WTAZ‐Konsortium startet Umsetzungsphase für Wasserstoff Technologie‐Anwenderzentrum in Pfeffenhausen
+++ EXTERNE PRESSEMITTEILUNG DES KONSORTIUMS „WASSERSTOFF TECHNOLOGIE‐ANWENDERZENTRUM PFEFFENHAUSEN“ (WTAZ) +++
Das WTAZ‐Konsortium startet die Umsetzungsphase für das Wasserstoff Technologie‐Anwenderzentrum in Pfeffenhausen (WTAZ / ITZ SÜD) – Fördermittel für das ITZ gesichert, Investorengespräche angelaufen.
Markt Pfeffenhausen, 07.02.2024: Das WTAZ‐Konsortium bestehend aus Hynergy, MRPlan, TesTneT, Ludwig‐Bölkow‐Systemtechnik, TU München, FAU Erlangen‐Nürnberg, THI Ingolstadt und HI ERN Erlangen‐Nürnberg startet die Umsetzungsphase für das Wasserstoff‐Technologie Anwenderzentrum (WTAZ) auf dem Gelände des Wasserstoffzentrums Pfeffenhausen, auf dem bereits im Frühjahr 2024 der Elektrolyseur der HyPerformer Wasserstoffmodellregion HyBayern in Betrieb geht. Der Bund stellt für das WTAZ als Teil des Nationalen Wasserstoff Innovations‐ und Technologiezentrums Wasserstoff (ITZ) bis zu 72,5 Millionen Euro Zuwendung bereit, der Freistaat Bayern zusätzlich bis zu 30 Millionen Euro, von denen ein Teil bereits in Erschließungsmaßnahmen in Pfeffenhausen geflossen ist. Ein wichtiges Ziel des ITZ mit seinen vier deutschen Standorten ist die nachhaltige Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen, Startups und Zulieferindustrie bei der Transformation hin zur Mobilität mit grünem Wasserstoff.
Das WTAZ wird aus einzelnen Projekten und Gesellschaften am Standort des Wasserstoffzentrums bestehen, die alle erforderlichen Elemente einer Grundinfrastruktur für die Schwerpunkte der WTAZ‐ Aktivitäten unabhängig bereitstellen. Die inhaltlichen Schwerpunkte des WTAZ als Standort SÜD des ITZ liegen bei Wasserstoffantrieben und Betankungstechnik für den Schwerlastverkehr und Kurzstrecken Luftverkehr unter Einsatz von Flüssigwasserstoff (LH2), kryokomprimiertem Wasserstoff (CRYOGAS, CcH2) und gasförmigem Wasserstoff (CGH2). Das WTAZ bietet eine Wasserstoff‐ Grundinfrastruktur für das Testen, Prüfen und Zertifizieren von Antriebskomponenten sowie für Wasserstoff‐Betankungstechnik mit hohen Massenströmen. Der für den Betrieb des Test‐ und Prüfzentrums benötigte Wasserstoff kann aus dem benachbarten, bereits kurz vor Inbetriebsetzung stehenden HyBayern Elektrolyseur vollständig „grün“ bereitgestellt und über einen Verflüssiger vor Ort zukünftig auch als grüner Flüssigwasserstoff genutzt werden. Auf dem Gelände des Wasserstoffzentrums Pfeffenhausen werden neben einem Test‐ und Prüfzentrum Labore und Räumlichkeiten für den WTAZ‐Forschungsverbund, sowie Weiterbildungs‐ und Trainingszentren errichtet. Eine ergänzende Plattform mit Schwerpunkt auf Regulierung, Vorschriften und Normung (Regulations, Codes & Standards ‐ RCS) wird Orientierung in diesem Themenfeld bieten und dadurch zu einem Ankerpunkt der Industrie für die Normierung und Regelsetzung deutscher und europäischer Wasserstofftechnik werden.
Die Umsetzung des WTAZ wird vom WTAZ‐Konsortium betrieben, zusammen mit weiteren Investoren, die nach Abschluss der nun anlaufenden Sondierungen unter Koordination des Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) bis zum Frühsommer 2024 feststehen sollen.
Hintergrundinformation
In der Marktgemeinde Pfeffenhausen im Landkreis Landshut wird mit Unterstützung aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Bayerischen Staatsregierung auf einem extra für das WTAZ bereitgestellten 12,8 Hektar großen Areal ein Wasserstoffzentrum für Gewerbe und Industrie, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Zulieferunternehmen in enger Vernetzung mit Lehre und Forschung entstehen, um die Transformation zu emissionsfreien Antriebstechnologien in Deutschland zu beschleunigen. Die Umsetzung des WTAZ wird vom WTAZ‐Konsortium betrieben, bestehend aus den Unternehmen Hynergy, MRPlan, TesTneT und Ludwig‐Bölkow‐Systemtechnik, sowie dem Forschungsverbund mit TU München, FAU Erlangen‐Nürnberg, THI Ingolstadt und HI ERN Erlangen‐Nürnberg. Das WTAZ‐Konsortium wird zudem unterstützt von einem breiten Forschungs‐ und Industrieverbund. Investoren aus der Industrie werden im Laufe des Jahres in jedem der einzelnen Elemente am Standort des Wasserstoffzentrums hinzukommen. Die Investorengespräche sind für Februar und März 2024 geplant und werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung & Energie (StMWi) koordiniert.
In die Umsetzungsplanung für das WTAZ gehen das Transferzentrum Forschung, ein führendes Wasserstoff‐Test‐ und Prüfzentrum mit Gas‐, CRYOGAS‐ und Flüssigwasserstoffinfrastruktur, eine H2‐RCS (Regulations, Codes & Standards) Plattform zur Standardisierung sowie Weiterbildungs‐ und Trainingseinrichtungen. Über 40 Verbundpartner und Unterstützer, unter ihnen Startups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), etablierte Großunternehmen vor allem aus der Fahrzeug‐ und Zulieferindustrie mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeuge und Fluggeräte sowie ein Forschungsverbund aus bayerischen Universitäten und Hochschulen unterstützen das WTAZ‐Konsortium und sein Konzept einer Wasserstoffinfrastruktur für die Etablierung von Forschungs‐, Prüf‐, Zertifizierungs‐ und Standardisierungszentren. Zusammen verfügen das Konsortium und seine Unterstützer über eine weltweit führende Kompetenz in Test‐ und Prüftechnik, Zertifizierung, Standardisierung und Weiterbildung bei Schlüsseltechnologien wie Brennstoffzellenantrieben, Wasserstofftanks, Wasserstoff‐Betankung, Tankstellen, Flüssig‐wasserstoff und Kryotechnik.
Konzept des Technologie‐Anwenderzentrums Wasserstoff (WTAZ)
Das Innovations‐ und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ) mit seinen vier Standorten in Ost‐, West‐, Nord‐ und Süddeutschland soll deutsche Schlüsselinnovationen mit kurz‐ und mittelfristigem Markteintrittspotenzial in der Wasserstofftechnik fördern. Das WTAZ (ITZ SÜD) wird einzelne Infrastrukturen mit Test‐ und Prüfzentrum sowie H2‐RCS Plattform und Weiterbildungseinrichtungen, einen mit Wasserstoff versorgten gewerblichen Entwicklungsbereich mit Laboren und Prüfhallen und ein Transferzentrum Forschung bereitstellen. Die im WTAZ für gewerbliche Nutzer und den Forschungsverbund nutzbare Wasserstoff‐Infrastruktur umfasst einen Wasserstoff Verflüssiger mit direkter Anbindung an den ersten netzdienlichen grünen Wasserstoff Elektrolyseur der Hy2B Wasserstoff GmbH (HyBayern Elektrolyseur), eine Wasserstoff Ringleitung für gasförmigen Wasserstoff, Stickstoff und andere Medien, Testhallen und Laborbereiche, die von den Nutzern flexibel angemietet und mitgenutzt werden können. Zudem können Unternehmen und Forschungseinrichtungen Freigelände mit Anschluss an die grüne Wasserstoff Infrastruktur für eigene Test‐ und Prüfzwecke mitnutzen oder anmieten. Die Forschungseinrichtungen umfassen bisher ein Forschungszentrum für Wasserstoff Kryo‐ Prozesstechnik, ein Forschungszentrum Wasserstofftanktechnik, ein Forschungszentrum Werkstoffe für die Wasserstoffspeicherung und ein Forschungszentrum Wasserstoff‐Fahrzeugsicherheit, Betriebsfestigkeit, Unfallforschung. Es besteht zudem Offenheit für die Integration weiterer Forschungsaktivitäten.
Elektrolyseur am Standort Pfeffenhausen
Als Teil der HyPerformer‐Region HyBayern der Landkreise Landshut, Ebersberg und München wird bis Frühsommer 2024 am Standort Pfeffenhausen in unmittelbarer Nähe zum potenziellen Wasserstoff Technologie‐ und Anwenderzentrum (WTAZ) der HyBayern Elektrolyseur der Hy2B Wasserstoff GmbH zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Betrieb genommen. Der aus erneuerbaren Stromquellen netzdienlich hergestellte grüne Wasserstoff wird an Tankstellen verteilt, die in den Landkreisen und über diese hinaus entstehen oder schon existieren. Dort werden Wasserstoff‐Busse und Wasserstoff‐Lkw mit grünem Wasserstoff betankt. Der Elektrolyseur wird zudem über eine Direktleitung auch das WTAZ mit grünem Wasserstoff versorgen können.
Markt Pfeffenhausen
Die Marktgemeinde Pfeffenhausen bietet mit ihrer Lage im Wind‐ und Sonnengürtel der Hallertau im Herzen der HyPerformer Wasserstoffregion HyBayern mit seinem netzdienlichen grünen Wasserstoff Elektrolyseur eine optimale Lage für das Wasserstoff Technologie‐Anwenderzentrum WTAZ und wurde im Jahr 2021 als Basis für das Innovations‐ und Technologiezentrum Wasserstoff SÜD (ITZ SÜD) als einer von vier Standorten für das Nationale Wasserstoffzentrum ausgewählt. Die Nähe zu weiteren Wasserstoffstandorten in München, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Kelheim und Landshut und die gute Anbindung an den internationalen Großflughafen München sind eine ideale Voraussetzung für das WTAZ, um ein Leuchtturm für internationale Kooperationen in den Schwerpunktthemen Testen, Prüfen, Zertifizieren, Standardisierung und der Weiterbildung zu werden. Kooperationen mit den führenden Wasserstoffmärkten in Japan, Korea und China sowie den USA und Kanada sind geplant.
Die Erschließung des WTAZ‐Standorts rund um den HyBayern Elektrolyseur ist bereits fortgeschritten. Die Bauleitplanung wurde in 2022 abgeschlossen. Straßenbau und Grundstückserschließung werden in 2024 fortgeführt.