Garten der Familie Nicklbauer in Unterhaching
Nachdem sie 2017 schon einmal am Tag der offenen Gartentür teilgenommen hat, sind wir 2021 erneut zu Besuch bei Familie Nicklbauer. Der circa 500 m² große Garten ist recht lang und schmal und liegt in der sogenannten „Kriegersiedlung“, die von 1923-1925 entstanden ist. Ursprünglich war es ein reiner Selbstversorger-Garten, in dem auch Ziegen und andere Tiere gehalten wurden. 1985 übernahm die Familie Haus und Garten und begann mit der Umgestaltung. Aus dem ehemaligen Heustadl wurde die Küche, aus den Ställen ein Gartenhäuschen und Geräteschuppen.
Als eine der wenigen in dieser Siedlung nutzen die Nicklbauers ihren rückwärtigen Garten weiterhin im ursprünglichen Sinne als Nutzgarten. Rupert Nicklbauer sät jedes Jahr unzählige Tomaten und Sommerblumen an – und zwar so viele, dass 2/3 der angezogenen Pflanzen an Bekannte und Verwandte weiterverschenkt werden. Sein besonderer Stolz sind die verschieden Tomatensorten, die bei ihm prächtig gedeihen und von denen auch jedes Jahr wieder selbst Samen für die nächste Saison geerntet werden.
Die Beete, die nicht mit mehrjährigen Stauden bepflanzt sind, werden mit einer Vielzahl von selbstgezogenen Studentenblumen, Sommer-Astern und Zinnien bestückt und bilden den ganzen Sommer hindurch ein wahres Blütenmeer. Einen Rasen sucht man hier vergeblich, jeder freie Platz ist für Beete genutzt und dicht bepflanzt, sogar an den Wegen stehen an geeigneten Plätzen viele Töpfe, die weitere Pflanzenschätze beherbergen. Jede geeignete Stelle wird gärtnerisch genutzt.
Besonderer Blumenliebling von Herrn Nicklbauer ist der Mohn. Er findet sich in vielen Arten und Sorten im ganzen Garten an vielen Stellen wieder und darf umhervagabundieren.
Das große Gewächshaus in der Mitte des Gartens dient der Anzucht der vielen einjährigen Blumen im Frühjahr, später wachsen auch hier Tomaten, Gurken und anderes Gemüse. Ein Kraft- und Lieblingsort des Ehepaars Nicklbauer ist die kleine Holzbank in der Mitte des Gartens. Hier dürfen sie verschnaufen und im Schatten des Obstbaums das emsige Treiben an den Insektenhotels betrachten.
An der Garagenwand hat ein Spalier-Birnbaum seinen Platz, der jährlich reich Früchte trägt. Hier finden sich auch die reiche Auswahl an Beerenobst: verschiedene Blaubeer-Sträucher in Töpfen, Himbeeren in gelb und rot und Johannisbeeren. Hier bleibt kein Beerenwunsch offen.
Zwischen allen Nutzpflanzen finden sich überall blühende Blumen, sodass für Bienen und andere Insekten der Tisch reich gedeckt ist. Das freut auch die Vögel, die den Garten gerne besuchen, zumal für eine ganzjährige Fütterung gesorgt ist. Kurzum, der Garten ist eine gelungene Wohlfühl-Oase für Mensch und Tier, dem man die Liebe der Familie Nicklbauer zu den Pflanzen in jedem Winkel ansieht.
Ein Garten mit Geschichte
Wo früher drei Ziegen, Hühner und Hasen untergebracht waren, ist heute mehr Platz für Familie und Pflanzen. Aus der Zeit der kompletten Selbstversorgung sind noch ein paar wenige Originale übriggeblieben.
Im Vorgarten fällt der Blick als erstes auf den Rosenbogen. Gleich hinter der Gartentür wächst hier eine fast 100 Jahre alte Rose. Beim diesjährigen Besuch war noch keine Blüte zu sehen, die volle Blüte wurde am Tag der offenen Gartentür 2017 fotografiert. Ein weiterer Blickfang im Vorgarten: die 100 Jahre alte Schubkarre, die mit einjährigen Blumen saisonal bepflanzt wird.