Für Gärten und Balkone mit Wildstauden

Einige der heimischen Kräuter und Stauden kennen wir von Spaziergängen in der Natur oder in Parkanlagen. Manche tauchen als sogenannte „Unkräuter“ auch im Garten, auf Wegen, Terrassen und Balkonen auf. Im Vergleich zu den prachtvollen, gefüllten Blüten vieler beliebter Zierpflanzen für Balkonkästen, Kübel und Beete wirken die heimischen Wildstauden, ein- und mehrjährige Wildkräuter bescheiden. Sie wurden nicht durch Zucht weiterentwickelt, weshalb ihre Blüten oft eher unscheinbar und klein sind. Sie bieten jedoch Pollen und Nektar und sind häufig wüchsig und robust.

Gartengestaltung mit Wildpflanzen

Manche Arten wie Löwenzahn oder Giersch sind so robust, dass sie eine regelrechte Plage werden können. Hier kann es helfen, sie in die Gartengestaltung einzubeziehen und sich über ihren Nutzen für Wildbienen, Schmetterlinge, Raupen, Schwebfliegen und Käfer zu freuen. Wussten Sie, dass Giersch eine Futterpflanze für 31 Wildbienen-Arten, 9 Schmetterlings-Arten, 3 Raupen-Arten, 84 Schwebfliegen-Arten und 3 Käfer-Arten ist? Löwenzahn toppt dieses Angebot sogar noch: Er ernährt 112 Wildbienen-Arten, eine Schmetterlings-Art, 63 Raupen-Arten, 39 Schwebfliegen-Arten und 2 Käfer-Arten.

Giersch kann in Kombination mit Storchschnabel gut in Schach gehalten werden und seine weißen Blüten harmonieren besonders schön mit den violetten Blüten von Storchschnabel und Zierlauch.

Auch wenn sich die Schönheit unserer heimischen Pflanzen manchmal erst auf den zweiten Blick offenbart, spielen sie eine wichtige Rolle bei der naturnahen Gartengestaltung. Sie sind enorm wichtig für Wildbienen und andere heimische Insekten, da sie vor allem spezialisierten Arten Nahrung bieten. Honigbienen dagegen sind nicht wählerisch und nutzen auch Pollen von nicht heimischen Pflanzen. Um die Artenvielfalt zu unterstützen, brauchen wir unbedingt eine große Auswahl an heimischen krautigen Pflanzen, Stauden und Gehölzen.

Tipp: Sie können mit jedem Balkonkasten, jedem Pflanzkübel und jedem Beet im Garten einen kleinen Beitrag zur Artenvielfalt leisten, wenn Sie dort Wildstauden anpflanzen. Lassen Sie vertrocknete Blütenstände und Stängel auch im Winter stehen, da sie als Unterschlupf in der kalten Jahreszeit dienen.

Kennen Sie schon den Frauenmantel, botanisch Alchemilla vulgaris? Diese Blattschmuck-Staude mit unscheinbaren, kleinen Blüten ernährt 37 verschiedene Wildbienen-Arten. Sie ist bekannt als Bodendecker in Staudenbeeten oder am Gehölzrand, wächst aber auch an sonnigen bis halbschattigen Standorten im Balkonkasten oder Pflanzkübel.

Damit Wildstauden gut gedeihen und wenig Pflege brauchen, müssen sie passend zum Standort ausgewählt werden. Dabei spielen Bodenbeschaffenheit, Bodenreaktion (sauer bis alkalisch) Wasserangebot, Trockenheit und Hitze, Belichtung (Sonne, Halbschatten oder Schatten) und das Platzangebot eine wichtige Rolle.

Soll die Pflanze im Balkonkasten, im Kübel, im Hochbeet, auf dem Dach oder im Garten wachsen? Manche Wildpflanzen können nicht nur gestalterisch, sondern auch kulinarisch eingesetzt werden.
Es sollten grundsätzlich nur Pflanzenteile gegessen und zum Kochen benutzt werden, die sicher als essbar erkannt wurden. Die Kreisfachberatung des Landratsamtes  unterstützt bei der Auswahl geeigneter Wildpflanzen.

Sie möchten mit Ihrem Garten oder Balkon zur Naturvielfalt beitragen?

Pflanzen Sie heimische Wildstauden und Krautpflanzen!

Eine kleine Auswahl finden Sie hier (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

 

Eine Auswahlhilfe für passende Pflanzen im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon gibt es bei NaturaDB.