Landkreis München ehrt Engagement für Denkmalschutz

Kommunen und Privatpersonen erhalten finanzielle Anerkennung

Am vergangenen Donnerstag würdigte der Landkreis München im Rahmen eines kleinen Stehempfangs im Landratsamt besonderes Engagement im Bereich der Denkmalpflege. Landrat Christoph Göbel überreichte die finanziellen Anerkennungen in Form eines symbolischen Schecks an Bauherren, die sich mit außergewöhnlichem Einsatz für den Erhalt historischer Bauwerke und Anlagen eingesetzt haben. Insgesamt wurden zehn Projekte aus verschiedenen Gemeinden ausgezeichnet.

Denkmalpflege als Ausdruck von Verantwortung

In seiner Begrüßung hob Landrat Christoph Göbel die gesellschaftliche Bedeutung des Denkmalschutzes hervor: „Kulturdenkmäler sind Zeugnisse unserer Geschichte. Ihr Erhalt und ihre Wiederbelebung stiften Identität und verbinden uns mit unserer Vergangenheit.“ Weiter erklärte er: „Ich bin froh, dass der Landkreis nach wie vor die Möglichkeit hat, Menschen zu würdigen, die sich mit großem Engagement und finanziellen Mitteln um den Erhalt unserer Denkmäler kümmern.“ Göbel bedankte sich ausdrücklich nicht nur bei den ausgezeichneten Bauherren, sondern auch bei dem ehrenamtlichen Kreisdenkmalpfleger Rolf Katzendobler und Brigitte Backs von der Bauverwaltung des Landratsamts. Auch sie steckten viel Herzblut in die Begutachtung und Bewertung der restaurierten Denkmäler.

Für die diesjährigen Projekte stellte der Landkreis insgesamt 100.000 Euro an Fördermitteln bereit. Die prämierten Arbeiten umfassen ein breites Spektrum: von der Sanierung historischer Bauernhöfe und Villen über die Restaurierung eines Wasserturms bis hin zur Erhaltung eines Gedenksteins, der an die historische Römerstraße nach Augsburg erinnert.

Beispiele besonderer Leistungen

Zu den ausgezeichneten Projekten gehörte unter anderem die Restaurierung des ehemaligen Hofs „Beim Fuchs“ in Unterföhring. Das Anwesen aus der Jahrhundertwende wurde in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege umfassend saniert. Besonders herausragend war hier die Wiederherstellung der eisernen Hofeinfriedung. Für diese Leistung erhielt die Bauherrin Maria-Theresia Deck eine Anerkennung in Höhe von 10.000 Euro.

Ein weiteres Beispiel ist das denkmalgeschützte Anwesen „Beim Biechl“ in Aying. Dieses seltene Beispiel eines zweigeschossigen Blockbaus aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde durch die Familie Strauß aufwendig saniert. Die Familie, die den Hof seit Generationen besitzt, investierte acht Jahre intensiver Arbeit in die Restaurierung und wurde mit einer Zuwendung von 45.000 Euro gewürdigt.

Auch die Gemeinde Pullach war mit mehreren Projekten vertreten, darunter die Sanierung der historischen Gaststätte „Zum Brückenwirt“. Der Bau im Stil eines oberbayerischen Bauernhofs wird aktuell restauriert.

Denkmalpflege ist mehr als der Erhalt alter Gebäude


Der Abend verdeutlichte, dass Denkmalpflege weit mehr ist als nur der Erhalt alter Gebäude. Sie stellt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft dar, ein wichtiger Bestandteil regionaler Identität und kulturellen Erbes. Die Veranstaltung machte eindrucksvoll sichtbar, wie viel Engagement und Hingabe, aber auch wieviel Arbeit und finanzieller Aufwand in der Erhaltung von Denkmälern steckt.