Winternotfallplan in Taufkirchen beendet
Asylbewerber verlassen den Sportpark Taufkirchen noch vor den Osterfeiertagen
Rund 140 Asylbewerber, die seit rund fünf Wochen im Rahmen des Winternotfallplanes in der Dreifachturnhalle des Sport- und Freizeitparks Taufkirchen am Köglweg 99 untergebracht sind, verlassen Taufkirchen wieder. Die Regierung von Oberbayern wird im Laufe der kommenden Woche alle Flüchtlinge weiterverteilen.
Der Winternotfallplan war in der Faschingswoche von der Regierung von Oberbayern aktiviert worden, nachdem damals ein Flüchtlingsstrom aus dem Kosovo nach Bayern drängte. Das Landratsamt München hatte eine Turnhalle in Taufkirchen in einer Wochenendaktion für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. Nachdem anfangs mit 280 Flüchtlingen gerechnet werden musste, wurden letztlich nur rund die Hälfte zugewiesen. Sie wurden regelmäßig von Sozialbetreuern des Landratsamts besucht, der Malteser Hilfsdienst Taufkirchen übernahm die ärztliche Betreuung und das Gesundheitsamt im Landratsamt München führte die vorgeschriebenen Gesundheitsuntersuchungen durch.
Der Notfallstandort wird nun auf Betreiben der Regierung von Oberbayern noch vor Ostern geschlossen, da sich die Situation in den Erstaufnahmeeinrichtungen in München vorübergehend entspannt hat. Die Flüchtlinge werden durch die Regierung von Oberbayern an verschiedenen oberbayerischen Standorten untergebracht.
Landrat Göbel dankt allen Beteiligten
Ein großer Dank gebührt der Gemeinde Taufkirchen sowie allen freiwilligen Helferinnen und Helfern der Rettungsorganisationen, die das Landratsamt so tatkräftig bei der Umsetzung des Notfallplanes unterstützt haben. Allein an der Einrichtung der Halle waren am Faschingswochenende mehr als 70 Freiwillige von THW, ABC-Zug München Land, von den Freiwilligen Feuerwehren Unterhaching, Oberhaching, Taufkirchen und Haar beteiligt. "Die Zusammenarbeit mit allen Helfern und vor allem auch mit der Gemeinde Taufkirchen hat hervorragend geklappt. Die Ausgangssituation war alles andere als einfach, dennoch haben wir alle Herausforderungen konstruktiv gelöst", so Göbel. "Die Akzeptanz der Flüchtlinge in der Taufkirchener Bevölkerung war hoch, die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Leute überwältigend." Ein großer Dank gilt auch den Sportlerinnen und Sportlern, die für mehrere Wochen auf "ihre" Halle verzichten mussten. "Die Umsetzung eines Notfallplanes von der Theorie in die Praxis kann nur funktionieren, wenn alle zusammenhelfen", so der Landrat. "Wir sind stolz, dass dieser Gemeinsinn im Landkreis München so ausgeprägt ist."
Die Aufgabe, Flüchtlinge aufzunehmen, wird der Gemeinde Taufkirchen erhalten bleiben. Noch dieses Jahr sollen Flüchtlinge in eine größere Unterkunft in der Nähe des Sportparks ziehen. Dann nicht mehr notfallmäßig, sondern im Rahmen der "normalen" dezentralen Unterbringung, also für länger und mit dem Ziel schneller und höchstmöglicher Integration in Taufkirchen.