Sicher leben im Landkreis München
Empfang im Landratsamt für neue Polizeikräfte
Zum zweiten Mal trafen sich Anfang April neu im Landkreis eingesetzte Einsatzkräfte der Polizei mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Landratsamt. Ziel der Veranstaltung ist es, Berührungspunkte und Schnittstellen zwischen den beiden Behörden kennenzulernen, Organisationsstrukturen aufzuzeigen und den persönlichen Kontakt zwischen den relevanten Anlaufstellen und Ansprechpartnern herzustellen, um im Ernstfall effektiv und zielgerichtet zusammenarbeiten zu können.
"Wenn etwas Schönes zweimal hintereinander passiert, sprechen wir von einer Tradition", bemerkte Polizeipräsident Hubertus Andrä in seiner Begrüßung an die neuen Einsatzkräfte aus den Polizeiinspektionen im Landkreis München mit einem Augenzwinkern. Zum traditionellen Polizeiempfang hatte Landrat Christoph Göbel nach der Premiere im vergangenen Jahr auch 2019 wieder in den Festsaal des Landratsamts eingeladen. Rund 40 neu im Landkreis München eingesetzte Polizeibeamte waren der Einladung gefolgt und am 9. April 2019 zusammen mit ihren Dienststellenleitern und dem Polizeipräsidenten am Mariahilfplatz erschienen.
Viele Berührungspunkte, ein gemeinsames Ziel
Berührungspunkte zwischen Polizei und Landratsamt gibt es viele. Katastrophen- oder größere Einsatzlagen sind dabei eher die Ausnahme. Im Tagesgeschäft arbeiten die beiden Behörden dennoch oft Hand in Hand, etwa bei Fällen häuslicher Gewalt, in Schulweg-Fragen oder in Angelegenheiten des Ausländer- und Staatsangehörigkeitsrechts.
Eine ganz wesentliche Aufgabe, die sowohl Polizei als auch Landratsamt stark beschäftigt, ist das Thema Mobilität bzw. Verkehr. Auf knapp 450 Kilometern Straße, über 110 Kilometern Schiene und zahlreichen weiteren Wegen und Linien kommt es bei immer noch stetig steigender Verkehrsbelastung meist mehrmals täglich zu brenzligen Situationen, Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung sowie mehr oder weniger schweren Unfällen. Hier arbeiten beide Behörden nicht nur eng zusammen, sondern unternehmen in ihren jeweiligen Wirkungskreisen auch viel dafür, um die Situation zu entschärfen – der Landkreis, indem er bei der Verkehrsentwicklung stark auf schienengebundenen Verkehr setzt, neue Verkehrsmittel und -techniken untersucht und fördert und den Ausbau des Radverkehrs vorantreibt; die Polizei unter anderem über zahlreiche Aufklärungs- und Informationsmaßnahmen, Verkehrserziehung und allgemeine Verkehrs- bzw. Schwerpunktkontrollen.
Landrat Christoph Göbel betonte in seiner Begrüßung insbesondere die Bedeutung dieser Kooperation und den kurzen Draht zwischen den zuständigen Ansprechpartnern auf beiden Seiten für ein sicheres Leben im Landkreis: "Seit vielen Jahren pflegen wir eine gute und enge Zusammenarbeit in sicherheitsrelevanten Fragen für den Landkreis. Dieses vertrauensvolle und professionelle Verhältnis sowohl zu den Dienststellen im Landkreis als auch zum Polizeipräsidium München schätzen wir sehr. Das persönliche Engagement, das Sie für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Landkreis aufbringen, ist bewundernswert – erst recht, wenn man bedenkt, dass Sie immer wieder Situationen ausgesetzt sind, die auch für Sie selbst gefährlich sind", so Göbel an die Einsatzkräfte gerichtet.
Polizeipräsident Andrä freute sich über die entgegengebrachte Wertschätzung, betonte aber auch das nach wie vor hohe Arbeitsaufkommen im Bereich des Polizeipräsidiums München, auch wenn die Region im vergangenen Jahr glücklicherweise von außergewöhnlichen Ereignissen verschont geblieben sei. Anstehende Großereignisse, wie etwa die Europameisterschaft im Fußball mit einigen Spielen in München, an deren Sicherheit auch Polizeibeamte aus dem Landkreis beteiligt seien, würden bereits ihre Schatten vorauswerfen. Die Einsatzkräfte seien aber nach wie vor hoch motiviert.
Einen Beweis für die sehr gute Sicherheit und damit die professionelle Arbeit der Polizei liefere auch der jüngst vorgestellte Sicherheitsbericht. Trotz steigender Einwohnerzahlen sei die Anzahl an Straftaten gesunken, gleichzeitig sei die Aufklärungsquote gestiegen. Dass im Landkreis München sowie in ganz Bayern die Sicherheitslage weit besser ist als in anderen Bundesländern, führt Andrä auch auf die enge Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden untereinander, aber auch mit dem Ehrenamt zurück. Im Landkreis München funktioniere diese besonders gut. Vor allem in Extremsituationen sei es für eine reibungslose Zusammenarbeit entscheidend zu wissen, wer der richtige Ansprechpartner ist und wie die einzelnen Organisationen funktionieren.
Doch wie alle Menschen, die neu in die Region München kommen, benötigen auch die Polizistinnen und Polizisten ausreichend bezahlbaren Wohnraum. Sowohl Landrat als auch Polizeipräsident appellierten deshalb an den Freistaat, sich bei der Lösung dieser Herausforderung einzubringen. Auch selbst versprachen Göbel und Andrä, sich hier weiterhin zu engagieren, um auf den Siedlungsdruck zu reagieren.