Resolution zum Schutz des oberen Isartals
Landeshauptstadt und Landkreis München erarbeiten mit Naturschutz- und Radsportverbänden gemeinsame Resolution
Das Isartal ist ein einzigartiger Naturraum und ein äußerst beliebtes Erholungsgebiet. Seit vielen Jahren gibt es zunehmende Interessenkonflikte zwischen der Erholungs- und Freizeitnutzung einerseits und dem Naturschutz andererseits. Nun wurde ein erster wichtiger Schritt zur Lösung des Problems gemacht.
Gemeinsame Resolution
Fast zwei Jahre hat der Landkreis München zusammen mit Naturschutz- und Radsportverbänden unter Federführung der Landeshauptstadt München hart hinter verschlossenen Türen gearbeitet. Das Ergebnis - die "Resolution zum Schutz des oberen Isartals" - wurde am 8. Mai 2012 im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz durch Landrätin Johanna Rumschöttel, Bürgermeister Hep Monatzeder, Vertreter der beteiligten Verbände und durch den ehrenamtlichen Berater Guido Baur vorgestellt.
Der Schutz und die Erhaltung des einmaligen Naturerbes Isartal stehen im Zentrum der Resolution. Vor allem durch engen Dialog zwischen den Partnern sowie gezielte Information und Aufklärung der Besucher und Nutzer über die besondere Bedeutung des Isartals für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unserer Heimat und die enorme Sensibilität der Lebensräume und Arten sollen Konfliktlösungen erzielt werden. Dazu bedarf es zunächst des Verständnisses und der Anerkennung der Interessen des jeweiligen Andern sowie einer Kompromissbereitschaft, wie alle Resolutionspartner betonen. Dem Informations- und Wissensaustausch kommt daher zentrale Bedeutung zu.
Rechtliche Vorgaben
Bei allem Dialog dürfen aber rechtliche Vorgaben und Gesetze, über die vielfach Unkenntnis besteht, nicht außer Acht gelassen werden. Bereits seit 1964 ist das Isartal Landschaftsschutzgebiet. Seit dem Jahr 2004 ist das Gebiet wegen der hohen Dichte an seltenen Arten und Lebensräumen auch als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet gemeldet und damit Teil des europaweiten Biotopverbundnetzes "Natura 2000". Für diese europäischen Schutzgebiete, deren Zustand in regelmäßigen Abständen überprüft wird, gilt ein Verschlechterungsverbot.
Weiteres Vorgehen
Um den Druck vom Isartal zu nehmen, wollen die Landeshauptstadt und der Landkreis München den Interessensausgleich durch die Planung geeigneter naturverträglicher Ausweichrouten unterstützen. Erste Ideen und Vorbereitungen dazu existieren bereits. Aber auch dort gilt: Die Nutzung muss in klar abgesteckten Bahnen erfolgen.
Im März 2014 wurde das Projekt "NaturErholung Isartal im Süden von München" unter der Trägerschaft des Landratsamtes München und der Landeshauptstadt München gestartet. Bis zum Jahr 2017 soll gemeinsam mit Naturschutz- und Sportverbänden, Grundeigentümern und Gemeinden bzw. Bezirksausschüssen ein Lenkungskonzept für ein verträgliches Miteinander von Freizeitnutzung und Naturschutz im Isartal erarbeitet werden. Zunächst stehen dabei die Sportarten Mountainbiking und Trail-Running im Fokus.
Seit 30. Oktober 2014 verfügt das Projekt auch über eine eigene Website. Unter www.biken-isartal.de finden Sie neben Informationen zum Isartal, seinen Arten und Lebensräumen wie auch zum gesetzlichen Schutzauftrag, zur Erholungsnutzung und bestehenden Konflikten viel Wissenswertes rund um das Projekt und zum Projektfortschritt.
Appell zur Unterstützung
Mit der gemeinsamen Resolution und ihren bisherigen Aktivitäten haben die Landeshauptstadt und der Landkreis München zusammen mit den Naturschutz- und Radsportverbänden, ein wichtiges Zeichen für den Schutz des Isartals gesetzt. Unterstützen auch Sie unsere Bemühungen.
Die Resolution und die Informationsbroschüre können natürlich auch neben dem Download kostenlos beim Landratsamt München angefordert werden.