Vier Behandlungszentren im Landkreis München
Erweiterte Teststationen ermöglichen Patientenbetreuung außerhalb von Arztpraxen
Im Landkreis München werden einige der seit Mitte März eingerichteten Teststationen zu Behandlungszentren ausgebaut. Im Zusammenhang mit dem Covid-19-Geschehen soll hier die ambulante Behandlung von Patienten außerhalb von Arztpraxen möglich sein. Die ersten Behandlungsräume sind seit dieser Woche betriebsbereit.
Noch immer ist nicht abschließend geklärt, welche Symptome eine Erkrankung an Covid-19 auslösen kann. Zudem gibt es auch weiterhin zahlreiche Infizierte, die keinerlei Symptome zeigen und somit außer anhand des Testergebnisses nicht als Erkrankte identifizierbar sind. Im Landkreis München werden darum mehrere dezentrale Behandlungsräume eingerichtet, in die Arzt und Patient bei Verdachtsfällen sowie bei bestätigter Covid-19-Infektion ausweichen können. So soll das Infektionsrisiko in Arztpraxen für Arzt, Patienten und Mitarbeiter soweit wie möglich reduziert werden.
Genutzt werden sollen die Behandlungszentren, die überwiegend an bereits bestehende Teststationen mit fester Infrastruktur angegliedert werden, in erster Linie zur niederschwelligen ambulanten Behandlung bei akuten Problemen. Patienten mit bestätigter Coronavirus-Infektion, die im Verlauf ihrer Quarantäne Symptome entwickeln, können dort in abgeschlossenen, einfach zu reinigenden externen Behandlungsräumen untersucht werden, ohne dass ein Praxisbesuch des Patienten oder ein Hausbesuch des behandelnden Arztes notwendig wird. Gleichzeitig ermöglichen die Behandlungszentren die Untersuchung von Patienten mit einschlägigen, etwa respiratorischen Symptomen, bei denen noch kein positiver Test auf das Coronavirus vorliegt, zur weiteren Abklärung. Auch dies trägt zur Minimierung des Infektionsrisikos bei.
Wie bereits bei den Teststationen etabliert, erfolgt auch für die Behandlungszentren die Zuweisung ausschließlich über einen Arzt. Für die Untersuchungen werden feste Termine zwischen Arzt und Patient vereinbart. In der Regel wird ein Arzt benannt, der die Koordination vor Ort übernimmt. Die Behandlungsräume stehen in der Regel allen niedergelassenen Ärzten vor Ort bzw. im Umkreis zur Verfügung.
In Gräfelfing, Oberhaching und Unterföhring sind die Behandlungszentren bereits seit dieser Woche betriebsbereit. Ottobrunn soll bereits in der kommenden Woche folgen.
KVB-Testkontingente in Testzentren des Landkreises
Auch in den weiteren Testzentren in den Städten und Gemeinden des Landkreises gibt es Neuerungen. Bereits seit Anfang dieser Woche kooperieren Landkreis und Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB), um Landkreisbürgerinnen und -bürgern, die sich über die Hotline der KVB gemeldet haben, eine schnellere Testung vor Ort in den Kommunen zu ermöglichen. Ein entsprechender Ablauf wurde in den vergangenen Tagen mit dem Versorgungsarzt für den Landkreis München, Dr. Oliver Abbushi, entwickelt. Die KVB übermittelt dazu einmal täglich die Daten der zu testenden Personen aus dem Landkreis an die dafür eingerichtete Koordinationsstelle im Landratsamt München. Das Landratsamt übermittelt die Daten an die jeweils nächstgelegene Gemeinde mit Testzentrum, die die Information ihrerseits an den mit der nächsten Testung im Testzentrum befassten niedergelassenen Arzt weitergibt. Die zu testenden Personen erhalten dann über den Arzt einen konkreten Testtermin zugewiesen.
Immobile und gehbehinderte Patienten werden weiterhin direkt über die Kassenärztliche Vereinigung Bayern versorgt und vom Bereitschaftsarzt behandelt.