Selbstbestimmt leben mit Demenz

Austauschtreffen der demenzfreundlichen Kommunen im Landkreis und anstehende Entscheidung der zweiten Ausschreibungsrunde über weitere vier Kommunen

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des dritten Austauschtreffens der demenzfreundlichen Kommunen im Landkreis

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des dritten Austauschtreffens der demenzfreundlichen Kommunen im Landkreis

Das Landratsamt München und die Arbeitsgruppe für Altersforschung und Sozialplanung (AfA) veranstalteten das dritte Austauschtreffen der Kommunen im Rahmen des Projekts „Selbstbestimmt leben mit Demenz in der Kommune – Wege gemeinsam gehen!“. Die vom Landkreis geförderten demenzfreundlichen Kommunen sowie Demenzexperten berichteten über den aktuellen Stand, Herausforderungen und die zukünftige Weiterentwicklung des Projekts.

Das Thema Demenz ist unumstritten eine zivilgesellschaftliche Aufgabe. Die Bereitstellung von Unterstützungsangeboten, sowohl für die an Demenz Erkrankten als auch ihre Pflegenden, zählt zu den größten Herausforderungen, denen sich die Gesellschaft und damit auch die Kommunen stellen müssen.

An dem im Festsaal des Landratsamts München stattgefundenen Austauschtreffen im Juli nahmen neben den Organisatoren auch Vertreter der demenzfreundlichen Kommunen, der Alzheimergesellschaft München Land, des Kranken- und Altenpflegevereins Oberschleißheim, der Caritas, der ARGE Nachbarschaftshilfen Landkreis München, der Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern (ehemals Demenzagentur Bayern) und des kbo-Isar-Amper-Klinikums München-Ost teil. Derzeit werden die neun Kommunen Aschheim, Kirchheim, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Oberhaching, Oberschleißheim, Pullach, Taufkirchen, Unterföhring und Unterhaching gefördert.

Ziel des Projekts ist es, neue kreative Wege im sozialen Miteinander zu finden, sodass Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unkompliziert am alltäglichen Leben, an sozialen und kulturellen Angeboten teilhaben und in ihrer Kommune weiterhin integriert bleiben können. Die Ansätze und Wege einer Gemeinde/Stadt hin zu einer „Demenzfreundlichen Kommune“ sind zahlreich: unter anderem durch Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Teilhabe- und Begegnungsmöglichkeiten, Beratung und Unterstützung von Familien, Ausbau von ambulanten Versorgungsstrukturen, Berücksichtigung von Zielgruppen, Vernetzung und Koordination von Hilfen.

Je nach Kommune werden Aktions- und Gesundheitstage, ambulant betreute Demenz-Wohngemeinschaften, Demenzsprechstunden, Spendenaktionen, Vortragsabende, Selbsthilfegruppen, Stellen als Demenz- und Pflegebeauftragte sowie Gesprächsrunden für pflegende Angehörige bereits erfolgreich umgesetzt, eingerichtet oder sind noch in Planung.

Förderungsvoraussetzungen

Die Förderung des Landkreises beträgt 4.500 € pro Kommune und dient der Entwicklung eines Konzepts sowie dessen Umsetzung. Mindestens weitere 4.500 € müssen von den Kommunen als Eigenanteil selbst eingebracht werden.
Der Gesamtbetrag in Höhe von mindestens 9.000 € pro Projektkommune beinhaltet anfallende Kosten für Umsetzungsmaßnahmen bzw. Projektideen. Für das Gelingen und die finanzielle Förderung des Projekts ist auch die Befürwortung und Unterstützung durch die Erste Bürgermeisterin bzw. den Ersten Bürgermeister Voraussetzung.

Im Rahmen der ersten Ausschreibungsrunde entschied der Sozialausschuss am 22. September 2016 anstatt der geplanten vier Kommunen, letztendlich neun zu fördern. Bis zum 15. Juli 2019 lief die zweite Ausschreibungsrunde für die übrigen 20 Kommunen. Im Förderantrag mussten zumindest die Strukturdaten der Kommune mit vorhandenen Angeboten für Demenzerkrankte, die schriftliche Planung einer Bedarfsanalyse, die Terminplanung für die Erstellung eines Konzeptes und die Nennung einer Ansprechpartnerin oder eines Ansprechpartners eingereicht werden – bei einem eher fortgeschrittenen Stand bei der Entwicklung eines Konzepts, ist die Einreichung weiterer Unterlagen möglich.

Nach einer vorausgehenden Prüfung durch die Mitarbeiterinnen und die Mitarbeiter des Landratsamts entscheidet der Sozialausschuss in seiner Sitzung am 16. Oktober 2019, ob weitere vier Kommunen durch den Landkreis gefördert werden. Für weitere interessierte Kommunen gibt es in zwei Jahren eine erneute Bewerbungsmöglichkeit. Die Förderung ist Teil der Umsetzung der Demenzstrategie des Landkreises.

Das nächste Austauschtreffen ist für den 23. Januar 2020 angedacht, bei dem sowohl die demenzfreundlichen Kommunen der ersten als auch der zweiten Förderungsrunde teilnehmen und ihre Erfahrungen teilen werden.

Für Rückfragen stehen Ihnen die Ansprechpartnerinnen des Landratsamts München, Behnaz Miller unter der Telefonnummer 089/6221-2411 und Maria Wastl unter der Telefonnummer 089/6221-2248, gerne zur Verfügung.