Garten der Familie Bach in Unterhaching
Wir sind zu Besuch in Unterhaching bei Familie Bach in deren etwa 800 m² großen ländlich gestalteten Hausgarten. Familie Bach ist ein langjähriges Mitglied im Gartenbauverein Unterhaching. In ihrem vielfältigen Selbstversorger-Garten findet jährlich (außerhalb der Corona-Pandemie) die sehr beliebte Pflanzentauschbörse statt. Die Mitte des Gartens bildet eine Obstbaum-Reihe, die wunderschön wild und vielfältig mit heimischen Blumen und Bauerngarten-Stauden unterpflanzt ist. Auf der einen Seite führt ein geschwungener Weg zur Terrasse vor dem Haus, auf der anderen Seite wechseln sich Rasen und Wildblumenwiese ab. Entlang der Südseite des Gartens befinden sich Komposter, Gemüsebeete, Gewächshäuser und ein kleiner Teich. Auf der Nordseite stehen die ersten Blumentöpfe bereits am Zaun, Spalierobst wächst entlang der Einfahrt und hinter Garage und Schuppen beginnt das Logistikzentrum der Regenwasserversorgung.
Familie Bach verwendet keinerlei chemischen Pflanzenschutz, sondern erreicht gesunde Pflanzen durch den Einsatz von effektiven Mikroorganismen, selbst angesetzten Pflanzenjauchen und Gesteinsmehl.
Jeweils ein Gewächshaus ist für Gurken und eines für Paprika reserviert. Die vielen Tomaten gedeihen unterm Vordach am Haus und wachsen so hoch, dass Frau Bach sich im Sommer ein kleines Loch freischneiden muss, damit sie von drinnen noch sehen kann, wer am Gartentor läutet. Unter den Tomaten, die auf Paletten stehen, wohnen zwei Igel. Sogar ein Fuchs ist nachts im Garten gesichtet worden. Zusammen mit vielen Vögel, noch mehr Insekten und Weinbergschnecken fühlen sich also auch die wilden Säugetiere in dieser grünen und blühenden Oase sehr wohl.
Der Lieblingsplatz des Ehepaars Bach ist an ihrem idyllischen Teich, der regelmäßig von einem Wild-Enten-Pärchen besucht wird.
Naturgarten-Bewirtschaftung und Recycling
Gedüngt wird mit eigenem Kompost und sogar bei der Wasserversorgung ihrer Pflanzen ist Familie Bach unabhängig von Leitungswasser. Das Dachwasser vom Wohnhaus wird gesammelt und in 10 großen Wassertanks und vielen Wassertonnen gespeichert. So wird ganzjährig nur mit Regenwasser gegossen.
Zum Kompostieren gibt es eine Kompoststraße aus acht großen Behältern aus Kunststoff und aus Holz. Auf den offenen Kompostern aus den Vorjahren wachsen Kürbispflanzen. Sie gedeihen so gut, dass im Herbst selbst auf der hinter den Kompostbehältern wachsenden hohen Hecke Kürbisse zu ernten sind.
Recycling im Nutzgarten: Die Tomatenpflanzen an der Hausfassade wachsen in ausrangierten Hydrokulturgefäßen, die einmal in Büroräumen ihren Platz hatten. Die Wassertanks, die jeweils 1.000 l fassen, stammen aus einer Fabrik und wurden mit Schläuchen und Pumpe zu einem ausgeklügelten Versorgungssystem mit Regenwasser verbunden. Neben den zehn Wassertanks gibt es zahlreiche Regentonnen, die zusätzlich Wasser sammeln. Gut gefüllt durch den vielen Regen im Mai wird das Regenwasser wohl auch in diesem Jahr reichen, um den gesamten Garten zu bewässern. Eine aufgestellte Europalette dient als Halterung für viele kleine Töpfe mit Petersilie, die so besser vor Schneckenfraß geschützt sind.