Turnhalle des Ernst-Mach-Gymnasiums in Haar wird zur Notunterkunft für Asylbewerber

Flüchtlingsstrom hält weiter an – Fertigstellung von Traglufthallen verzögert sich

Der Flüchtlingsstrom aus den Krisengebieten der Erde hält unvermindert an. Derzeit werden dem Landkreis München wöchentlich 90 Asylsuchende zur Unterbringung zugewiesen. Mit Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage ist damit zu rechnen, dass diese Zahlen über kurz oder lang weiter ansteigen werden. Auch steht die kalte Jahreszeit vor der Tür, so dass eine vorübergehende Unterbringung in Zelten nahezu unmöglich wird.

 

Bedauerlicherweise verzögert sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten bei den Sanitäranlagen auch der Aufbau der Traglufthallen, die das Landratsamt als Notunterkünfte in verschiedenen Kommunen über den Landkreis verteilt errichten lässt und die jeweils bis zu 300 Menschen solange ein Dach über dem Kopf bieten, bis neue, feste Unterkünfte zur Verfügung stehen. Die nächsten dieser Hallen werden im Laufe des Herbstes in Grünwald und Unterföhring errichtet.

 

Auch Schwimmbad von Schließung betroffen

 

Aufgrund dieser Situation müssen leider noch einmal Turnhallen als vorübergehende Notunterkünfte herangezogen werden. Derzeit wird die Dreifachturnhalle des Ernst-Mach-Gymnasiums für die Unterbringung von bis zu 300 Asylbewerbern hergerichtet. Aufgrund der räumlichen Situation wird auch das angrenzende Schwimmbad vorübergehend geschlossen werden.

 

Die Belegung der Halle wird voraussichtlich bereits ab der kommenden Woche erfolgen. Ein Caterer wird die Menschen mit Essen versorgen, Objektbetreuer stehen rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Sozialbetreuung des Landkreises wird sich vor Ort und am Mariahilfplatz um die Belange der Ankommenden kümmern.

 

„Wir hatten gehofft, nicht wieder auf Turnhallen ausweichen zu müssen“, kommentierte Landrat Christoph Göbel die erforderliche Ad-hoc-Maßnahme. „Uns sind die Hände gebunden. Wir haben derzeit keine andere Möglichkeit, als noch einmal Sportstätten heranzuziehen. Dass dies weder für die Schulfamilie, die Sportvereine, die Anwohner noch für die Asylbewerber eine zufriedenstellende Lösung ist, ist uns allen bewusst. Ich hoffe sehr, dass wir die Geduld aller Beteiligten nicht allzu sehr strapazieren müssen und sich die Fertigstellung der Traglufthallen nicht weiter verzögert. Zum Jahresende werden dann hoffentlich auch die nächsten festen Unterkünfte bezugsfertig sein.“

 

VHS-Halle wird wieder freigegeben

 

Im Zuge der Belegung der Dreifachturnhalle kann aber zumindest die kleinere, derzeit als Unterkunft für rund 60 Asylbewerber genutzte Turnhalle im VHS-Gesundheitszentrum in Haar wieder freigegeben werden. Ab voraussichtlich Ende Oktober steht die Halle wieder ihren eigentlichen Nutzern zur Verfügung.

 

„Ich bedanke mich sehr herzlich bei der Gemeinde und der Haarer Bevölkerung, dass sie die Asylsuchenden so gut in ihrer Mitte aufgenommen haben und hoffe sehr, dass sie auch den Neuankömmlingen mit so großer Offenheit entgegentreten.“

 

Bei Fragen oder Anliegen im Zusammenhang mit der Unterbringung der Asylbewerber steht den Bürgerinnen und Bürgern im Landratsamt als erste Ansprechpartnerin Frau Wischnitzki von der Stabstelle Asyl unter der Telefonnummer 089/6221-1812 oder unter der E-Mailadresse asylbewerberunterbringung [at] lra-m.bayern.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail" zur Verfügung. In der Gemeinde Haar beantworten Fragen gerne Frau Dechent oder Frau Berchtold im Bürgermeisteramt (089/46002-302 bzw. -301).