FSME-Impfung

Die Zahl der gemeldeten FSME-Erkrankungen (Frühsommer-Meningoenzephalitis) lag in den vergangenen Jahren in Deutschland jährlich zwischen 200 und 712. Im Jahr 2020 wurden mit 712 FSME-Erkrankungen die bislang meisten Erkrankungen seit Beginn der Datenerfassung im Jahr 2001 gemeldet. 2022 wurden in Deutschland 554 FSME-Fälle gemeldet. Die Mehrzahl (98 %) dieser Erkrankten war nicht oder nicht ausreichend gegen FSME geimpft.

Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte somit durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten verhindert werden.

FSME ist die Abkürzung für „Frühsommer-Meningoenzephalitis“. FSME-Viren werden vor allem durch Zecken auf den Menschen übertragen. Bei der Erkrankung kann es zu Entzündungen des Gehirns, der Hirnhaut oder des Rückenmarks kommen. Schwere Krankheitsverläufe treten häufiger bei älteren Jugendlichen und Erwachsenen auf als bei Kindern.  In Deutschland erkranken am Häufigsten Erwachsene ab 50 Jahren.

178 Risikogebiete in Deutschland

Zecken sind in den Risikogebieten nahezu überall in der freien Natur anzutreffen, auch in Gärten oder Parks in der Stadt. Sie sind ab 5°C ganzjährig aktiv und sitzen v.a. in hohem Gras, in Gebüschen und im Unterholz.

FSME tritt vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg auf. Darüber hinaus gibt es in Deutschland weitere FSME-Risikogebiete. 2023 sind drei Risikogebiete hinzugekommen, die alle an bereits bekannte FSME-Gebiete grenzen.  Die Zahl der Risikogebiete ist in Deutschland auf aktuell 178 angestiegen.

In Bayern sind aktuell 94 der 96 bayerischen Landkreise durch das Robert Koch-Institut (RKI) als Risikogebiete deklariert. Der Landkreis München zählt ebenfalls dazu.

Hier finden Sie eine Übersicht der Risikogebiete des FSME-Virus in Deutschland (Robert Koch Institut).

Impfschutz ist in den Risikogebieten empfohlen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen FSME allen Personen, die sich in FSME-Gebieten aufhalten oder dort wohnen und von Zecken gestochen werden könnten. Dies gilt somit für alle Einwohner aber auch für Besucher, die sich in der Natur aufhalten (ebenso Stadtparks und Gärten), wie Spaziergänger, Camper, Radfahrer, Jogger. Aber auch Forstarbeiter und Beschäftigte in der Landwirtschaft sollten eine FSME-Schutzimpfung erhalten.

Für gefährdete Bevölkerungsgruppen übernehmen innerhalb Deutschlands in der Regel die Krankenversicherungen die Kosten der Impfung. Ausnahmen sind beruflich bedingte Impfungen (z. B. bei Forstarbeitern) und, je nach Krankenkasse, auch Reiseimpfungen vor Auslandsreisen.

Für die Grundimmunisierung sind drei Impfungen erforderlich. Nach dem üblichen Impfschema wird, je nach verwendetem Impfstoff, zwei Wochen bis drei Monate nach der ersten Impfung die zweite Impfdosis verabreicht. Eine dritte Impfung erfolgt nach weiteren 5 bis 12 oder nach 9 bis 12 Monaten.

Bei fortbestehendem Ansteckungsrisiko wird eine erste Auffrischimpfung nach 3 Jahren empfohlen. Die nachfolgenden Auffrischungen sind alle 5 Jahre erforderlich. Je nach verwendetem Impfstoff sollte die Impfung ab dem Alter von 50 bzw. 60 Jahren alle 3 Jahre aufgefrischt werden.

Um schon zu Beginn der Zeckensaison im Frühjahr geschützt zu sein, ist es sinnvoll, mit der Impfserie in den Wintermonaten zu beginnen. Bereits 14 Tage nach der zweiten Impfung besteht für die meisten Geimpften ein Schutz, der für die laufende Saison zunächst ausreichend ist. Für eine länger anhaltende Schutzwirkung ist die dritte Impfung erforderlich.

Durch die Steigerung der Impfquoten in den betroffenen Risikogebieten, kann nicht nur die eigene Gesundheit geschützt werden, sondern auch ein großer Anteil auftretender FSME-Erkrankungen verhindert werden.