Leihradsystem im Landkreis kommt
Kreisgremien befürworten Kooperation mit der Landeshauptstadt
Neben dem Ausbau der Elektromobilität soll auch der Radverkehr im Landkreis München weiter gestärkt werden. Die Einführung eines Mietradsystems gilt dabei als zentraler Baustein - auch, weil durch die daraus entstehenden intermodalen Verknüpfungsmöglichkeiten der öffentliche Personennahverkehr an Attraktivität gewinnt. Im Vordergrund stehen aber nicht nur die Verbindung zwischen den einzelnen Landkreiskommunen und die Anbindung an das vorhandene ÖPNV-Netz, sondern auch eine engere Vernetzung mit der Landeshauptstadt München.
Aus diesem Grund hat sich der Landkreis München mit der Landeshauptstadt München auf eine Kooperation bei der Einrichtung eines Mietradsystems verständigt. Nachdem nahezu alle Landkreiskommunen in den vergangenen Wochen ihr Interesse an der Einführung des Systems bekundet haben, hat der Kreistag Anfang dieser Woche beschlossen, dass auch im Landkreis das in der Stadt München bereits etablierte Leihradsystem "MVG-Rad" eingeführt werden soll.
Landrat Christoph Göbel begrüßt die Entscheidung: "Ein einheitliches System und damit auch die größtmögliche Kompatibilität sowohl zwischen den Landkreiskommunen als auch mit der Landeshauptstadt ist immens wichtig, um Radverkehr und ÖPNV kurz- bis mittelfristig als echte Alternative zum motorisierten Individualverkehr aufzubauen", betont Göbel. "Für die Nutzer des Systems darf es keinen Unterschied machen, ob sie in München, Garching oder Planegg ein Rad leihen. Das muss auch über Gemeinde- und Stadtgrenzen hinaus funktionieren. Langfristig sollte auch darauf hingearbeitet werden, die ganze Metropolregion München mit einem kompatiblen Mietradsystem auszustatten", so der Landrat weiter. Schon in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres könnten die ersten Stationen in einigen Kommunen aufgestellt werden - vorausgesetzt, auch die Stadtgremien stimmen der angestrebten Zweckvereinbarung zwischen Landeshauptstadt und Landkreis zu.
Workshop für Kommunen
In einem ersten Schritt sollen nun bedarfsgerechte Stationskonzepte für die interessierten Kommunen im Landkreis erarbeitet werden. Ein erster Workshop für alle Städte und Gemeinden dazu wird am 8. Februar 2017 im Landratsamt stattfinden. In einigen Kommunen wurden bereits erste Vorüberlegungen erarbeitet, die ebenfalls in die Workshops einfließen werden. Standortkonzepte und Ausschreibungen werden dann in den Stadt- und Gemeinderäten beschlossen, bevor sie in die Umsetzung gelangen. Bis Ende 2018 sollen dann alle interessierten Gemeinden mit einem Mietradsystem ausgestattet sein.
Der Landkreis wird den Kommunen dabei finanziell unter die Arme greifen und 50 Prozent der Investitionskosten sowie für zunächst fünf Jahre 50 Prozent des Betriebskostendefizits übernehmen. Gleichzeitig hat der Landkreis eine Förderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit beantragt.