Pflegestützpunkt nimmt Arbeit auf
Kostenloses Beratungsangebot steht Landkreisbürgern ab sofort zur Verfügung
Die Anzahl an pflegebedürftigen Menschen nimmt stetig zu. Oft tritt die Pflegebedürftigkeit ganz plötzlich und unerwartet ein und stellt Betroffene wie Angehörige vor eine schwierige Situation. Fragen zu Organisation der Pflege und zu deren Finanzierung stehen dabei meist an erster Stelle. Für diese und viele anderen Anliegen rund um das Thema Pflege steht den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis München ab sofort ein neues, kostenloses Beratungsangebot zur Verfügung. Am 9. März wurde der neue Pflegestützpunkt in München-Riem, der von Landkreis, Bezirk Oberbayern und den Kranken- und Pflegekassen gemeinsam getragen wird, offiziell eröffnet. Zum Auftakt kamen neben Landrat Christoph Göbel auch Bezirkstagspräsident Josef Mederer und der Direktor der AOK Direktion München, Martin Felber.
Pflegestützpunktleiterin Maria Wastl und ihr Team unterstützen Ratsuchende ab sofort beispielsweise bei der Suche nach Betreuungsmöglichkeiten im häuslichen Bereich, beraten zu unterschiedlichen Wohnformen oder geben Hilfestellung beim Ausfüllen von Anträgen, unter anderem bei der Inanspruchnahme von Leistungen der Pflegeversicherung. Sie erfassen individuelle Hilfebedarfe und informieren hinsichtlich der persönlichen Voraussetzungen für eine Einstufung in einen Pflegegrad.
Die Mitarbeitenden des Pflegestützpunkts haben eine Weiterbildung zur Pflegeberaterin oder zum Pflegeberater absolviert. Sie nehmen die Menschen künftig an die Hand und helfen ihnen, eine individuelle, passgenaue pflegerische Versorgung zu organisieren. Falls erforderlich, besuchen die Berater die Pflegebedürftigen auch in ihrem häuslichen Umfeld. Zunächst wird das Angebot mit drei Mitarbeitenden starten. Um die Versorgung im Landkreis München sicherzustellen, ist zukünftig jedoch ein personeller Ausbau auf bis zu 5,8 Vollzeitstellen geplant.
Das Angebot richtet sich an alle Menschen, die Beratung zum Thema Pflege benötigen, also beispielsweise auch an Menschen mit einer Behinderung, egal ob diese von Geburt an besteht oder durch Unfall oder Krankheit verursacht wurde, sowie auch an deren Angehörige.
Aber auch für Fachkräfte will der neue Pflegestützpunkt künftig eine feste Institution in der örtlichen Versorgungslandschaft werden und insbesondere die Vernetzung und den Austausch der im Umkreis ansässigen Pflegeanbieter fördern. Den Auftakt bildet ein Fachtag Ende März mit einem Vortrag und genügend Zeit für den fachlichen Austausch mit weiteren in der Pflege aktiven Organisationen, bei dem das Team des Pflegestützpunkts alle Fragen rund um das Angebot beantwortet und neue Netzwerke knüpfen will.
Die Kosten für den Pflegestützpunkt werden zu zwei Dritteln von den Kranken- und Pflegekassen und zu einem Drittel vom Bezirk Oberbayern sowie vom Landkreis München getragen.
"Mit dem neuen Serviceangebot zum Thema Pflege schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle für alle ratsuchenden Bürgerinnen und Bürger im Landkreis München. Neben der individuellen Beratung hat der Pflegestützpunkt auch den Auftrag, wohnortnahe Netzwerke aller beteiligten Institutionen aufzubauen und so die Situation Pflegebedürftiger und ihrer Angehörigen zu verbessern, die Teilhabe pflegedürftiger Menschen an der Gesellschaft zu stärken und das ehrenamtliche Engagement zu fördern", so Landrat Christoph Göbel.
"Beim Pflegestützpunkt für den Landkreis München erhalten die Bürgerinnen und Bürger ab sofort eine frühzeitige, wohnortnahe, neutrale und unabhängige Beratung aus einer Hand. Der Pflegestützpunkt ist ein Gewinn für die Menschen vor Ort. Sie finden hier ein offenes Ohr für ihre Sorgen und Nöte. Landkreis und Bezirk zeigen sich damit als offene, bürgernahe und transparente Verwaltungen. Mein herzlicher Dank geht an alle Mitwirkenden des Landkreises, der Kranken- und Pflegekassen sowie des Bezirks für ihre engagierte und hochkompetente Arbeit und ihr hervorragendes Zusammenwirken. Wir als Bezirk beteiligen uns finanziell und darüber hinaus bringen wir uns on top mit unserer Vor-Ort-Beratung ein. Bei unserem persönlichen Sprechtag für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises München beraten wir ab Sommer zu unseren Leistungen in der Hilfe zur Pflege und der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen. Unsere Botschaft ist: Der Bezirk ist für die Menschen vor Ort da – wohnortnah und kompetent", sagt Bezirkstagspräsident Josef Mederer.
"Vor allem im Alter kann es mit der gewohnten Selbstständigkeit schnell vorbei sein. Tätigkeiten, die bislang noch gut selbst bewältigt werden konnten, sind von einem Tag auf den anderen, beispielsweise nach einem Krankenhausaufenthalt, nicht mehr möglich. Betroffene und ihre Angehörigen wissen in so einem Fall oft nicht, wie es weiter gehen soll. Deshalb sehen wir den neuen Pflegestützpunkt als einen wichtigen und kompetenten Anlaufpunkt und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit", so Direktor Martin Felber von der AOK in München für die Kranken- und Pflegekassen.
"In die Versorgungslandschaft für Menschen mit Pflegebedarf ist heute ein wichtiger Mosaikstein eingesetzt worden", sagt Maria Wastl, Leitung des Pflegestützpunktes im Landkreis München. Die neue Beratungsstelle in der Hanns-Schwindt-Straße 17 in München-Riem ist sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie mit dem Auto gut erreichbar.
Für eine Beratung ist eine Terminabsprache per Telefon oder E-Mail empfehlenswert.
Anschrift und Öffnungszeiten
Hanns-Schwindt-Straße 17
Ebene 0, Raum 0.029
81829 München
Montag bis Mittwoch: 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Donnerstag: 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Freitag: 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr
Telefonnummer: 089 / 6221- 4399
E-Mail: pflegestuetzpunkt [at] lra-m.bayern.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail"
Bei Bedarf sind Beratungstermine außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Weitere Informationen zum Pflegestützpunkt im Landkreis München gibt es unter Pflegestützpunkt