Umweltehrung 2013
Landrätin Johanna Rumschöttel ehrt umweltbewusste Bürgerinnen und Bürger des Landkreises München.
Für ihr vorbildliches Engagement für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz im Landkreis München ehrte Landrätin Johanna Rumschöttel Anfang Dezember 2013 im Landratsamt München siebzehn Landkreisbürgerinnen und Landkreisbürger. Unter dem Beifall von Vertretern des Kreistags und von Bürgermeistern der Landkreiskommunen überreichte die Landrätin den Geehrten Urkunden und Ehrennadeln. Ausgezeichnet wurden Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich in Projekten mitwirken und einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz im Landkreis leisten.
Die Aktivitäten der Geehrten im Einzelnen
Günther Pinkenburg und Helmut Meier aus Aschheim sind als Erster Jugendwart bzw. als Erster Kommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr Aschheim tätig. Im Rahmen dieser Tätigkeit engagieren sie sich dafür, dass sich die Jugendfeuerwehr jährlich mit einem Dutzend von 13- bis 17-jährigen Jugendlichen an der Flurreinigungsaktion "Ramadama" der Gemeinde Aschheim beteiligt. An dieser Aktion nimmt die Jugendfeuerwehr seit ihrer Gründung im Jahr 1991 als einzige Aschheimer Institution mit dieser Kontinuität teil.
Ruth Haarpaintner und Elfriede Fürsicht aus Aying setzten sich seit vielen Jahren für den Umwelt- und Naturschutz in Aying ein.
Ruth Haarpaintner war Initiatorin für die Gründung des Ortsverbandes Bund Naturschutz Aying. Sie ist seit gut 22 Jahren in verschiedenen Bereichen wie dem Krötenschutz, dem Pflanzen von Bäumen und Hecken, der gesunden Ernährung sowie der Schaffung eines Problembewusstseins für das Thema "Überdüngung" aktiv. Darüber hinaus hat sie sich gegen die Müllverbrennung stark gemacht.
Elfriede Fürsicht ist ebenfalls seit 22 Jahren als Zweite Vorsitzende im Bund Naturschutz Aying aktiv. Sie engagiert sich sehr für den Krötenschutz. Sie arbeitete eigenverantwortlich mit dem Straßenbauamt bezüglich einer Studie über die Krötenwanderungen in Aying zusammen. Sie ist maßgeblich an Pflanzaktionen von Bäumen und Sträuchern beteiligt. Die Pflege der Schaukästen der Ortsgruppe sowie ihre Aktivitäten bei den regelmäßigen Springkrautaktionen im Berger Moor runden ihren Einsatz ab.
Edna Rasch und Franz Estendorfer aus Hohenbrunn setzen sich für das Projekt "Krautgarten" in Hohenbrunn ein.
Edna Rasch hat 2010 das Projekt "Krautgarten" in Hohenbrunn initiiert und anschließend realisiert. Es wurde von ihr mit großem Engagement geplant und organisiert. Sie hat Kooperationspartner gefunden sowie Bürgerinnen und Bürger zur Mitwirkung gewonnen, Überzeugungs- und Öffentlichkeitsarbeit geleistet und als aktive Krautgärtnerin selbst mit Hand angelegt.
Entscheidend für den Erfolg des Projektes war die Kooperation mit Franz Estendorfer. Er stellte kostenlos eine ca. 7.000 m² große Ackerfläche zur Verfügung, die er bereits seit 1977 nach höchsten ökologischen Standards bewirtschaftet.
Das städtische Hofgut Riem bereitet die Ackerflächen im Frühjahr vor, übernimmt einen Teil der Erstbepflanzung und teilt die Parzellen auf. Die verbleibende freie Teilfläche jeder Parzelle steht für eigene Anbauwünsche offen. Die Nutzer erhalten eine auf ihre Parzellengröße berechnete Menge an Jungpflanzen zum Selberplanzen.
Birgit und Wolfgang Sorin aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn sind beide seit 50 Jahren im Bund Naturschutz Ortsgruppe Höhenkirchen-Siegertsbrunn aktiv. Wolfgang Sorin engagiert sich seit 20 Jahren im Vorstand der Ortsgruppe für den Amphibien- und Biotopschutz, indem er Krötenschutzzäune errichtet, Amphibien sammelt und tatkräftig beim Anlegen neuer Teiche und Biotope mit Hand anlegt. Er ist auch für die regelmäßige jährliche Reinigung der über 100 Nistkästen im Höhenkirchner Forst zuständig.
Birgit Sorin ist seit Jahren für den Naturschutz aktiv und war jahrelang beim jährlichen ein- bis zweimal stattfindenden "großen Ökomarkt" engagiert. Der Ökomarkt wurde von der Ortsgruppe Höhenkirchen-Siegertsbrunn des Bund Naturschutz initiert.
Niklas Kroner-Weigl aus Neubiberg engagiert sich seit vier Jahren im Rahmen der Schülerinitiative "Plant for the Planet". Diese Initiative entwickelte sich bis heute zu einer weltweiten Bewegung. Derzeit verfolgen cirka 100.000 Kinder auf der ganzen Welt das Ziel, in jedem Land der Erde eine Million Bäume zu pflanzen, um auf diese Weise einen CO2-Ausgleich zu schaffen.
Der 14-jährige Niklas Kroner-Weigl ist einer der Botschafter der Schülerinitiative. Er hält Vorträge in Akademien, Hochschulen und Gymnasien, bei denen jeweils viele Bäume gepflanzt werden. Darüber hinaus bildet er laufend weitere Botschafter für Klimagerechtigkeit aus.
Christian Stöltzing und Jörg Koppen aus Oberhaching engagieren sich im Arbeitskreis (AK) Verkehr der Lokalen Agenda 21 Oberhaching.
Seit 2004 beschafft der AK Verkehr die jeweils aktuellen Fahrplandaten für alle drei S-Bahnen und Buslinien des MVV. Alle Fahrpläne von Oberhaching, Furth und Oberbiberg werden dann in den gemeindlichen Kyberg-Nachrichten veröffentlicht. Seit 2006 bringt der AK Verkehr die Fahrpläne zusätzlich als Faltblätter heraus und verteilt sie in Einrichtungen, Geschäften und bei Veranstaltungen. Die Druckkosten werden von der Gemeinde übernommen. Seit 2008 werden alle Fahrpläne sowie ein Ortsplan mit allen Haltestellen in einem Flyer veröffentlicht und an alle Haushalte in der Gemeinde verteilt. Diese Aktion wird gemeinsam mit der Gemeinde Oberhaching durchgeführt.
Werner Litza, Alois Wichtlhuber und Markus Morgenstern aus Oberhaching engagieren sich beim Projekt "Interkommunale Lärmschutzinitiative" in Oberhaching. In Oberhaching sind die Anwohner entlang der weiträumigen Rangier- und Abstellbereiche schon seit Jahren einem erheblichen Lärm ausgesetzt, Das wird durch laufende Klima- und Druckluft-Aggregate, der dort abgestellten S-Bahn oder Regionalbahn-Züge verursacht.
Am 17. Juli 2008 erfolgte deshalb die Vereinsgründung der Interkommunalen Lärmschutzinitiative ILI e.V. Die Gemeinde Oberhaching trat dem Verein bei und beteiligte sich mit 2.500 Euro an den Kosten für ein TÜV-Gutachten. Der Landkreis München und andere Landkreiskommunen sind ebenfalls Mitglieder. 2010 zeigen sich vielversprechende Wege zu deutlichen Lärmreduzierungen.
Werner Litza, Alois Wichtlhuber und Markus Morgenstern konnten mit ihrem Verein insbesondere bei S-Bahn-Langzeitabstellungen signifikante Verbesserungen erreichen. Dies sind z.B.:
- Sensibilisierung der S-Bahn-Geschäftsleitung und der Lokführer
- betriebs- und lärmreduzierter Abstellmodus
- regelmäßige Prüfung und Wartung der Klimaaggregate aller 238 Züge
- direkte Meldewege bei akuten Lärmproblemen an den S-Bahn-Leitplatz
- Fahrplanoptimierung zur Reduzierung von Abstellvorgängen und Abstellzeiten
- Einbau von Schalldämpfern an den Luftauslässen aller 238 S-Bahn-Züge
Erich Schmidt aus Ottobrunn engagiert sich beim Natur- und Umweltschutz. 1984 initiierte und gründetet er die Ortsgruppe des Bundes Naturschutz für die Gemeinden Ottobrunn, Neubiberg, Hohenbrunn, Putzbrunn. Erich Schmid hat sich in den folgenden Jahren in dieser Ortsgruppe intensiv u. a. im Bereich "Förderung des Fahrradverkehrs" verdient gemacht. Dies manifestierte sich in der Übernahme der Leitung des Arbeitskreises "Verkehr und Energie" und der Erstellung von zwei Büchern, den "Ottobrunner Radltouren". Das Interesse am Thema Energie zeigte sich - neben vielfältigen Initiativen im Bereich Öffentlichkeitsarbeit - 1989 in der Installation einer Solarthermieanlage auf seinem Hausdach.
Bei der Anlegung von drei Feuchtbiotopen zum Amphibienschutz in Riemerling, der Unterstützung des Vereins "Natur und Umwelt Südost e.V." und als Vorsitzender des Umweltbeirates Ottobrunn war Erich Schmidt ebenfalls aktiv. Im Rahmen des Agenda-Arbeitskreises "Ortsentwicklung und Verkehr sorgte er fortwährend mit weiteren Möglichkiten für eine Verbesserung der Situation der Radfahrer.
Günter Soldner aus Pullach engagiert sich beim Natur- und Umweltschutz. Er geht zwei- bis dreimal wöchentlich für zwei bis drei Stunden bei fast jedem Wetter in Pullach in den Wald. Im Bereich Wurzelseppstraße, Rungestraße, Promenadeweg (Waldwirtschaft Großhesselohe), Isarhochufer (östlich des BND Geländes) bis zur Jugendherberge Burg Schwaneck sammelt er sämtlichen Unrat, vorwiegend Papier- und Glasabfälle, und entsorgt diesen fachgerecht. Darüber hinaus hält Günter Soldner bis heute das Umfeld und den Besuchercontainer der Geothermieanlage Pullach sauber.
Markus Dähne aus Unterhaching engagiert sich im Vogelschutz. Markus Dähne hat sich als Hobby-Vogelkundler mit der ornithologischen Aufarbeitung und laufenden Betreuung des Landschaftsparks Unterhaching um die naturkundliche Bildung rund um diesen Park verdient gemacht. Er hat erfolgreich mit Experten in Neubiberg und Ottobrunn zusammengearbeitet. 140 Vogelarten konnte er so schon im Landschaftspark fotografieren: von A wie Amsel bis Z wie Zaunkönig Seine Vorträge und vogelkundlichen Führungen haben sehr viel dazu beigetragen, dass die Artenvielfalt des Landschaftsparks Hachinger Tal als schützenswertes Stück Natur deutlich im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger verankert ist.