Tipps und Tricks für einen naturnahen Garten

Auf dieser Seite erhalten Sie Tipps und Informationen, wie Sie Ihren Garten möglichst naturnah gestalten können und worauf Sie verzichten sollten.

Kunstdünger ist nicht nur energieintensiv in der Herstellung, es kann auch schnell zu viel von ihm eingesetzt werden. Das hat negative Auswirkungen auf die Luft- und Wasserqualität. Oft kommt es bei Kunstdünger-Gaben auch zu einer Änderung des pH-Werts, der die Nährstoffaufnahme von Pflanzen sogar hemmen kann. Generell stehen unsere Ökosysteme schon einem erhöhten Nährstoffeintrag (auch aus der Luft) gegenüber, weshalb lieber auf Kunstdünger verzichtet werden sollte.

Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln kann schwerwiegende Auswirkungen für die Umwelt und die Gesundheit haben. Die Chemikalien können in den Boden, das Grundwasser und andere Gewässer gelangen, was die Wasserqualität beeinträchtigt und die Ökosysteme stört. Zudem können Unkräuter und Schädlinge bei regelmäßigem Einsatz dagegen resistent werden. Nützlinge wie Bienen leiden zudem ebenso unter dem Einsatz von Giften. Daher haben Pflanzenschutzmittel nichts im (naturnahen) Garten zu suchen.

Für den Abbau von Torf werden Torfmoore zerstört. Das führt zur Freisetzung von Treibhausgasen, zum Verlust der Wasserspeicherkapazität und zum Verlust von wichtigen Lebensräumen bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Stattdessen können Sie umweltfreundlichere Alternativen wie Kompost, Rindenmulch, Kokossubstrat oder andere organische Materialien verwenden. Diese Alternativen bieten eine mindestens genauso gute Wasserhaltefähigkeit und Nährstoffversorgung für Ihre Pflanzen.

Mähroboter mähen den Rasen sehr oft und halten ihn kurz. Dies führt dazu, dass Wildblumen, Kräuter und niedrig wachsende Pflanzen nicht überleben können. Dies hat wiederum negative Auswirkungen auf bestäubende Insekten, die von diesen Pflanzen abhängig sind. Am besten mähen Sie Ihren Rasen seltener und lassen ein paar Quadratmeter wild wachsen. Die trockenen Stängel verblühter Pflanzen dienen einigen Insekten zudem als Überwinterungsmöglichkeit.

Unsere Tiere und Insekten sind auf heimische Pflanzen als Futterquelle angewiesen. Exotische Pflanzen bieten Schmetterlingen und Bienen hingegen nur selten Nahrung. Das kann zum (lokalen) Verschwinden von Arten beitragen, wenn diese Insekten nur noch in wenigen Gärten passende Blüten oder Früchte finden. Im schlimmsten Fall können exotische Pflanzen wie zum Beispiel das Indische Springkraut sogar zu einer invasiven Plage werden, wenn sie sich unkontrolliert ausbreiten. Dann werden zusätzlich einheimische Pflanzenarten verdrängt. Setzen Sie daher unbedingt auf heimische Stauden und Kräuter.

Tipp: Recherchieren Sie im Internet, welche heimischen Pflanzen für Ihren Garten in Frage kommen. Der Standort spielt eine wichtige Rolle.

Bauen Sie verschiedene Pflanzentypen wie Stauden, Sträucher, Bäume und Obstgehölze in Ihrem Garten an, um vielfältige Nahrungsquellen und Unterschlupfmöglichkeiten für Tiere zu schaffen. Wählen Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten, um über das ganze Jahr hinweg Nahrung für Insekten bereitzustellen – und beobachten Sie gespannt, wie sich Ihr Garten über das Jahr verändert. Je vielfältiger Ihr Garten, desto mehr Arten können dort vorkommen.

Sie können verschiedene Elemente in Ihren Garten integrieren, um verschiedenen Tieren Unterschlupf anzubieten. Das können zum Beispiel Steinhaufen, Laub- und Totholzhaufen, Insektenhotels, Nistkästen oder Sandarien sein. Diese Elemente dienen als Übernachtungsmöglichkeit, Nistplatz oder Winterquartier für verschiedene Tierarten wie Eidechsen, Wildbienen, Vögel oder Igel.

Tipp: Kehren Sie Vogel-Nistkästen im Herbst oder Winter aus, damit sich dort keine Parasiten einnisten können.

Gestalten Sie Ihren Garten wassereffizient, indem Sie Pflanzen wählen, die weniger Bewässerung benötigen und gießen Sie wegen der Verdunstung nur zu den kühlsten Zeiten des Tages. Setzen Sie auf Mulch, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, und sammeln Sie Regenwasser in Fässern, um es zur Bewässerung zu nutzen. Naturmaterialien wie Holz aus heimischen Wäldern z.B. für den Bau eines Hochbeets oder Naturstein zur Verschönerung Ihres Gartens sind immer eine gute Wahl. Hecken als Sichtschutz sind eine schöne Alternative zu Zäunen. Zum Einsparen von zugekauftem Dünger können Sie Kompost verwenden.

Tipp: Mehr zum Thema Kompost finden Sie im Bereich "Anregungen und Anleitungen Garten"

Schaffen Sie kleine Bereiche, die sich selbst überlassen werden  und in denen sich Insekten über ihre verschiedenen Lebensstadien hinweg ungestört entwickeln können. Zum Beispiel können Sie einen Teil des Rasens bewusst ungemäht lassen. Darüber freuen sich nicht nur Insekten, das spart auch Arbeit.


Förderhinweise

Gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.

Diese Website gibt die Auffassung und Meinung des Zuwendungsempfängers des Bundesprogramms Biologische Vielfalt wieder und muss nicht mit der Auffassung des Zuwendungsgebers übereinstimmen.

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