei führt ebenfalls entlang der B 13 bis nach Unterschleißheim, stellt jedoch die Verbindung zur St 2350 nach Garching über die Fröttmaninger Heide und den Keltenweg her.
Für beide Varianten soll jetzt eine gegenüberstellende Bewertung vorgenommen werden. Dabei spielen Aspekte wie Kosten, notwendiger Flächenerwerb, Grundstücksverfügbarkeit, ökologische Belange, Verknüpfung mit dem ÖPNV, aber auch Genderaspekte wie soziale Kontrolle und Angstfreiheit eine Rolle.
Auf dieser Grundlage werden die Planer eine Vorzugsvariante empfehlen, die Anfang kommenden Jahres zunächst im Lenkungskreis diskutiert und dann sowohl in den politischen Gremien der beteiligten Kommunen und des Landkreises behandelt sowie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern beraten wird.
Die Kreisräte zeigten sich durchweg zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen und gaben der Hoffnung Ausdruck, möglichst schnell noch weitere Strecken in die Planung zunehmen. Landrat Christoph Göbel unterstützte diesen Wunsch und sagte zu, hier am Ball zu bleiben.