COVID-19-Impfung
Der Herbst ist ein günstiger Zeitpunkt für die Impfung gegen COVID-19, da Atemwegsinfektionen üblicherweise in der kalten Jahreszeit gehäuft auftreten. Sofern auch eine Indikation zur Impfung gegen Grippe (Influenza) besteht, können beide Impfungen am gleichen Termin erfolgen. Dies gilt auch für die Pneumokokkenimpfung. Die Injektion soll jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.
Die COVID-19-Impfstoffe wurden an die zirkulierenden Virusvarianten XBB.1 und seine Untergruppen angepasst, um weiterhin einen möglichst optimalen Immunschutz vor schweren COVID-19-Erkrankungen zu erreichen. Seit dem 18. September 2023 ist der erste an XBB.1-Varianten adaptierte COVID-19-Impfstoff in Deutschland verfügbar (Comirnaty XBB.1.5). Die Zulassung eines weiteren XBB.1.5-adaptierten mRNA-Impfstoffs (Spikevax XBB.1.5) in der EU erfolgte am 15.09.2023 und die Zulassung eines Proteinbasierten XBB.1.5-adaptierten Impfstoffs (Novavax) ist für die nächsten Wochen angekündigt (Stand: September 2023).
Durch die Auffrischimpfung wird das Risiko für schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und COVID-19-bedingte Todesfälle verringert. In Umgebungen mit einem hohen Anteil krankheitsgefährdeter Personen (z. B. im Pflegebereich) und einem hohen Ausbruchspotenzial kann möglicherweise durch die Impfung außerdem die Virusübertragung reduziert und damit das Infektionsrisiko bei Kontaktpersonen gesenkt werden.
STIKO-Empfehlung
Die STIKO empfiehlt für die folgenden Indikationsgruppen eine Auffrischimpfung:
- Personen im Alter ≥60 Jahren
- Personen im Alter ≥6 Monaten, die aufgrund einer Grundkrankheit besonders gefährdet sind, schwer an COVID-19 zu erkranken
- Bewohnerinnen und Bewohner in Einrichtungen der Pflege sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe
- Personal in medizinischen Einrichtungen und in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen mit direktem Patienten- bzw. Bewohnerkontakt
- Familienangehörige und enge Kontaktpersonen von Personen, bei denen durch eine COVID-19-Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort erzielt werden kann.
Die Auffrischimpfung soll möglichst in einem Mindestabstand von 12 Monaten zur letzten vorangegangenen COVID-19-Impfung oder SARS-CoV-2-Infektion durchgeführt werden. Bei Personen mit einer schwerwiegenden Einschränkung des Immunsystems kann es, in Absprache mit den behandelnden Ärzten, erforderlich sein, den grundsätzlich empfohlenen Mindestabstand von 12 Monaten für weitere Auffrischimpfungen zu verkürzen.
Zu Beginn der Impfsaison sollten sehr alte Menschen sowie weitere Personen mit einem relevanten Risiko für schwere Erkrankung bei Infektion vorzugsweise geimpft werden.
Für andere Bevölkerungsgruppen besteht derzeit keine Notwendigkeit zur Auffrischimpfung. Der Großteil der Bevölkerung ist bereits mehrfach geimpft und hat aufgrund zusätzlich durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion(en) eine gute Basisimmunität erworben.
Für gesunde Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren empfiehlt die STIKO derzeit keine COVID-19-Impfung (Grundimmunisierung oder Auffrischimpfung).
Falls bei Personen im Alter ≥18 Jahren die empfohlene Basisimmunität (drei Antigenkontakte) jedoch noch nicht vorliegt, soll weiterhin angestrebt werden diese Basisimmunität zu erreichen. Die Impfstoffe Comirnaty XBB.1.5, Comirnaty Original/Omicron BA.4/5 und Spikevax XBB.1.5 sind inzwischen auch zur Grundimmunisierung zugelassen.
Zur Gruppe der jungen Kinder (Alter: 6 Monate bis 4 Jahre) mit aufgrund einer Grundkrankheit erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf kommen fortlaufend neue Kinder hinzu. Solche Kinder sollen unter Berücksichtigung von bereits stattgefundenen Infektionen auch weiterhin eine Grundimmunisierung entsprechend den Zulassungsbedingungen mit bis zu 3 Dosen eines von der STIKO empfohlenen Varianten-adaptierten COVID-19-Impfstoffs erhalten.
Schwangere sollten fehlende Impfstoffdosen zum Erreichen einer Basisimmunität ab dem 2. Trimenon erhalten.