Umweltehrung 2012
Landrätin Johanna Rumschöttel würdigt umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger des Landkreises
Für ihr vorbildliches Engagement für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz im Landkreis München ehrte Landrätin Johanna Rumschöttel am 27. November 2012 im Festsaal des Landratsamtes München zwölf Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger, von denen leider nicht alle persönlich anwesend sein konnten.
Unter dem Beifall von Vertretern des Kreistags und von Bürgermeistern der Landkreiskommunen überreichte die Landrätin den Geehrten Urkunden und Ehrennadeln.
Ausgezeichnet wurden Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich in Projekten mitwirken und einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz im Landkreis leisten.
Die Aktivitäten der Geehrten im Einzelnen:
Barbara Stark aus Haar hat im April 2010 die Regionalgruppe Haar Netzwerk Blühende Landschaft gegründet. Seither trifft sich unter ihrer Leitung eine ca. 10-köpfige Gruppe um eigene Projekte zu planen und zu organisieren, sich durch Vorträge fortzubilden und sich mit externen Interessenten auszutauschen und deren Projekte ggf. zu unterstützten. Von Frau Stark gehen wesentliche Ideen und Impulse zu Projekten und zur Vernetzung aus. Beispielhaft seien hier genannt: Die Initiierung von Buntflächenpatenschaften und Wildpflanzensammelbestellungen, die Umgestaltung einer 1.200 m² Fläche auf dem Areal der Kleingartenanlagen Ottendichl zu einer naturnahen Fläche sowie das Projekt blühendes Ernst-Mach-Gymnasium.
Frau Dr. Kreder-Strugalla aus Riemerling ist Sprecherin der Agenda 21 Hohenbrunn. Eine Arbeitsgruppe dieser Agenda 21 hat im Zeitraum April 2011 bis Januar 2012 in Kooperation mit dem örtlichen Handwerk und der Gemeindeverwaltung die Aktion "Heizungspumpen-Austausch" durchgeführt. Die Agenda 21 hat u.a. die Montageabklärung übernommen, so dass die Handwerker in der Regel nur einmal zum Kunden kommen mussten. Die Verteilung der Aufträge und das Einsammeln der Erledigungsvermerke bei den Handwerkern erledigte ebenfalls die Agenda 21. Die Agenda 21 machte Informationsstände und informierte auf ihrer Homepage über die Aktion. Insgesamt wurden 92 Aufträge erteilt und 115 Pumpen ausgetauscht.
Gisela Schick aus Neubiberg setzt sich seit einigen Jahren für den im Jahr 2003 gegründeten Umweltgartenverein Neubiberg e.V. ein, zunächst als Schriftführerin und bis 2011 als 1. Vorsitzende. Besonders die Umgestaltung des Schulgartenbereichs in den sog. Biogarten, der ökologische Umbau und die Erweiterung des Spielplatzes und die Ergänzung eines Weideniglus sowie der Aufbau eines Insektenhotels und die Rettung des historischen Traidkastens vor dem Verfall sind maßgeblich mit dem Namen von Frau Schick verbunden. Darüber hinaus hat sie sich lange Jahre im Arbeitskreis Mensch und Tier Neubiberg als Schriftführerin engagiert und sich an zahlreichen Hilfsaktionen während der Krötenwanderung und anderen Tierrettungsaktionen beteiligt.
Doris Winter und Dr. Gerhard Winzer aus Putzbrunn haben sich bei der Verwirklichung der Maßnahme "zu späteren Verbesserung des Gesamterscheinungsbildes der Gemeinde werden möglichst alle Ortsteile durch Baumalleen miteinander verbunden" erfolgreich für die Kulturlandschaft der Gemeinde Putzbrunn engagiert. Sie haben das Konzept für die Umsetzung der Pflanzung von Alleen mit der Unterstützung von Baumpaten ausgearbeitet. Im November 2011 wurden in einer ersten Pflanzaktion 27 Winterlinden gepflanzt; im Rahmen der zweiten Pflanzaktion wurden am 24. April 2012 nochmals 26 Winterlinden gepflanzt, so dass die Allee fertig ist.
Daniela Mayr aus Putzbrunn setzt sich seit vielen Jahren mit bewundernswerter Energie für den Amphibienschutz der Region ein und ist Mitglied in der Ortsgruppe Ottobrunn, Neubiberg, Hohenbrunn und Putzbrunn des Bund Naturschutz. In allererster Linie sind ihrem Engagement die Erfolge zu verdanken, die beim Amphibienbestand in den von der Ortsgruppe des Bund Naturschutz angelegten Teichen beim "Haus im Wald" an der Ottostraße in Ottobrunn und an der Theodor-Heuss-Straße in Putzbrunn zu verzeichnen sind.
Kora Albath aus Sauerlach ist seit 1989 Gründungsmitglied der Ortsgruppe des Bund Naturschutz Sauerlach und seit 2000 Vorsitzende dieser Ortsgruppe. Frau Albath hat sich in zahlreichen Projekten engagiert: die Teilnahme an den zwei überörtlichen Vogelbeobachtungsprogrammen "Adebar" und "Monitoring häufiger Brutvögel in Deutschland", den Einsatz für den Erhalt oder die Neuanlage von Feuchtbiotopen, die Durchführung von naturpädagogischen Aktionen im Kindergarten, die Durchführung von regelmäßigen Spaziergängen mit einer von Frau Albath gegründeten Kindergruppe, um sie mit dem Leben in den heimischen Wäldern und Gewässern vertraut zu machen. Darüber hinaus engagiert sich Frau Albath tatkräftig bei der Aufstellung von Informationstafeln und initiierte die Aufstellung eines Beobachtungshochsitzes vor dem Biotop am Argeter Sportplatz.
Wolfgang Schreiber aus Sauerlach war der Initiator zahlreicher Anträge der Fraktion der Bündnis 90 / Die Grünen an den Gemeinderat in Sauerlach. Im Einzelnen waren dies:
- Die geplante Mehrzweckhalle, die Schule und das Schwimmbad über ein Blockheizkraftwerk mit Wärme und Strom zu versorgen
- Energie aus fossilen Energieträgern durch Energie aus regenerativen Quellen, wo möglich zu ersetzen
- Maßnahmen zur Umsetzung des "Energiekonzeptes Sauerlach" durch Haushaltsmittel in Höhe der Konzessionsabgabe zu fördern
- Ein Strukturentwurf für ein "Energiekonzept Sauerlach"
- Die Einführung der "kostendeckenden Vergütung" für Strom aus erneuerbaren Energien in Sauerlach
- Die Erweiterung des geplanten Hackschnitzel-Heizwerkes der Zukunfts-Energie-Sauerlach (ZES) um die Stromproduktion
- Die Versorgung der gemeindlichen Liegenschaften mit Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien.
Herr Schreiber übergab die 1. Ausgabe des Energiekonzeptes Sauerlach an den Gemeinderat und war Mitinitiator einer Bürger-Photovoltaikanlage auf dem Dach der Zukunfts-Energie-Sauerlach.
Roland Killer aus Großdingharting arbeitet mit der Ortsgruppe des Bund Naturschutz Oberhaching zusammen. Er hat im vergangenen Jahr einen Teil seiner nicht mehr im Betrieb befindlichen Kiesgrube bei Großdingharting unentgeltlich für Naturschutzzwecke zur Verfügung gestellt. Auf Vorschlag der Ortsgruppe hin hat er kleine Mulden für Laichtümpel ausgeschoben und wenn Wassernot bestand auch austrocknungsgefährdete Tümpel mit Wasser aufgefüllt. Während der Nordteil der Grube verfüllt und rekultiviert wird, wurden letztes Jahr mit Zustimmung von Herrn Killer und finanziert aus Mitteln des Freistaats Bayern im Südteil Gehölze entfernt und temporäre Kleingewässer für die Gelbbauchunke und den Laubfrosch angelegt. Seit Jahren schon darf der Bund Naturschutz in der Grube Gewässer anlegen und pflegen. Derartige Gestattungen sind leider ausgesprochen selten.
Familie Brückmann aus Taufkirchen hat in zeitaufwändiger und besonders nächtlicher Arbeit, zusammen mit weiteren Freiwilligen, Kröten und Frösche, die zum Ablaichen den Hohenbrunner Weg in Taufkirchen queren müssen, durch Einsammeln vor dem Überfahrungstod gerettet. Hierbei handelt es sich inzwischen um eine Population von Erdkröten und Grasfröschen von regionaler Bedeutung im Sinne des Bayerischen Arten- und Biotopschutzprogramms. Familie Brückmann engagiert sich auch bei der Mithilfe der Instandhaltung, Räumung und Planung neuer Plätze für die Nistkästen, die in der Gemeinde Taufkirchen an der Streuobstwiese im südlichen Sport- und Freizeitpark aufgehängt sind.
Darüber hinaus engagieren sie sich bei der Pflege der Obstbäume in der Streuobstwiese und bei Baumpflanzaktionen.