Sozialbericht 2021
Der Landkreis München ist von einer hohen wirtschaftlichen und demographischen Dynamik geprägt und entwickelt sich rasant. Im Gegensatz zu vielen Regionen Bayerns steigen die Bevölkerungszahlen - insb. aufgrund des starken Zuzugs - kontinuierlich an. Allein in den letzten 20 Jahren hat die Bevölkerung um über 55.000 Personen zugenommen, und wie es Prognosen vorhersagen, wird bis 2029 vermutlich die Grenze von 400.000 Einwohnerinnen und Einwohnern durchbrochen werden. Den starken Zuzug hat der Landkreis unter anderem dem attraktiven Wohnumfeld, der hohen Lebensqualität sowie der ökonomischen Anziehungskraft des gesamten Münchener Ballungsraums zu verdanken. Damit der Landkreis München seine wirtschaftliche Stärke und seine guten Lebensbedingungen für alle Bevölkerungsgruppen sichern und weiter ausbauen kann, ist es wichtig, die demographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und aktiv zu gestalten.
Vor diesem Hintergrund ermöglicht dieser Sozialbericht durch die Auswertung, Dokumentation und Bereitstellung sämtlicher statistischer Daten den Überblick über die Sozialstruktur, die soziale Lage und die Lebensbedingungen der Bevölkerung des Landkreises mit seinen 29 Städten und Gemeinden. Der Sozialbericht soll Handlungsbedarfe verdeutlichen und Anhaltspunkte für notwendige Ziele und Maßnahmen bereitstellen. Dabei zeigen die Auswertungen, mit Blick auf die Vergangenheit sowie mit Vergleichen auf Kreis- und Gemeindeebene, die Entwicklungen (wie z.B. der demographische Wandel) auf, und identifizieren absehbare Trends. Der Bericht soll als Diskussionsgrundlage für Politik, freie Träger, Öffentlichkeit und Verwaltung dienen, und stellt zudem ein wichtiges Instrument der integrierten Sozialplanung dar.
Dieser Sozialbericht soll – angelehnt an die Sozialraumanalyse von 2018 – die Ausgangsbasis für die zukünftige Sozialberichterstattung darstellen. Die verfügbaren sozialstatistischen Daten zu den Lebensbedingungen der Einwohnerinnen und Einwohner sollen regelmäßig erfasst und ausgewertet werden. Die schriftliche Fortschreibung ist für 2024 angedacht. Zum einen sollten bis dahin die Auswertungen des Zensus 2022 kleinräumlich zur Verfügung stehen. Zum anderen könnte vertieft auf die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Coronapandemie über 2020 hinaus eingegangen werden. Grundsätzlich soll der Bericht bei den geplanten Fortschreibungen offen gestaltet sein, und um neue, zukünftig relevante Themenfelder ergänzt werden.
Um dennoch aktuelle Entwicklungen und Tendenzen ablesen und somit kurzfristig auf Veränderungen reagieren zu können, ist eine jährliche Fortschreibung der Daten in digitaler Form angedacht. Geplant ist dazu – zunächst für die Sozialplanung und das Bildungsmonitoring – die Einführung des digitalen „Keck-Atlas“, der langfristig auch in weiteren sozialen Bereichen des Hauses Anwendung finden soll. Diese frei zugängliche Datenbank soll den Abruf jährlich aktualisierter Daten ermöglichen und den schriftlichen Sozialbericht ergänzen.