Pionier in Sachen Nachhaltigkeit
Landkreis setzt umweltfreundliche Salzwasserakkumulatoren als Stromspeicher an zwei Schulneubauten ein
„Für jede neue Technologie braucht es Pioniergeist“, kommentiert Landrat Christoph Göbel den künftigen Einsatz von Salzwasserakkumulatoren in Kombination mit Photovoltaikanlagen am Gymnasium Kirchheim sowie auf dem neuen Schulcampus in Unterföhring. „Man muss einer neuen Entwicklung erstmal auf die Sprünge helfen, damit sie dann am Ende wirtschaftlich sein kann“, so der Landrat weiter.
Dass die beiden neuen Schulbauten mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, stand außer Frage. Dass sie zusätzlich mit den umweltfreundlichen Salzwasserakkumulatoren bestückt werden, wurde in den Kreisgremien zunächst kontrovers diskutiert. Am gestrigen Montag, 19. April 2021, sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Bauen und Schulen jedoch mit großer Mehrheit dafür aus, auf die umweltfreundliche Technologie der Stromspeicherung zu setzen, um den Anteil des von den Schulen selbst genutzten Solarstroms zu erhöhen.
Ungiftig und nicht explosiv
Im Vergleich zu herkömmlichen Batteriespeichern bestehen die Salzwasserakkumulatoren komplett aus ungiftigen und umweltverträglichen Materialien und können theoretisch vollständig recycelt werden. Ihre Komponenten sind weder brennbar noch explosiv – gerade für den Einsatz in einer Schule also optimal. Im Vergleich zu üblichen Stromspeichern sind sie jedoch relativ teuer und man verfügt noch über keine Langzeiterfahrung mit der neuen Technologie. Auch sind Wirkungsgrad und Leistung nicht vergleichbar, darüber hinaus haben sie einen höheren Platzbedarf.
Dennoch votierten die Kreisräte für den Einsatz dieser zukunftsweisen Technologie. Zunächst sollen jedoch nur die Basismodule angeschafft werden. Sobald nach einem Jahr die tatsächlichen Verbräuche in Summe und zeitlicher Verteilung erhoben werden konnten, wird über eine Erweiterung entschieden. Die Kosten, die für den Landkreis im Rahmen des Ersatzneubaus des Gymnasiums Kirchheim für die Basisausstattung entstehen, belaufen sich auf rund 143.000 Euro, beim Schulcampus Unterföhring anteilig für das Gymnasium auf ca. 172.000 Euro. Die restlichen rund 89.000 Euro trägt die Gemeinde Unterföhring für die ebenfalls auf dem Schulcampus angesiedelten Einrichtungen Hort und Grundschule.