Tigermücken in der Gemeinde Ismaning nachgewiesen
Erste Tigermückenfunde in Ismaning durch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt
Nach den Tigermücken-Funden in der Gemeinde Oberhaching in den Jahren 2022 und 2023 wurden nun auch Funde der Asiatischen Tigermücke in der Gemeinde Ismaning bestätigt. Ein Bürger hatte im August die Mücke in seinem Garten in der Sophienstraße gefunden und zur Bestimmung an die KABS e.V. (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) geschickt.
Anfang September hat das Gesundheitsamt München-Land in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Erst-Fundort eine Mückenfalle aufgestellt, um ein gezieltes Monitoring durchzuführen. Ziel des Monitorings ist es herauszufinden, ob sich weitere Tigermücken im direkten Umfeld finden lassen. In der Falle wurden im Anschluss weitere Tigermücken-Exemplare nachgewiesen.
Aggressives Stechverhalten
Aufgrund der sich verändernden Klimafaktoren finden Stechmückenarten, die durch den internationalen Handels- und Tourismusverkehr eingetragen werden, zunehmend günstige Bedingungen, um sich auch in Deutschland anzusiedeln und überwinterungsfähige Populationen zu bilden – dem kann jedoch durch die aktive Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger bei der Bekämpfung entgegnet werden.
Tigermücken gehören zu den sogenannten Container-Brütern und legen ihre Eier in Kleingewässern ab. Durch ihr aggressives Stechverhalten tritt die tagaktive, sehr kleine und auffällig schwarz-weiß gestreifte Tigermücke hierzulande aktuell vor allem als „Lästling“ in Erscheinung, sodass sich eine Ausbreitung negativ auf die Lebensqualität der Bevölkerung auswirkt. Durch Tigermücken können grundsätzlich verschiedene reiseassoziierte Erkrankungen, wie das Chikungunya-Fieber, Dengue-Fieber, Zika-Fieber und das West-Nil-Fieber, übertragen werden. In Deutschland wird das Risiko einer Infektion durch den Stich einer Tigermücke derzeit noch als gering erachtet, da die Erkrankungen bei uns bisher nicht endemisch vorkommen, sondern nur über Reiserückkehrer eingetragen werden.
Wichtig ist jetzt auch die Mithilfe der Bevölkerung
Jeder kann dazu beitragen, die weitere Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke zu verhindern. Dabei geht es einerseits darum, Verdachtsfälle zu melden bzw. verdächtige Mücken zur Untersuchung einzusenden, um Vorkommen zu identifizieren. Andererseits ist es wichtig, den Tieren möglichst keine Brutmöglichkeiten zu bieten.
Der Flugradius der Tigermücke ist mit ca. 200 Metern sehr gering, was für Bekämpfungs- bzw. Vermeidungsstrategien von Vorteil ist. Die Eier der Asiatischen Tigermücke sind unempfindlich gegenüber Trockenheit und Kälte, so können Asiatische Tigermücken auch in unserer Region überwintern. Daher sollten Handlungsempfehlungen auch berücksichtigt werden, wenn man im Herbst seinen Garten winterfest macht.
Insbesondere Bürgerinnen und Bürger im engeren Umkreis des Fundortes (rund 200 Meter um die Sophienstraße Ismaning) sollten die folgenden Handlungsempfehlungen beachten:
- Wasseransammlungen vermeiden, zum Beispiel durch wöchentliches Leeren von Blumenuntersetzern, Vogeltränken und Grabvasen und Reinigen verstopfter Regenrinnen
- Derartige Behälter regelmäßig und gründlich reinigen, um Stechmückeneier zu entfernen (Reinigung mit heißem Wasser, Ausschrubben der Gefäße).
- Unbenutzte Behälter entfernen oder umdrehen, damit sich keine Regenwasseransammlungen bilden
- Regentonnen mückensicher abdichten (z. B. Mückennetz, Deckel)
Bürgerinnen und Bürger, die Stechmücken entdecken, die ihnen auffällig vorkommen, können diese Exemplare an das LGL senden:
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Landesinstitut für Tiergesundheit II
Sachbereich TG 6.3
Veterinärstr. 2
85764 Oberschleißheim
Wichtig ist, dass die Stechmücken möglichst im Ganzen versendet und nicht zerquetscht werden. Geeignetes Verpackungsmaterial sind zum Beispiel eine Streichholzschachtel oder ein Plastikröhrchen. Die Stechmücken sollten trocken gelagert und versendet, also nicht in Flüssigkeiten wie Alkohol eingelegt werden.
Alternativ ist auch eine Einsendung an den Mückenatlas – eine Kooperation von Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. und Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit – möglich.
Hinweise und ein Einsendeformular gibt es auf der Website des Mückenatlas:
https://mueckenatlas.com/mueckenjaeger-werden/
Weitere Informationen gibt es auf der Website des Landratsamts unter "Tigermücke" sowie auf den Websites des LGL und des Umweltbundesamtes unter:
Bayerisches Stechmücken-Monitoring (bayern.de)